Seit wann haben eigentlich Protestanten eine gewisse Distanz zu Maria? Obgleich eine gewisse Annäherung in letzten Jahrzehnten hier und da erkennbar ist. Zumindest bei Karl Barth. Er soll kurz vor seinem Tod (10.12.1968) gesagt haben (8.12.1968): „man habe wohl diese ganze Frage der Mariologie theologisch doch noch nicht aufgearbeitet und man müsse sie auch evangelischerseits noch einmal von Anfang an durchdenken“ (so Ivan Podgorelec).
Viele Protestanten distanzierten sich von der Frau, die Gott erwählte, obgleich sie im Glaubensbekenntnis immer sprachen: Jesus – empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Sie distanzierten sich wegen der theologischen Auswüchse – verständlich. Luther ehrte sie – aber er ehrte nicht die Auswüchse.
Sie also übergehen? Nein. Sie gehört zu uns. Christen bekennen sich zur unvergleichlichen Besonderheit Jesu – und seine Mutter Maria gehört in einer ganz besonderen Weise dazu – in der Weise, in der auch Matthäus und Lukas sie bekennen.
Ein ständiger Stachel für die Vernunft, die sich über den Glauben erhebt, die sich nicht vom Glauben durchdringen lässt. Ein spannender Teil unserer Kirchengeschichte.
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