Drogen

Der Artikel gibt Drogen-Entwarnung: Alles nicht so schlimm, es wird überreagiert – und außerdem ist der Kampf gegen Drogen eine Stigmatisierung von Randgruppen. „Bei Crystal sind das vor allem Schwule, Arme und Leute vom Land.“ http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/crystal-meth-forscher-carl-hart-wie-suechtig-macht-die-droge-a-998404.html

Kann man den Artikel ernst nehmen? Vor allem auch die Aussage: Die Schreckensmeldungen orientieren sich an Einzelfällen. Und warum sollten sie es nicht tun? Jeder kann doch ein Einzelfall sein. Auch die Aussage: Nicht alle werden süchtig! – nein, aber zu viele. Und was ist das für eine klasse Logik, dass der Kampf gegen Drogen ein Kampf gegen Randgruppen sei. Sind in der Argumentation Drogen im Spiel?

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2Hunde

Schon wieder wollen sie demonstrieren, die Kampf-Hundefans, die in Kauf nehmen, dass lieber Menschen gebissen werden als dass die Hunde erschossen werden. Manche vielleicht auch nicht – aber das sind dann solche, die meinen, hinterher alles besser gemacht zu haben als die Menschen vor Ort: http://www.echo-online.de/region/ruesselsheim/Erschossene-Hunde-Wesenstest-bestanden-Erneut-Demo;art1232,5549762 Allerdings ist das, angesichts der katastrophalen Weltereignisse eigentlich keiner Rede Wert. Aber: Das ist für unsere Zeit – zumindest für manche Zeitgenossen – symptomatisch. Zudem: Geht einer von denen zu den Kampfhunde-Dressierer, um gegen die Kampfhunde-Dressur zu demonstrieren? Das wäre klasse, wenn dem so wäre. Sind Hunde „wertvoller“ als Schweine öder Kühe oder was wir sonst noch essen? Geht es um das Tier als Tier oder geht es um den Tierbesitzer, der nun so arm dran ist und seine Schoßhündchen nicht mehr hat? Es geht um die Psyche. Und das macht das Thema auch so spannend.

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Gender versus Familie+Homosexualität+Pornodarstellerin

Gender ist nicht nur gegen Familie gerichtet. Wir brauchen keine Angst haben, sie ist gegen die Natur des Menschen gerichtet: Ein künstlicher Mensch soll sich – wenn er denn richtig verzogen wurde – selbst neu konzipieren, herstellen (es geht nicht nur um Feminismus, wie manche meinen). Gender ist so eine Art wissenschaftlich angestrichenes Botox: http://www.pro-medienmagazin.de/paedagogik/detailansicht/aktuell/sexualkunde-mit-bibel-dildo-und-handschellen-89847/

In ein paar Jahren wird man entsetzt sein: So viel Schwachsinn haben sich die Menschen im Jahr 2014 (und vorher) ausgedacht? Kaum zu glauben! So was Lächerliches! Und es gab weltweite Strategien, um diesen Unfug durchzusetzen!

Aber diese Ideologie darf nicht zu wenig ernst genommen werden, weil diese Genderitis von vielen modern scheinenden Gruppen verteidigt wird und den Kindern von klein auf aufoktroiert werden soll – und zum Teil unter staatlichem Druck. Wehe, wer sich dem verweigert! Baden Württemberg macht es vor.

Das heißt, die härteren Jahre des Kampfes stehen den Christen und den anderen, die vernünftig geblieben sind, noch bevor. Aber leider sind auch so manche Christen dieser modernen Ideologie der Menschenverbesserungsanstalten aufgesessen – aber das kennen wir auch aus der Vergangenheit. Auch Christen meinen, modern sein zu müssen und machen jeden – aber auch jeden Unfug mit – wir sehen es an der Geschichte. Denn man will ja nicht als unmodern verschrien werden, man möchte anerkannt werden: Auch du bist Gender! Wow! Aber irgendwann werden auch sie zurück gepfiffen werden, so sie noch ihrem Herrn Jesus Christus nachfolgen.

Es sollte sich nur niemand so weit herauslehnen wie der Odenwaldschulen-Gerold-Becker in der modernen Weltsicht, die Pädophilie rettet die Welt – denn diese Weithinauslehner werden, wenn sie tot sind, geächtet. Und alle zeigen mit den Fingern auf sie, auch wenn sie mitgemacht haben, allerdings eher zum Glück in der zweiten Reihe. Sie haben den Sumpf mitbereitet – aber können nun entrüstet sagen: Der wars! Der wars!

Warum so heftig, Herr Fenske?

Weil ich Gender als eine Menschenbeglückungsideologie ansehe, wie die Menschheit sie schon so manche kannte und sie ins Unglück geführt hat. Ich muss freilich gestehen: Bisherige Ideologien versuchten, Menschen eine feste Identität zu geben: Nationalist, Rassist, Kommunist,… Aber Gender bringt etwas Neues: Sie versucht den Menschen Identität zu nehmen. Sie fällt auf der anderen Seite vom Pferd und wird zutiefst verunsicherte Menschen hinterlassen. Und da ich Menschen mag und sie auch lieber stabilisieren möchte als verunsichern, wende ich mich heftig gegen Gender.

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Ungeordnete Gesellschaften haben Angst vor der Homosexualität. Das gilt auch für afrikanische Staaten: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/gleichberechtigung-von-homosexuellen-haelt-nigeria-nicht-aus-89848/ Sie haben auch Angst vor der Promiskuität, die zahlreichen Menschen das Leben gekostet hat (Aids). Von daher ist die Konsolidierung der Familie und die Betonung eines Sexualpartners (bzw. in islamischer und mancher afrikanischen Tradition: ein Mann, mehrere Frauen) äußerst wichtig. Aber in unseren reichen Ländern kann man sich über die Erfahrungen der Menschheit einfach hinwegsetzen. Meint man.

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Die Diakonie darf eine Freizeit-Pornodarstellerin entlassen: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/diakonie-darf-porno-aktrice-entlassen-89846/ Hier haben – denke ich – Arbeitgeber immer die besseren Karten. So wurde, soweit ich ergoogeln konnte, vor ein paar Jahren ein Polizist entlassen, in den USA eine Lehrerin… Soweit ich herausgefunden habe, darf man aber nicht aufgrund der Tätigkeit entlassen werden, sondern wenn es dem Ruf des Arbeitgebers schaden würde.

Und was lernen Pornofans daraus? Setzt durch, dass Pornos das Normalste von der Welt sind – damit ein Pornodarsteller und eine Pornodarstellerin als ganz normale Arbeitnehmer angesehen werden können. Und wenn dann einer klagen würde, weil sein Ruf durch diesen Beruf geschädigt werden würde – hat er eine Diskriminierungsklage am Hals. Denn Porno wertet die Firma nicht ab – sondern auf!

Es ist schon interessant, wie man lernt, wie so mancher seiner Zeitgenossen zu denken. Aber zum Glück hat sich diese Denke noch nicht durchgesetzt. Oder?

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Klima spaltet Europa

Das Klima spaltet Europa. Nicht, dass es im Süden wärmer ist als im Norden, sondern es geht um die Frage nach der Bekämpfung der Erderwärmung: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/eu-gipfel-in-bruessel-machtkampf-um-vetorecht-im-klimaschutz-a-998879.html

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Und die Klima-Diskussion spaltet die Experten: http://www.express.co.uk/news/nature/526191/Climate-change-is-a-lie-global-warming-not-real-claims-weather-channel-founder

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Und ich? Ich wünschte, es wäre wärmer.

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Italien braucht Geld+Frankreich braucht Geld

Italien benötigt Geld, darum darf Deutschland verklagt werden: http://www.spiegel.de/politik/ausland/italien-klagen-wegen-ns-verbrechen-ermoeglicht-a-998754.html

Frankreich benötigt Geld und will es von Deutschland bekommen – mal so locker 50 Milliarden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frankreich-draengt-deutschland-zu-50-milliarden-investition-a-998058.html

Hat Deutschland Geld? Vielleicht noch – es sei denn, die EU / EZB haben es schon längst weggenommen. Weiß mans? Über Nacht ein neues Gesetz usw. – und zack: Geld ist weg. Wobei: Geld kann nie weg sein – es ist dann nur wo anders.

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Hinduextremisten+Islamextremisten

Es wird befürchtet, dass die Lage der Christen in manchen Teilen von Indien noch schwerer wird, als sie schon ist: http://www.kirche-in-not.de/aktuelle-meldungen/2014/10-23-indien-nach-wahl-sind-christen-bedroht

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Kurden befürchten, dass die Obama-Regierung kein Interesse daran hat, dass die ISIS zerstört wird. http://www.ijreview.com/2014/10/191295-exclusive-kurdish-political-official-warned-state-deptarment-isis-headlines/?fb_action_ids=863773283657139&fb_action_types=og.shares Könnte was Wahres dran sein. Da die ISIS ja gepampert wurde, um Assad zu bekämpfen, könnte es sein, dass, wenn die ISIS sagt: Wir gehen aus dem Irak heraus und bekämpfen nur noch Assad, wieder ihr Mordtreiben weiterführen kann.

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Der Patriarch von Bagdad ruft Muslime auf, gemeinsam mit Christen gegen die ISIS zu kämpfen: http://www.asianews.it/news-en/Baghdad-patriarch-calls-on-Muslims-to-show-more-courage-in-a-common-front-against-terrorists-32498.html

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Nachdem der Attentäter erschossen wurde, hält der Premierminister eine Rede, in der er sagt: „Angriffe auf unser Sicherheitspersonal und unsere Regierungsinstitutionen sind naturgemäß auch Angriffe aus unser Land, unsere Werte, unsere Gesellschaft und auf uns Kanadier als freies, demokratisches Volk“ … und ankündigt, weiter „alles gegen Terrororganisationen tun, die in anderen Ländern agierten“ http://www.focus.de/politik/ausland/er-erschoss-den-attentaeter-parlaments-sergeant-wird-zum-helden-von-ottawa_id_4221957.html

Ja, Angriffe auf unser Sicherheitspersonal sind Angriffe auf unser Land, unsere Werte, unsere Gesellschaft. Werden diese Angriffe schon im Vorfeld massiv bekämpft? Oder wartet man immer erst ab, wenn es zu solchen Terrorattentaten kommt? Das Sicherheitspersonal darf nicht allein gelassen werden!

In der Tagesschau hörte man übrigens, dass der Hintergrund des Attentates unbekannt sei. Dass es die Befürchtungen aller Sicherheitskräfte ist, dass Einzelne sich nun auf den Weg machen und herummorden, weil sie eben ISIS oder welcher Terrororganisation auch immer hörig sind, wurde verschwiegen. Auch wenn einem der 7 Punkte Plan nicht bekannt ist – so wie mir – ( http://www.bild.de/politik/ausland/al-qaida/isis-und-al-qaida-planen-weltherrschaft-38251546.bild.html  ) so lassen doch Informationen der letzten Jahre darauf schließen, dass immer stärker Einzelkämpfer die westlichen Gesellschaften verunsichern sollen. Es kann richtig sein, den potentiellen Kämpfern, die ausreisen wollen, den Pass wegzunehmen. Aber: Sie sollten als Gefahr im Land und für das Land nicht unterschätzt werden: http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/dschihad-touristen-berlin-schliesst-das-reisebuero-des-terrors,7169128,28821806.html Denn es ist äußerst schwer, diese Leute, die sich den Kampf in den Kopf gesetzt haben, weil sie massiv radikalisiert sind, wieder von dem Trip herunterzuholen. Vor allem auch darum, weil sie von Ungläubigen nichts anderes erwarten, als dass die Ungläubigen (als Dämonen gegen Allahs Willen) sie am Kampf für Allah hindern wollen. Beratung der Dschihadisten-Familien ist richtig – aber hat manchmal kein anderes Ergebnis als die Erkenntnis: Man muss sie ziehen lassen. So habe ich es von einem Familien-Helfer gehört.

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Nicht nur Gröpelingen ist Islamisten-Zentrum: http://www.taz.de/Gruene-fuer-Vereinsverbot/%21148205/ In letzter Zeit tauchen vermehrt solche Meldungen auf, so Lübeck, angeblich Hattersheim… Hat man das alles denn nicht auch schon vorher gewusst? Auf einmal scheint es nur so von Wissenden zu wimmeln. Warum hat man nicht schon vorher diese Moscheen dicht gemacht oder zumindest öffentlich angeklagt, damit sie in ihrem Versuch, Islamisten zu rekrutieren, gestoppt werden.

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Boko Haram zerstört wieder Dörfer, tötet Männer und entführte seit Samstag wieder 60 Frauen und Mädchen. http://www.dw.de/boko-haram-kidnappt-weitere-m%C3%A4dchen/a-18016812

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In Bagdad wurden durch Anschläge von Sunniten auf Schiiten wieder 28 Menschen getötet. Dass es zahlreiche Schläfer in Bagdad gibt, die dann nach der altbewährten Metghode wie auf Kommando geweckt werden, ist zu vermuten – das dürfte ja auch die Angst von Saudi Arabiens Herrscher sein, weswegen sie sich von der ISIS abgewendet haben und sie nicht mehr unterstützen: Schläfer dringen in Saudi Arabien ein – und werden auf einmal geweckt, und dann gibt es Ärger für die Herrscherclique. Alle Welt hofft freilich, Menschenrechte hin, Menschenrechte her, dass die Saudis auf ihre bewährte sanfte Art diese Katastrophe verhindern können: http://www.tagesschau.de/ausland/irak-569.html

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Dass die Gewalt ein tieferes Problem ist, habe ich gestern dargelegt http://blog.wolfgangfenske.de/2014/10/23/wofr/  und wird auch hier angesprochen. Dass das Problem aber auch darin besteht, die islamistische Gewalt zu verharmlosen und von seinen Wurzeln zu lösen, wie es die Politik Obamas und Camerons betrieben hat, das wird hier durch Mark Steyn angegriffen: http://europenews.dk/de/node/85520

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Der britische Botschafter in Deutschland zur ISIS: http://www.huffingtonpost.de/simon-mcdonald/isis-geht-uns-alle-an_b_6027560.html?utm_hp_ref=politik

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Rekrutierungskampagne unter Somaliern: http://www.nzz.ch/international/junge-amerikaner-im-visier-der-jihadisten-1.18409286 Das Thema ist nicht nur den muslimischen Somaliern unangenehm und sie wollen es am Liebsten verschweigen. Dieses „Unangenehme“, dieses „Verschweigenwollen“, das Verharmlosen usw. begleitet auch unsere muslimischen Verbände seit Jahren – zumindest in der Öffentlichkeit. Wie sie hinter der Tür darauf reagieren, ist mir natürlich nicht bekannt.

Aber sie müssen lernen, dem in die Augen zu sehen. Sie müssen lernen zu fragen: Woher kommt das, dass a) so viel Muslime in Gewalttaten verstrickt sind – und sie müssen b) fragen: Woher kommt es, dass der Islam für gewaltbereite junge Männer so attraktiv ist. Und wenn sie das Übel nicht bei der Wurzel packen, so wird sich nichts ändern. Und damit bin ich wieder bei der Koran-Hermeneutik. Diese muss sich ändern. Dass ich immer wieder dasselbe sage, das hängt damit zusammen, dass ich das Thema für äußerst dringlich halte, um den Islam von seiner Wurzel her humaner zu gestalten. (Dass ich das Thema auch ausführlicher diskutiert habe, kann man dann erkennen, wenn man im Suchfeld Hermeneutik eingibt.)

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Diese Informationen in ihrer geballten Form mögen erschreckend sein. Aber sie gibt es schon seit Jahren, nur hat man es in unserem Land kaum wahrnehmen wollen. Inzwischen wird sicher jedem deutlich, dass diese Terrorgruppen alle irgendwie zusammenhängen (auch wenn sie sich nicht in allem einig sind) und weltweit agieren. Was man nicht sehen wollte oder verschwiegen hat, knallt jetzt auf die armen Menschen unseres Landes nieder, die sich bislang aufgrund der medialen Verschwiegenheit – oder den tröpfelnden Informationen – sicher fühlten. Und unsere Medien versuchen noch immer die Zusammenhänge zu verschleiern: Einzeltaten, man weiß nicht was dahinter steckt, die machen es nur, um Geld zu bekommen, der ist psychisch krank usw…

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In der Islam-Apologie findet man häufig die Aussage: ISIS gehöre nicht zum Islam. Dem mag so sein. Nur: Wenn 120 Gelehrte des Islam sagen, dass der Islam eine Pluralität von Lehrmeinungen kenne und dass die „Auslegung der religiösen Lehre… also zeitgemäß erfolgen“ müsse, http://www.islamiq.de/2014/09/29/offener-brief-verschiedener-islam-gelehrter-isis-fuehrer/ dann erkennen wir zweierlei:

a) der Islam kennt auch Gruppen, die gewalttätige Lehrmeinungen vertreten – also kann die ISIS eigentlich nicht als unislamischen angesehen werden, auch wenn sich die Islam-Gelehrten mit der ISIS als islamischer Gruppe auseinandersetzen und sie zur Raison rufen wollen und

b) sie unterstützen die oben genannte Forderung nach einer zeitgemäßen Auslegung – ich vermute dahinter, dass es um eine Auslegung mit Blick auf einen humanem Islam geht.

Jetzt wäre ich gerne Islamkenner und würde gerne wissen, wieweit die 120 Imame nun den Koran und die Ahadith zeitgemäß auslegen – und was das für sie heißt.

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Wofür?

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Der Mensch muss wissen, wofür er lebt. Karriere, Geld, Reichtum, das ist für die meisten ein Ansporn – aber irgendwann sehen sie ein:

Das erreiche ich nie.

Und was dann?

Oder sie erreichen das und es stellt sich eine ähnliche Frage:

Und jetzt?

Der Mensch benötigt höhere Ziele, Ziele, die über sein individuelles Leben hinausgehen. Und von daher ist es verständlich, dass der Terror des Islam Menschen anzieht, weil sie dann sehen: Hier bin ich Teil einer Gruppe, die ein hohes Ziel anstrebt: Das Kalifat. Und noch schöner ist: Wenn ich als Teil der Gruppe das anstrebe und dabei umkomme, dann bekomme ich das Paradies im Jenseits und im Diesseits Ruhm in der Gruppe. Das ist die Anziehungskraft jeglicher Ideologie, sie war auch die Anziehungskraft des Kommunismus. Nicht das Paradies im Jenseits, sondern hier stand dann das Wissen im Vordergrund: Man stirbt als Genosse, geehrt von Genossen.

Die westliche Gesellschaft baut ihre Lockungen auf individuellen Reichtum, auf Karriere, auf Geld. Sie hat keine Ideologie, auf die sie aufbauen kann. Demokratie eignet sich nicht dafür, denn Demokratie bedeutet: die Uneinheit zur Tugend zu erklären, bedeutet Diskussionen, bedeutet, Streit. Das ist ihre Größe – aber gleichzeitig auch für manche recht unbefriedigend. Geld auf dem Konto – das ist auch Kampf, aber heldenhafter Kampf, ich muss andere hinter mir zurücklassen, ich bin stärker, ich muss mit allen Tricks versuchen, der Geld-Held zu sein. Siemens hat einmal versucht – ich weiß nicht, ob das immer noch so ist – die Firma ideologisch aufzuwerten: Man ist Teil der großen Siemens-Bewegung, man hält sich an ethische Richtlinien… Und von einem Wirtschaftsprofessor weiß ich, dass er versuchte, die globale Wirtschaft ideologisch zu erhöhen: Die Wirtschaft tut mehr für die Menschen als jede Religion und Ideologie, sie bringt Wohlstand, sie bringt das Glück… Ich weiß nicht, wieweit es solche Ideologisierungsversuche noch immer gibt. Aber damit kommt man nicht weit. Dawkins und andere versuchen den Atheismus zu ideologisieren: Man kämpft für den guten Atheismus gegen das Höllenkonstrukt Religion. Und wenn die Religion erst einmal besiegt ist, folgt die heile Welt.

Nicht nur islamische Religion, Wirtschaft, Kommunismus und Atheismus versuchen dem Individuum eine Perspektive als Teil des Ganzen zu bieten, sondern auch der Nationalismus, der Rassismus, das Kasten- bzw. Schichtensystem, als Teil der Familie, des Clans, des Volkes… usw.

Auch das Christentum ist zu nennen. Sich als Teil der Bewegung Gottes zur Welt zu sehen, sich als Kinder Gottes, als Geschwister, die den Weg Jesu in der Welt weitergehen bzw. in seinem Auftrag in der Welt weitergehen. Jesus betont gegenüber dem “Volks-Verständnis” ein anderes Verständnis: die Gemeinschaft der Kinder Gottes. Und diese Gemeinschaft besteht nicht daraus, dass man sich anderen überordnet, sondern wie er mit dem Beispiel des Kindes zeigt: Wer ein Kind, das damals im Allgemeinen nicht viel galt, aufnimmt, der nimmt mich bzw. Gott auf. Christen sind Teil der großen Gottesbewegung zum Menschen, die nicht im Herrschen besteht, sondern darin, für Notleidende da zu sein. Auch wenn die Kirche mit den Ideologien diesen Ansatz Jesu immer verraten hat, wie schon seine Jünger: Wer ist unter uns der Größte? wer wird herrschen? – so bleibt dieser Ansatz doch Welt umwerfend. Denn all die genannten Ideologien und Religionen zielen darauf ab, zu herrschen. Der Ansatz Jesu ist, wie gesehen ein ganz anderer.

Und gleichzeitig ist aber das Individuum nicht nur Teil des Ganzen, sondern als Individuum wichtig. das geht den Ideologien auch ab. Der Einzelne kann untergebuttert werden, um das große Ziel zu erreichen. Das entspricht nicht jesuanischer Sicht. Das Individuum agiert aus eigener Verantwortung in Zuordnung zu Gott – was die späteren Christen: Leben aus dem Gottesgeist nannten.

Vor lauter Gemeinschaft darf der Einzelne nicht übersehen werden – vor lauter Individualismus darf die Gemeinschaft nicht übersehen werden. Man kann das natürlich auch mit soziologischen Fachbegriffen säkular aussprechen. Aber das mögen andere tun.

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Yoga

Dieser Yoga-Artikel ist interessant, weil er für einen modernen, säkularen Yoga-Stil wirbt – und dabei gleichzeitig versucht, sich von den alten Yoga-Lehrern abzuheben – Vorwurf, so mancher berühmte Yogalehrer habe Frauen nicht mit gebührendem Abstand behandelt. (Hätten sie das hier propagiert, dann hätten sie wohl keinen Ärger bekommen, denn es gibt sicher genügend Frauen und Männer, die das prickelnd exotisch finden: http://www.shape.de/sex-und-psyche/liebe-und-sex/a-28138/mit-yoga-zum-traumsex.html) Man will im säkularen Yoga auch weg von der Körperfixierung, weg von den Götterbildern, -sprüchen usw., weg vom OM – der Laut, der die kosmischen Kräfte in die Schakren holt – sage ich mal sehr salopp.

Was mich nun wundert ist, dass noch vor einigen Jahren Kritik an Yoga einer Art Gotteslästerung gleichkam und heftig geahndet wurde (http://blog.wolfgangfenske.de/2013/01/17/yoga-gefahr/ ) – und nun versucht man also säkularen Yoga zu praktizieren und im Rahmen des säkularen Yoga wird auch vieles über Bord geworfen, was Christen am Yoga bislang kritisiert haben. http://www.welt.de/icon/article133518239/Warum-Yoga-gerade-eine-Kulturrevolution-erlebt.html

Ärgerlich ist freilich, dass das ein Werbeartikel ist. Ob die säkulare Form des Yoga ein Renner werden wird? Ist weniger exotisch, geheimnisvoll, hat weniger mit gesundheitsschädlichen Räucherstäbchen zu tun und faszinierend fremden Götterbildern. Das wird sich also zeigen. Vor allem wird das wohl ein paar Yoga-Lehrer der alten Schule auf den Plan rufen, weil das religiöse Element fehlt. Säkulares Yoga mag für sie sein wie Karotten aus Plastik.

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