Laschet und Söder + Die Linke + SPD / Grüne / FDP + Impfungen für Kids / Impfdurchbrüche + Großer Zapfenstreich + Afghanistan

Laschet und Söder

Es ist klar. Wenn eine Führungsfigur einen Rückschlag erlitten hat, dann kommen all die kleinen Figürchen aus den weiteren hinteren Reihen, um nachzutreten. Man hat Angst, dass man sonst unter die Räder kommt, denn die Nachrückenden werden sicher genau schauen: Wer hat was gemacht, wie hat er/sie sich positioniert. Aber diejenigen, die vorher nichts gesagt haben und jetzt nachtreten, sollten sich zurückhalten.

Und dann gibt es diejenigen, die schon alles gewusst haben und mit der Führungsfigur von Anfang an nicht einverstanden waren. Dass sie nachtreten ist ebenso peinlich. Denn: Sie gehören alle einer Partei an. Die Partei hat gleiche Ziele. Und nun gilt es, zusammenzuhalten, statt herumzutreten. Sie haben alle still gehalten, als Merkel ihre Partei umgekrempelt hat. Und nun müssen sie gemeinsam dran gehen, und die Neuorientierung der Partei in Angriff nehmen, statt aufeinander rumzuhacken.

Ich kann verstehen, wenn manche sauer sind, weil ihre persönliche Zukunft durch das Wahldebakel durcheinander geraten ist. Aber: Das Prinzip Merkel (sensibel für Mehrheitsströmungen in der Gesellschaft sein und durch Lavieren anderen Parteien die Wähler wegschnappen) funktionierte nur bei Merkel. Und so hätten viele schon vorher Rückgrat haben sollen und sagen: Wir müssen an einem Profil unserer Partei arbeiten. Was wollen wir? Welches Menschen- und Weltbild haben wir? In welche Richtung soll unsere Gesellschaft gestaltet werden? Links der Mitte tummeln sich schon viele. Sollten wir die wieder zu Wort kommen lassen, die stärker die politische Mitte fördern? Jetzt benötigt man Rückgrat in der CDU.

Und damit sind wir bei Söder. Ich bin froh, dass er nicht als Kanzlerkandidat gewählt wurde. Seine Verhaltensweise ist so, wie ich sie mir von einem Kanzler nicht wünsche. Was soll das? Er hat ja selbst Schuld daran, dass er nicht gewählt wurde. Er hat so lange die Medien spekulieren lassen: Macht er den Kanzler, macht er ihn nicht, und als er dann endlich seinen Hut in den Ring geworfen hat, war es einfach schon sehr spät. Er hatte wahrscheinlich erwartet, dass das CDU-Präsidium ihn bitte bittet: Machst du den Kanzler? Er hat zu lange gewartet. Und auch hier: Jetzt geht es wieder dran, ein Profil zu entwickeln, statt das Prinzip Merkel zu kopieren.

Ob die so genannte Mitgliederbeteiligung ein Mittel aus der Misere ist, wage ich zu bezweifeln. Man sollte die aktive Basis in den Orten mehr berücksichtigen, die das Ohr schon in der Bevölkerung haben. Ich vermute, auf die hat man zu wenig gehört und abgekanzelt. Und wenn man jetzt wieder alle Mitglieder befragen sollte, würde man die Aktiven umgehen. Und das wäre für die Aktiven nicht unbedingt Ansporn, sich einzubringen. Und ob eine neue Generation an die Macht gezerrt werden muss, halte ich auch für eine sonderbare Forderung. Man sah es ja schon am Fußball. Es muss ein Ineinander geben. Menschen müssen Erfahrungen weitergeben – das ist ja Kennzeichen des Menschen, dass er nicht alle Fehler wiederholen muss, er hat die Möglichkeit, zu lernen. (Zumindest rein theoretisch.)

Die Linke

Die Linke ist in der Auseinandersetzung: CDU oder SPD wahrscheinlich zerbröselt worden. Ein Teil der Linken hat dann doch lieber SPD gewählt. Und nun sind die anderen irgendwie doch noch in den Bundestag gerutscht – und es stellt sich die Frage: Wagenknecht ja oder nein… Auch sie stehen vor der Frage: zerbröseln wir uns weiter zu Randfiguren oder versuchen wir ein Profil zu gewinnen? Die Chancen stehen gut. Die SPD darf nicht mehr allzu links sein, da sonst die Koalition gefährdet ist. Versucht sie sehr links zu sein, weil extreme Randgruppen sie linken, könnte es gefährlich werden mit Blick auf Koalition und bei der nächsten Wahl. Von daher: Baut ruhig euer Linkssein auf – vielleicht kommt dann in vier Jahren eure Chance. Spannend wird, werden sie Richtung Wagenknechts Realismus gehen oder dann doch lieber kommunistischen Träumereien nachhängen?

SPD / Grüne / FDP

Diese drei Parteien haben sich an die Spitze herangetastet. Sie haben Erwartungen geweckt – und es ist spannend, wieweit sie die Erwartungen einlösen können. Sie haben in der SPD und bei den Grünen allerdings erst noch ihre schwere Zeit vor sich, weil die Extremisten der beiden Parteien auch ihren Tribut fordern. Und dann muss die FDP überlegen, ob sie da noch mitmachen kann – und kommt selbst in Turbulenzen. Schon wieder „Nein“ sagen? In vier Jahren haben dann SPD und Grüne einer mächtigen außerparlamentarischen extremen Gegenposition zu Widerstehen. Wenn sie es tun und in der Mitte bleiben, haben sie dann eine Chance, noch einmal gewählt zu werden. Geben sie nach: dann Abdankung.

Vorher ging es weitgehend nur gegen AfDler – sind das Anzeichen für das, was auf uns zukommen wird? Linke Extremisten / linke Spaß Extremisten (wir wollen ja nur spielen!) https://rp-online.de/nrw/staedte/leichlingen/vermummte-attackieren-das-haus-von-innenminister-herbert-reul_aid-63435623

Und die CDU bekommt wieder eine Chance. Wenn sie bis dahin ihre Selbstzerfledderung aufgegeben und eine neue gute konservative Richtung gefunden hat, eine, in der sie vielleicht manche aus der AfD zurückholen können. <Wird wahrscheinlich sein, weil an den jeweiligen Rändern immer Gruppen/Parteien entstehen. Also regiert Rechts (CDU) entsteht am rechten Rand eine Gruppe. Regiert links, entsteht am linken Rand eine Gruppe bzw. wird die linkere Gruppe gestärkt. Und da die Grünen rechts/links sind, wird sich einiges Extreme mit Blick auf die Umwelt herausbilden. / Es geht allerdings nicht darum, sich aus opportunistischen Gründen der AfD anzupassen, sondern einen glaubwürdigen konservativen Weg einzuschlagen.> Die FDP allerdings muss immer ein wenig Opposition in der Regierung bleiben, damit sie dann in vier Jahren wieder mit der CDU arbeiten kann.

Impfungen für Kids + Impdurchbrüche

Vorsicht wird empfohlen: https://www.berliner-zeitung.de/news/studien-hat-die-stiko-das-risiko-nach-einer-impfung-bei-kindern-unterschaetzt-li.187906

Dass die Zahl der Impfdurchbrüche gestiegen sind – es war zu erwarten. Die Impfung ist kein Allheilmittel. Verschiedene Komponenten sind bekanntlich zu beachten. Und so wird die Politik – wenn sie denn nicht sagt: Wir lassen jetzt mal alles so, als wenn es eine Grippe wäre – dann wieder Maskenpflicht und Abstandsregeln auch für Geimpfte und Genesene einführen. Und die Tests natürlich auch. Denn auch Geimpfte und Genesene wollen wissen, ob sie den Virus in sich tragen. Nun muss man aber erst abwarten, bis sich die neue Regierung gebildet hat. Im Augenblick herrscht wohl Handlungsunfähigkeit. Der Virus freut sich.

Gegen den Großen Zapfenstreich

Da sind ein paar Pastoren dagegen, dass die EKD am großen Zapfenstreich mitmacht. Kirche ist noch ein Teil der Bevölkerung. Sie sollte da sein, wo Menschen sind. ich habe immer irgendwie Aversionen gegen ideologische Reinheitsgedanken. Zur Zeit Jesu galt es darum, religiös rein zu sein. Möglichst nicht irgendwie religiös sich zu beflecken. Heute gibt es die politisch Reinen: Möglichst nicht politisch unrein werden. Was unrein ist, das bestimmen natürlich die Absonderer, die sich für dieses und jenes zu fein halten: https://www.welt.de/politik/deutschland/article234349628/EKD-Pastoren-gegen-Teilnahme-an-Grossem-Zapfenstreich-in-Berlin.html

Manchmal habe ich auch Sehnsucht nach Purismus. Die kleine reine christliche Kirche. Und dann – dann schaue ich in den Spiegel und sage mir: Oh Gott, danke, dass Du mir vergibst – und mich zu den Menschen schickst. Wer und wie sie auch sind.

Afghanistan

Ein Korridor, der Flüchtlinge aus Afghanistan nach Europa bringt, kann doch nicht die Lösung sein! Da können wir viele weltweite Korridore anlegen: Myanmar, Belarus, China, Pakistan, Indien, Mali, usw. usw. usw. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/g-zwanzig-afghanistan-101.html

Nur weil man politische massiv versagt hat, kann man doch nicht das Versagen dermaßen vertiefen.

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