Teures Benzin – komplexe Wirtschaft + Gedankenlose Energiewende + Überforderte Kinder + Erfinder der Schutzweste + Globalisierung notwendig + Frida Kahlo + Barbarische russische Regierung

Teures Benzin

Die Diskussion über das Benzin hat nachgelassen. Aber interessant fand ich die grün-medialen Apologeten, die uns vorrechneten, dass wir in Deutschland nicht die höchsten Benzin-Preise haben – also nicht jammern sollen. Dabei vergaßen die, die ich zu dem Thema gelesen hatte, dass einmal wichtig ist zu berücksichtigen: Was verdienen die Menschen dort im Land? Aber auch dann, wenn sie weniger verdienen: Preise sind gewachsen, sie sind Teil der zusammenhängenden, äußerst komplexen Wirtschaft. Und wenn ein Teil des ineinandergreifenden Wirtschaftssystems durcheinander gerät, gerät alles ins Wanken.

Die Menschheit hat es mit Blick auf die Natur so langsam gelernt: Alles hängt irgendwie zusammen. Sogar die Schnaken haben ihre Bedeutung im Gesamt des Natursystems. (Was keine neue Erkenntnis ist, denn schon in der Antike fragte man sich: warum gibt es Wanzen im Bett? Antwort: Damit man nicht so lange im Bett bleibt und sein Leben vertrödelt.)

Aber dass das auch für eine langsam gewachsene Wirtschaft gilt, das muss sich erst noch herumsprechen. Denn die Grünen und ihre Steigbügelhalter – darunter auch Expert:innen – meinen, sie könnten einfach diese und jene Weiche stellen, ohne zu berücksichtigen, dass das eine Menge Folgen hat. Das ist eben die Kunst, die manche auch erst langsam lernen müssen, die jetzt in der Regierungsverantwortung sind, es gilt differenziert zu denken, alles mögliche zu berücksichtigen usw. Und wenn die Herrschenden in unserem schönen Land wirklich so handeln sollten, wie „die letzte Generation“ es sich so grünäugig wünscht, wäre sie wirklich die letzte Generation, weil die anderen alle auswandern würden.

Gedankenlose Energiewende

Eine Gedankenlose Energiewende ist nur was für Reiche oder Arme, die keine Verantwortung tragen und irgendwie den Folgen ausweichen können. Es ist wichtig, dass solche Studien erscheinen, die erkennen lassen, dass arme Menschen Klimaschutz für wichtig halten, aber ihre Gesundheit und ihr finanzielles Überleben für wichtiger. Bislang wurde Klimaeinsatz vielfach von Wohlhabenden, die sich finanziell keine Sorgen machen müssen, oder von jungen Menschen, die für sich und ihre Zukunft noch keine Verantwortung tragen, und von Ideologen und anderen, die davon profitieren usw. vorangetrieben. Damit Klimaschutz akzeptiert wird, hilft es nicht, sich ständig was Neues auszudenken, neue Verbote auszusprechen, teure Alternativen den Leuten vor die Füße zu werfen.

Darum finde ich die Studie gut, die auf die finanzielle Notlage mancher hinweist: https://www.focus.de/politik/deutschland/energiearmut-jeder-siebte-haushalt-wer-im-winter-frieren-muss-pfeift-auch-im-sommer-auf-den-klimaschutz_id_80739376.html

Die Überschrift ist gut:

„Wer im Winter frieren muss,
pfeift auch im Sommer auf den Klimaschutz.“

Überforderte Kinder

Kinder werden heute vielfach überfordert – über Bernd Ahrbeck in faz+ und cicero+: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/gastbeitrag-das-thema-gender-identitaet-ueberfordert-kinder-16934895.html und: https://www.cicero.de/kultur/psychoanalytiker-bernd-ahrbeck-inklusion-transgender-cancel-culture Ahrbeck hat aufgrund seines Buches „Jahrmarkt der Befindlichkeiten“ Gegenwind bekommen – klar, wenn man solche Thesen vertritt, die in unserer Zeit als altmodisch verschrien sind: https://zuklampen.de/buecher/essays/bk/1174-jahrmarkt-der-befindlichkeiten.html

Erfinder der Schutzweste

Ein polnischer Priester erfand die Schutzweste. Vorbilder hatte er sicher bei den Rittern im Mittelalter – allerdings hatten die noch keine Munition im modernen Sinn: https://de.wikipedia.org/wiki/Casimir_Zeglen

Globalisierung notwendig

Erst riefen alle: Globalisierung! Durch Corona und durch Putins Angriffe schrecken manche vor Globalisierungen zurück und denken an moralisch sauberen Rückzug von der Globalisierung – sie denken an moralischen Protektionismus. Da es moralisch saubere Globalisierung nicht gibt, wird man sich notgedrungen wieder der Globalisierung zuwenden müssen, will unser Land nicht untergehen. Ein Interview pro Globalisierung: https://www.cicero.de/wirtschaft/lieferketten-abhangigkeit-china-indsutrie-ifo-lisandra-flach

Frida Kahlo

Die viel bewunderte Malerin, Tochter eines jüdisch-deutschen Vaters und einer katholisch-spanischen Mutter, war eine glühende Verfechterin der mexikanischen Revolution, so sehr, dass sie als ihr Geburtsdatum den Beginn der Revolution angab: 1910. Dann hatte sie eine Liaison mit dem vor Stalin geflohenen Trotzki. Nach dessen Ermordung wandte sie sich Stalin zu. Das kann man hier erfahren: https://www.n-tv.de/archiv/Vor-50-Jahren-starb-Frida-Kahlo-article86262.html

Die mexikanische Revolution – sehr viele Menschen fielen ihr zum Opfer. Manche meinen bis 3 Millionen – andere korrigieren die Zahl herunter auf 350.000. Viele Menschen sind verschwunden. Ist das gegenwärtige Mexiko noch Opfer dieser Zeit? Zu dem Thema auch das Buch von Graham Green: Die Kraft und die Herrlichkeit https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kraft_und_die_Herrlichkeit und zur Revolution: https://de.wikipedia.org/wiki/Mexikanische_Revolution

Barbarische russische Regierung

Ich bin immer wieder erschüttert über das barbarische Vorgehen der russischen Regierung in der Ukraine. Das Schlimme ist darüber hinaus: Es nimmt und nimmt kein Ende. Sie sind zu feige, um sich einzugestehen: Wir haben einen wahnsinnig schlimmen Fehler gemacht. Bevor er immer weiter geht, müssen wir aufhören. Alle Welt wartet auf so ein Eingeständnis. Das muss ja nicht ganz so lauten, und wenn es heißen würde: Wir haben der Ukraine einen Denkzettel verpasst – unsere Ziele erreicht – darum ziehen wir unser Militär zurück! – wären alle glücklich. Aber nein: Das ganze russische Volk wird entrechtet, auch indem den Menschenrechtsorganisationen die Berechtigung entzogen wird, weiter zu arbeiten. Ein Armutszeugnis nach dem anderen. Warum lässt sich die russische Bevölkerung weiter so entehren? Ein paar Mutige gibt es. – Und wenn manches auch Propaganda westlicher Medien sein sollte, manches auf ukrainische Kämpfer zurückgehen sollte – was alles untersucht werden muss: der Anlass der Barbareien sind Putin und seine Schergen. Das darf nicht kleingeredet werden, auch nicht, wenn man eigenen Medien gegenüber misstrauisch ist.

Wie auch immer: Es wird wohl so sein, dass die Politik des Westens nicht an Putin vorbeikommen wird – und das bedeutet, dass Diplomatie bald wieder die Oberhand gewinnt – auch mit Blick auf die Bewältigung dieses verrückten Angriffs auf die Ukraine. Letztlich gehört Russland zu Europa. Wir sind aufeinander angewiesen.

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