Über Erkenntnis diskutieren nicht nur griechische Philosophen – die vielfach auch metaphysisch dachten. Über Gotteserkenntnis denkt man auch im Buch Hiob/Iob nach: Hiob erkennt: ich habe Gott bislang vom Hörensagen eingeschätzt – aber nun habe ich ihn erkannt… – nachdem Gott mit ihm gesprochen hatte. Im Neuen Testament spricht Paulus auch von Stufen der Erkenntnis im christlichen Bereich. Und er spricht davon, dass Gott in das Herz Regeln des Zusammenlebens hineingeschrieben hat. Philosophen des Westens haben über diese Themen weiter nachgedacht. Sie standen fest im christlichen Glauben. Erst in der Neuzeit versuchte man sich auch in dieser Frage vom christlichen Gauben zu lösen.
Es gibt unterschiedliche Erkenntnis-Stufen im Christentum. Schlimmerweise haben Dominante anderen darum auch die Köpfe eingeschlagen. Es gibt unterschiedliche Konfessionen – und Christen sprechen nicht mit einer Zunge. Das mag man beklagen. Religionen, Konfessionen, Sondergruppen, Sondsergrüppchen… – es wimmelt nur so von religiösen Erkenntnissen. Aber spricht das gegen die Existenz Gottes?
Wenn wir uns die Philosophie anschauen, da wo es um die Frage der Erkenntnis geht, sprechen auch nicht alle mit einer Stimme – selbst Rationalisten sind sich nicht einig. Geht man immer sanft mit Menschen anderer Positionen um? Sicher, man schlägt sich nicht gegenseitig die Köpfe ein, aber es finden vermutlich Schlachten an den Universitäten statt: Nehmen wir den, nehmen wir den nicht?
Auch so manche Christen haben gelernt, auf Jesus Christus zu schauen und nicht auf die eigene Rechthaberei – das unter anderem auch Dank der Religionskritiker, die in christlicher Tradition stehen. Aber: Keiner steht über dem wimmelnden Erkenntnis-Treiben. Wir sind alle Teil der Auseinandersetzungen. War es Xenophanes, der sinngemäß sagte: Wenn einer auch die Wahrheit erkannt hat – so erkennt man nicht, dass es die Wahrheit ist?
Auch wenn manchen der Schädel brummt angesichts all der verschiedenen Aussagen zur Erkenntnis und somit Skeptizismus sich breit machen möchte – oder man sich vor dem Skeptizismus in den Dogmatismus flüchten mag:
Mensch, du bist Mensch,
eingebunden in Deinem Leben,
freu dich freundlich darüber
mit den anderen Menschen,
die anderes erkennen und denken.
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