Menschen mit Behinderungen. Es ist schlimm, dass alte Traditionen sich auch in christlichen Zeiten so massiv halten können, und durch christliche Traditionen vielleicht gar noch verschärft werden können. So hörte ich von Bolivien, dass eine Mutter ein behindertes Kind zur Welt brachte und sich die Frage stellen lassen musste, was sie verbrochen habe, dass sie von Gott so ein Kind bekommt. In der Tradition Boliviens hat man evtl. Kinder mit Behinderungen ausgesetzt. Als Christen dürfen sie es nicht – bekommen dann aber solche Vorwürfe an den Kopf geworfen. Zwar gehören in Bolivien 92% zur römisch-katholischen Kirche, aber wie auch in Mexiko und anderen Staaten, dominiert doch die traditionelle religiöse Tradition, die positive Sicht. Dass alle, auch Behinderte, Gottes Kinder sind, Ebenbild Gottes und mit Würde behandelt werden müssen, ist fremd. Freilich: Ein reiches Land kann mit Behinderten anders umgehen als ein armes Land, in dem Menschen schauen müssen, wie sie über die Runden kommen, und da stehen dann Menschen, die nicht auch für ihr Einkommen oder für das der Familie sorgen können, schlecht da. Das war in unserem Land bis vor einem Jahrhundert (Bodelschwingh d.Ä. 1873) ja nicht anders.
Hilfen für Menschen mit Behinderungen: http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/lateinamerika/bolivien/behinderten-projekt und: www.kindernothilfe.de
Bolivien ist überhaupt ein schweres Pflaster für Menschenrechte: http://latina-press.com/news/119797-bolivien-polizei-pruegelt-protestmarsch-behinderter-menschen-zusammen/
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