Christus vincit

Christus vincit! Christus regnat! Christus imperat!

Christus ist Sieger! Christus ist König! Christus ist Herr der Welt!

So beginnt der Huldigungsruf an Christus in den Laudes, die Hinkmar (+ 822) zugeschrieben werden aber wohl schon im 8. Jahrhundert entstanden sind. Mit der Auferweckung Jesu durch Gott ist umwälzend Neues gegeben: Das Ereignis um den Menschen Jesus aus Nazareth im kleinen Israel (Galiläa und Judäa) entpuppt sich als ein Weltereignis, ein Ereignis, das der ganzen Welt gilt – und auch die ganze Welt prägt. Denn es geht nicht mehr nur um die Ansichten des guten Menschen Jesus aus Nazareth – hier wird deutlich: Es geht um ein Handeln Gottes für die gesamte Menschheit.

Noch nehmen kaum Menschen Notiz von diesem Welten wendenden Ereignis, bis auf ein paar Lokalpolitiker, die es zu verhindern suchen. Aber wenige Jahrzehnte später hat dieses Ereignis die Herzen von vielen Menschen in Israel, Nordafrika (Ägypten, Äthiopien, das heutige Libyen, Algerien, Marokko) und Europa (Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, Irland, Großbritannien) erreicht, ebenso ist die Botschaft in Länder des Ostens (Syrien, das Gebiet der heutigen Türkei, Irak, Iran, Armenien, Afghanistan) vorgedrungen. Nicht durch Heere, sondern durch einzelne Menschen, die von dieser Botschaft berührt worden sind: Händler, Sklavinnen und Sklaven, Handwerker, Redner, Ärzte, durch einzelne Soldaten.

Warum hat diese Botschaft die Herzen erreicht? Wir können es nur vermuten: Die Botschaft spricht davon, dass Liebe und nicht Zorn der Wille Gottes mit den Menschen ist, die Botschaft spricht davon, dass Menschen untereinander lieben sollen, dass es bestimmte Verhaltensweisen der Liebe gibt, Maßstäbe, mit deren Hilfe wir anderen begegnen sollen – und sie spricht davon, dass es eine Auferstehung nach dem Sterben gibt. Und: Wir glauben an den Heiligen Geist, der Menschen die Botschaft erschließt und sie dafür begeistert.

Was ist so neu an dieser Botschaft? Sie wurde gelebt. Die Menschen, die von ihr ergriffen worden waren, waren anders, auffällig positiv, anders als die Menge der Menschen. Diese Menschen waren fröhlich, hatten keine Angst vor dem Tod, kümmerten sich um Ausgestoßene, Kranke, Hungernde. Auf diese Weise will Gott sich in der Welt durchsetzen, er hat es getan und wird es auch weiterhin tun. Auch Gott muss Rückschläge hinnehmen, weil der Mensch einfach seinen asozialen Willen durchsetzen möchte, weil er sich trotzig und arrogant über Gott und andere stellt. Aber Gott wäre nicht Gott, wenn er sich von den Rückschlägen enttäuschen ließe. Er setzt sich durch – und wird sich durchsetzen. Nicht mit Macht, Gewalt, Getöse und Gedröhn, sondern durch die Liebe derer, die ihm glauben und folgen. Durch seinen Geist.

Christus vincit! Christus regnat! Christus imperat!

Christus ist Sieger! Christus ist König! Christus ist Herr der Welt! (2013)

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