Modernes Stammesdenken

Wir Menschen neigen dazu, uns Gleichgesinnten zuzuwenden. Vielfach in einem so massiven Grad, dass das altem Stammesdenken nahekommt. XY gehört zu meinem Stamm – und alle anderen gehören nicht zu meinem Stamm. Da gibt es die Stämme der Praktiker/Philosophen, die sich von einander abgrenzen, die Stämme der Atheisten/Religiösen, der Experten welchen Bereichs auch immer und der Laien. Die Stämme derer, die moderne Technologien bis aufs Blut verteidigen und die Stämme derer, die äußerst skeptisch sind. Diese jeweiligen Stämme unterteilen sich wiederum in Unterstämme, die einander auch nicht besonders grün sind.

Das finde ich spannend zu sehen: Altes Stammesdenken – modern. Das kristallisiert sich immer stärker heraus. Es geht nicht mehr darum, dass man in einer Gesellschaft unterschiedliche Rollen spielt, damit unterschiedlichen Gruppen zugehört. Wesentlich wird in unseren Tagen der ideologische Vorbau. Damit der Stallgeruch. Dieser trennt zwischen Menschen. Denen gebe ich nicht die Hand, mit denen spreche ich nicht mehr, die sind sowas von borniert, dass sich eine Beschäftigung mit denen nicht mehr lohnt, nicht zielführend ist – da helfen nur noch Gesetze oder schlaue Bücher und journalistische Tipps, wie man mit Menschen eines anderen Stamms umgeht. Am besten sind Gesetze dann, wenn sie von meinem Stamm dominiert werden.

Politik, die sich einem Stamm zuordnet, dient nicht dem Zusammenhalt der Gesellschaft – ist aber egal: Sie heimst eben Lorbeeren derer ein, die sich für den gesellschaftlich dominanten Stamm halten, elitär denken und gebauchpinselt werden muss Wir sind der Hauptstamm. Wir haben das sagen über all die anderen Stämme. Das einzig Gute ist, dass diese Stämme nicht mehr rassisch denken. Aber sonst: Sehr schön vergleichbar.

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