Glaube demolieret

Karoline Günderrode (1780-1806) ordnet ihre Zeit in „Vorzeit und neue Zeit“ so ein:

Zwischen leuchtendem Himmel und tiefem Höllenabgrund lief der schmale Pfad der Erde. „Doch alles ist ganz anders jetzt geworden, / Der Himmel ist gestürzt, der Abgrund ausgefüllt, / Und mit Vernunft bedeckt, und sehr bequem zu gehen. // Des Glaubens Höhen sind nun demolieret / Und auf der flachen Erde schreitet der Verstand, / Und misset alles aus, nach Klafter und nach Schuhen.“ 

Dieses Gedicht ist – mir sei diese Formulierung gegönnt – genial! Es ist ernst und satirisch gleichermaßen – und: Wenn man es mit dem Leben in der emotionalen Romantik vergleicht – spielt der Verstand eigentlich nur eine Nebenrolle. Mensch ist pure zerrissene Emotion. https://www.projekt-gutenberg.org/guendero/gedichte/chap026.html Siehe: https://gedichte.wolfgangfenske.de/18-19-jh-2/

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