Tauber: Arschloch

In der Moderne kann man etwas anderes erkennen: Nicht, wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigen drei zurück, sondern wenn man öffentlich einen anderen beschimpft, weist Google einem die Beschimpfung zu. Wenn man zum Beispiel: „Tauber Arschloch“ eingibt, dann ist das für Herrn Tauber sehr ungünstig.

Nun im Ernst: Es geht nicht an, dass eine Krankenschwester einen Patienten, der zum 10. Mal wegen nichts geklingelt hat, als Arschloch bezeichnet. Es geht nicht an, dass ein Lehrer einen Schüler, der nichts begreift, als Arschloch bezeichnet. Dass ein Verkäufer einen Kunden, der nie die Ware wieder ordentlich zurücklegt als Arschloch bezeichnet, ist auch nicht gut. Und so gehört es nicht zur politischen Kultur, wenn ein Politiker einen Wähler als Arschloch bezeichnet.

Wir Menschen müssen uns beherrschen – und wenn wir einmal die Selbstbeherrschung verloren haben, dann ist eine gehörige Portion Entschuldigung nötig. Man mag mit allen Arschloch-Beschimpfern mitfühlen, weil man es vielleicht auch sehr gerne gesagt hätte – aber das gehört sich nicht, a) weil man einer solchen Person, die sich nicht beheherrschen kann, weder Patienten, Schüler, Kunden noch Bürger anvertraut, und b) Politiker sollten, wie Menschen anderer Berufe auch, die Un-Kultur der Beschimpfung nicht noch unterstützen. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-generalsekretaer-tauber-bezeichnet-facebook-poebler-als-arschloch-a-1070258.html

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