Man hat den Eindruck, dass manche Nachrichten nur gebracht werden, weil Menschen, die als „Rechte“ interpretiert werden, demonstrieren. In Köthen demonstrierten sie, weil ein Mann getötet wurde. Wäre das auch sonst eine Nachricht wert gewesen? Ohne die „Rechten“ würde das vermutlich nur ein lokales Thema bleiben.
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Puh, jetzt können alle wieder aufatmen. Er starb an Herzversagen. Nicht durch die Tritte gegen den Kopf. Außerdem war wieder einmal eine Auseinandersetzung voraus gegangen. (Sorry, Sarkasmus. Aber: Man hört dieses Aufatmen förmlich durch manche Medien pusten.)
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Sonderbar fand ich die Meldung, dass Politiker gesagt haben sollen, man solle nicht in Köthen demonstrieren, damit man nicht die „Rechten“ stärke und weil Rechtsextreme auch demonstrieren würden. Wenn Extremisten eine Demo kapern, darf man als Bürger nicht mehr demonstrieren? Hat diese Warnung noch etwas mit Demokratie zu tun? Eher damit, dass obrigkeitliches Denken sich breit macht: Leute, demonstriert nicht gegen das, was uns nicht passt – böse Leute könnten die Demonstration missbrauchen.
Demokratische Alternative: Die Regierung schützt Demonstrationen vor Menschen, die sie missbrauchen könnten.
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Hass muss bekämpft werden, dass Menschen für etwas verantwortlich gemacht werden, was sie selbst nicht getan haben, aber jemand aus der Gruppe, der sie zugerechnet werden – auch das muss massiv angegangen werden. In dieser Hinsicht sind manche Medien völlig daneben. Nicht hilfreich, sondern Hass fördernd.