Es gibt Zeiten, da freut man sich über jeden, der Trümmer wegräumt. Und man kann auch froh sein, dass wir nicht noch immer in den Trümmern leben. Ideologen die sagen: Welche Gesinnung hast du beim Wegräumen der Trümmer gehabt? Richtige Gesinnung? Falsche Gesinnung? Welche Gesinnung hast du beim Aufbau gehabt? Richtige Gesinnung? Falsche Gesinnung? Der normale Mensch wird dankbar sein, dass sich diese Menschen, mit welcher Gesinnung auch immer, nicht haben unterkriegen lassen, sondern Trümmer weggeräumt und aufgebaut haben. Wir leben heute von ihnen, welche Gesinnung sie auch immer hatten. Ideologen genießen die Taten – verurteilen diejenigen, die sie vollbrachten. http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.protest-in-der-altstadt-gruene-verhuellen-truemmerfrauen-denkmal.957c68bd-dc35-47fb-a582-ff73281a2270.html Und profilieren kann man sich auch noch damit.
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Dass so manche Linke ein Problem haben mit Meinungsfreiheit, das ist wirklich nicht neu. Neu ist eigentlich auch nicht so wirklich, dass manche Linke ein Problem mit Antisemitismus haben, spätestens seit Gysi darüber geredet hat, sollte es den Letzten erreicht haben. Hier zeigt sich wieder eine interessante Gemengenlage: http://ef-magazin.de/2013/12/06/4716-tu-berlin-meinungsverbot
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Huch, sind alle Taiwanesen Katholiken? Oder sagen wir Christen? Weil ja auch die Orthodoxen Christen nicht besonders begeistert davon sind, dass HomoEhen geschlossen werden. Evangelische Christen haben auch so Schwierigkeiten damit, zumindest manche – na gut: viele. http://www.katholisches.info/2013/12/06/200-000-menschen-demonstrierten-in-taiwan-gegen-homo-ehe-deutsche-medien-schweigen/ Im Grunde sind alle großen Religionen (darunter zähle ich auch den gegenwärtigen Buddhismus) nicht besonders offenherzig der Homosexualität gegenüber. http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und_Religion In dem Artikel in Wikipedia wird das kaschiert, weil man einen anderen Buddhismus haben möchte. Und im Hinduismus mag es Strömungen gegeben haben, die ihn akzeptierten – aber im genannten Artikel wird dem Buddhismus, Christentum und dem Islam die Schuld dafür gegeben, dass Homosexualität nicht mehr ganz so frei gesehen wird. Da freuen wir uns doch, dass ein Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland – allen voran die EKHN – gegenüber der weltweiten Homophobie eine homophile Position annimmt. Mit ein paar Stämmen aus Papua-Neuguinea. Aber auch dort müssen die Homosexuellen Frauen heiraten.
Nachtrag: Sorry, aber ich kann eine Verbindung von EKHN und Stämmen aus Papua-Neuguinea keine Herabsetzung der Sichtweise der EKHN sehen. Die Auffassung, dass das EKHN herabsetzend sei, ist gegenüber den genannten Stämmen Diskriminierung. Es geht darum, dass Religionen, die im Laufe der Jahrtausende als Ordnungsmächte wirksam wurden, in dieser Fragestellung eine ziemliche einheitliche Sichtweise hatten (wenn auch Ausnahmen bestehen). Die Frage ist aus soziopsychologischer Perspektive: Warum? Die Antwort könnte sein, dass die Menschheit immer Nachkommen zeugen musste, damit ihr jeweiliger Stamm, ihr jeweiliges Volk nicht ausstirbt. Das könnte auch an diesen Stämmen erkannt werden, denn Homosexuelle mussten heiraten, um ihren Stamm wie andere Männer auch mit Nachkommen zu versorgen. Heute spielt diese Nachkommens-Frage in Europa vielfach keine große Rolle mehr, weil ein großer Teil diese Sichtweise zurzeit aus vielfältigen Gründen verloren hat.
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