Heftiger Kampf

Wie heftig der Kampf der nationalsozialistischen Christen gegen diejenigen waren, die nicht mitgemacht haben, wird an jenem Text sichtbar, der bei Matthias Biermann: Das Wort sie sollen lassen stahn…: Das Kirchenlied im Kirchenkampf, Vandenhoeck&Ruprecht 2011,303 nennt. Joachim Hossenfelder (1899-1976), Bischof der antisemitischen und Hitler verehrenden Deutschen Christen, was damals als modern und fortschrittlich galt, weil man meinte, die Welt zu verbessern, hat wohl öffentlich ein christliches Lied mit folgendem Vers umformuliert – gegen die traditionalistischen Christen, die diesem nationalsozialistischen modernen Treiben nicht mitmachen wollten:

„Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort,
Und steure jener Frommen Mord,
Die Jesus, Gott und Mensch zugleich,
wollen trennen vom Dritten Reich.“

Hossenfelder war übrigens nach 1945 weiterhin als Pfarrer tätig.

Heute verbinden wir den Nationalsozialismus als antiquiert. Aber damals war er eine Aufbruchsideologie. Gemessen am christlichen Glauben war er ein massiver Rückschritt: Hinter den Glauben, dass alle Menschen Ebenbilder Gottes sind, dass Christus für alle gestorben ist, dass jedem Menschen die Menschlichkeit zu gelten hat… Er war ein furchtbarer Rückfall in die Unmenschlichkeit. Das sah man als fortschrittlich an. Wissenschaftlich unterstützt unter anderem durch den Sozialdarwinismus.

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