Ja, also – es wird auch in Medien selbst wahrgenommen, dass es in den redaktionsstuben mit der Meinungsfreiheit so lala ist: https://www.tagesspiegel.de/kultur/presse-und-meinungsfreiheit-alles-wie-im-osten/26065104.html
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Zum Thema Lisa Eckhart: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/lisa-eckhart-nimmt-nicht-am-harbour-front-literaturfestival-teil-16898727.html
Wieder Neues gelernt: „Deplatforming“: https://en.wikipedia.org/wiki/Deplatforming
Es ist gut, wenn Übel einen Namen bekommen. Dann wird deutlicher, dass es sich nicht um undemokratische Individuen handelt, sondern das undemokratische Handeln hat Struktur. Und wie nennt man all diejenigen, die angesichts solcher Gewalttäter keinen Widerstand leisten? Menschen mit Zivilcourage sicher nicht.
Übrigens geht es im Fall von Frau Eckhart nicht um Kritik! https://www.spiegel.de/kultur/cancel-culture-fuer-anfaenger-kolumne-zum-streit-um-lisa-eckart- In diesem Beitrag wird vieles einfach in den Topf geworfen und umgerührt. Differenzierung? Fehlanzeige. Es ist ein Unterschied, ob ich mit Macht verhindere, dass einer auftritt oder ihn wegen Diskriminierung anzeige, ob ich jemanden wegen seiner Äußerungen kritisiere oder ihm seine Lebensgrundlage nehme. Solche Differenzierungen sind vielleicht nicht jederfraus Stärke, aber für eine sachliche Diskussion doch notwendig.
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Es wird behauptet, dass in Chicago die Polizei gegen Bürger kämpft. Im Artikel lautet es jedoch:
Der Vorfall sei „kein organisierter Protest“ gewesen, sondern „ein Vorfall reiner Kriminalität“, äußerte sich Brown.
„Wir werden nicht zulassen, dass unsere Stadt von Kriminellen und Bürgerwehren übernommen wird, egal wer sie sind und was sie tun“, sagte Lori Lightfoot, Bürgermeisterin von Chicago. Sie nannte die Unruhen einen „Angriff auf unsere Stadt“.
Das heißt: Es soll der *Leser zunächst vereinnahmt werden: gegen die Polizei; damit wird allerdings die Dummheit begangen, *Bürger und Kriminelle in einen Topf zu werfen. *Artikelschreiber sind manchmal in ihren Manipulationen sehr kurios. Übrigens im Qualitätsmedium: https://www.tagesschau.de/ausland/chicago-unruhen-usa-101.html
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Ja, um China wirklich zu ärgern, muss man handeln. Worte helfen nicht. Trump macht es vor, wie man China ärgert. Aber: Wie kann man China wirklich so ärgern, dass es Menschenrechte einhält? Das ist die große Frage. Letztlich wird das den chinesischen Löwen alles nicht nahe kommen. https://www.tagesschau.de/ausland/law-hongkong-tt-gespraech-101.html Internationaler Haftbefehl gegen Xi Jinping – wie gegen den ehemaligen sudanesischen Chef, hilft vielleicht. Konten wird er nicht im Ausland haben, sodass man sie einfrieren könnte. Aber ich denke, da muss man sagen: Träum weiter.
Übrigens muss in den USA das, was aus Hongkong kommt als „Made in China“ gekennzeichnet werden: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/der-handelsstreit/amerika-verlangt-hongkong-gueter-sind-made-in-china-16900522.html
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Bidens Vizekanzlerin – sehr schön formuliert es spiegel-online: https://www.spiegel.de/politik/ausland/kamala-harris-und-joe-biden-die-frau-die-ihm-nicht-schadet-a-61f74017-a4fe-4215-b093-9441d3779eaf
Nicht zu links, nicht zu alt, nicht zu unerfahren, nicht weiß: Mit Kamala Harris kürt Joe Biden die Vizepräsidentenkandidatin, die für ihn das geringste Risiko darstellt. Das ist nur konsequent.
Sie achten also alle nicht auf die Hautfarbe, auf das Geschlecht…? Daran sieht man schön die Bruchlinien einer Gesellschaft. Es fehlt noch ein Aspekt: Nicht zu reich/arm… Aber das wäre wohl dann in den 70ern geschrieben worden. Bruchstelle Religion – wäre vor ein paar Jahren wichtig gewesen. (Wenn ich das richtig wahrnehme, ist sie Baptistin.)
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Belarus-Wahl: So falsch lag ich nicht https://blog.wolfgangfenske.de/2020/08/09/dies-und-das-erdogans-osmanen-kalifat-trumpwahl-verarmte-laender-mauritius-belarus-wahl-sanktionen-gegen-sassnitz/:
Ist er wirklich angespannt? Wird er am Ende nicht mit 99,9% gewählt? Nein, er wird vorsichtig geworden sein: Mit 78,9%. Oder klingt das zu wenig? Aber es muss ein taktisch kluges Ergebnis sein, um die Opposition nicht zu sehr zu ärgern.
Was jedoch sein Fehler war: Der Opposition nur 9,9% zuzugestehen. Das reizt. 10% war ihm wohl zu hoch. Das hätte seine Ehre – oder was auch immer das ist – angekratzt.
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Was bringt als ersten Schritt den Libanon weiter? Utopisch – aber: Die Hisbollah rauswerfen: https://www.spiegel.de/politik/ausland/libanon-wie-es-nach-dem-regierungsruecktritt-weitergeht-a-efbb1c70-2e20-413f-a76d-a29db5d32e2a Mit der Hisbollah kommt der Libanon nicht zur Ruhe. Er ist durch sie destabilisiert worden und wird auch immer ein Destabilisierungsfaktor bleiben. Zur Not wird die Hisbollah die chinesischen Methoden anwenden und die Hauptakteure der Demonstrationen kaltstellen.
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