Der Ewigkeitssonntag im November, auch Totensonntag genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt.
so heißt es hier: https://www.ekd.de/Ewigkeitssonntag-10838.htm
An solchen Kleinigkeiten wird deutlich, wie sehr die Kirche den jeweiligen Zeitgeist wahrnimmt. Es geht vielen Menschen nicht mehr um die Toten – sondern darum, wie gehe ich mit meiner Trauer um. Es geht nicht mehr um die Verstorbenen, sondern darum: Was mache ich aus meinem Leben. Das ist alles schön und gut. Doch wer die Toten ausklammert, das Leben nach dem Tod ausklammert, der fixiert seinen Blick auf das Diesseits und verbreitet Hoffnungslosigkeit mit Blick auf das Jenseits. Wenn selbst die Kirche die Toten und das Leben nach dem Tod aus dem Blick lässt, wer soll dann noch die Auferstehung erwarten? Karl Marx und seine Fixierung auf das Diesseits in Ehren, die Fixierung des Egoisten auf das Diesseits, auf sein Leben in Ehren. Aber wie schon Dietrich Bonhoeffer erkannte: Die Fixierung auf das Diesseits ist genauso übel wie die mittelalterliche Fixierung auf das Jenseits. Denn die Letztgenannte fördert den Egoismus, Hedonismus, Utilitarismus.
Die Benennung des Ewigkeitssonntages als Totensonntag – darüber sollte auch jeder Christ sich so seine Gedanken machen, ob er das übernehmen möchte, auch wenn es Tradition ist. Man gedenkt als Christ der Toten, die man in Gottes Hand gelegt hat – und das wird mit dem Namen Ewigkeitssonntag besser ausgesprochen. (2017)
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