Das sind wirklich sonderbare Gerichtsentscheidungen: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/galeria-karstadt-kaufhof-gerichte-halten-schliessung-von-warenhaeusern-in-corona-krise-fuer-vertretbar
Begründung nachvollziehbar – warum sollen gerade diese geschlossen bleiben? Das macht von der Frage der Gleichheit keinen Sinn.
Wahrscheinlich dürfte das so ausgehen wie das hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-news-am-samstag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19:
Das Bundesverfassungsgericht hat einem Eilantrag gegen das Verbot einer Demonstration in Stuttgart an diesem Samstag stattgegeben.
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Versagen Medien auf der ganzen Linie? Medien sind Teil der Gesellschaft. Journalisten sind ebenso emotional ansprechbar wie alle anderen auch. Sie forcieren die Emotionalität. Ich würde also den Medien insgesamt kein negatives Urteil ausstellen. Aber interessant ist diese Reaktion: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wie-medienforschung-sich-laecherlich-macht-16729555.html
Warum interessant? Die Frage ist nicht, ob es hier und da einmal einen anderen Beitrag gibt, die lassen sich immer finden. Die Frage ist: Wie gehen die jeweiligen Medien insgesamt vor. Da ist die Tendenz massiv die: Regierungsmaßmahmen zu bestätigen. Muss nicht schlecht sein – aber etwas Kritik wäre schon angebracht.
Und da ist für mich die FAZ gerade eine, die ständig Verschärfungen forderte. Unabhängig davon, dass man es redaktionell wohl gerne sah, wenn hin und wieder einmal eine Gegenposition sich zu Wort meldete. Und wenn hier und da einmal wirklich andere Länder außer Europa und USA angesprochen wurden, dann tauchen sie mal kurz auf – und dann verschwinden sie wieder und man weiß gar nicht, wie geht es den Menschen inzwischen. Man muss dann höchstens alles lesen, damit man alle kleinen Infos in irgendwelchen Zusammenfassungen lesen kann. So einfach kann man eine Verteidigung nicht aufbauen.
Um auf den Anfang zurückzugreifen: Journalisten sind Menschen. Sie lassen sich von Medien, die sie rezipieren, genauso emotionalisieren – und emotionalisieren sich vielleicht sogar durch ihre eigenen Beiträge selber. Aber Distanz ist nicht jedermanns und jederfraus Ding. Das habe ich auch immer wieder im Blog angekreidet. Das ist eine journalistische Tugend – die eben auch nicht jeder der Branche beherrscht.
Dazu passt – vom FAZ-Duktus: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kommentar-zur-corona-politik-fetisch-sommerferien-16729803.html
Man könnte natürlich sagen: Viele haben nicht gearbeitet – also hatten sie viel Ferien. Zwangspausen sind keine Ferien – Zwangspausen sind für viele Stress. Zudem haben viele gearbeitet, und die sollen auch keine Ferien bekommen? Eine Zweiklassengesellschaft: diejenigen, die Ferien haben dürfen und diejenigen, die sie nicht haben dürfen?
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Haben wir so viel Geld auf der Kante? Ich freue mich ja über die Freizügigkeit sehr. Aber: Ist das Geld eigentlich da?
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Auch in Brasilien leben sie schon lange in Zwangspause. So wie wir. Nur geht es in vielen Bereichen nicht so gut zu kontrollieren und in vielen Bereichen müssen Menschen raus, wollen sie nicht verdursten und verhungern. Die Armen – sie sind ganz heftig gebeutelt: Erst quälte das Gelbfieber – dann kam Corona.
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