Immer wieder entschlüpft einem Menschen mir gegenüber ein dummes Wort – mal ernst gemeint, mal nicht -, tut er eine dumme, böse Tat oder kontrolliert nicht seinen Blick. Mal über einen längeren – mal über einen kürzeren Zeitraum. Mal schwerwiegend – mal leicht. Aber es grummelt und rumort in uns, es beißt und schimpft. Vielleicht zu Recht. Aber so binden wir uns an den anderen mit einem schwarzen, harten, schmerzhaften, zerstörerischen Band.
Wenn wir nicht vergeben, dann berauben wir uns nicht nur wichtiger Energien, sondern das Herz krampft zusammen, der Geist wird verbittert und spröde, die Seele wird vergiftet. Das macht sich auch körperlich bemerkbar: Wir merken, wie der Blutdruck steigt, wie sich alles in uns anspannt. Wir leben in einem Kokon, einer Eierschale. Wir können nicht heraus und drehen uns nur um uns selbst.
Vergeben, verzeihen heißt das Zauberwort, das die Eierschale sprengt, den Kokon zerreißt. Verzeihen, vergeben aus Liebe ist das Höchste. Wenn wir nicht so weit sind, dann wenigstens aus Vernunftgründen: Damit wir leben können, frei leben! Um Energien zu haben für unser Leben, damit wir nicht am Vergangenen kleben, sondern befreit in die Zukunft hineingehen können – und froh, die Befreiung geschafft zu haben.
Vergebung – für Jesus Christus war das ein wichtiges Anliegen seiner Botschaft. Vergebung führt zur Gemeinschaft. Vielleicht müssen wir uns auch von Menschen trennen, weil sie immer wieder die Vergebung nicht schätzen, sie ausnutzen, gegen uns wenden. Wir wenden uns Gott zu. Wir fragen nach seinem Weg. Wir haben schon unendlich mal vergeben – aber sie machen das Leben extrem schwer. Wenn wir uns getrennt haben, dann müssen wir uns vergebend vom anderen lösen, damit nicht das geschieht, was vorhin genannt wurde: Wir fesseln uns selbst an den Menschen, der uns nicht gut tat. (Grundlage 2008)
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