Wer redet… – Handke

Wer redet, muss damit rechnen, zum Blitzableiter in einer gespaltenen Bevölkerung zu werden. https://www.tagesschau.de/ausland/handke-stockholm-101.html

Was Handke betrifft: Es ist interessant zu sehen – auch an dem Artikel -, dass Gegner den Angegriffenen widerspiegeln:

Wie du mir – so ich dir – ist die Devise. Schweigen könne sie einfach nicht. Warum nicht? Man ist abhängig von der eigenen Emotion. Man kann nichts stehen lassen, man muss zusehen, dass man den Gegner unterwirft, dass er nachgibt, sich ergibt. Das wird sehr schön deutlich:

Am Dienstag bekommt er dann mit allen anderen Preisträgern in einer feierlichen Zeremonie seine Auszeichnung. Kritiker haben Proteste angekündigt, unter anderem Teufica Sabanovic, Sprecherin eines Aktionsbündnisses, das um die 50.000 Unterschriften für ein Manifest gegen Handke gesammelt hat. Sie sagte, sie träumten davon, dass entweder der König ihm den Preis nicht überreicht oder dass er ihn nicht entgegen nimmt. Doch schweigen könnten sie einfach nicht.

Man muss freilich auch fragen: Wenn man das alles zu dem Thema liest, bekommt man den Eindruck, Handke fühle sich wie ein Getriebener. Er ist nicht souverän. Er könnte es doch sein. Doch dann kommen solche Aussagen – wobei freilich der Kontext nicht mitgeliefert wird – die sonderbar sind:

„Ich habe nie eine Meinung gehabt, ich hasse Meinungen. Ich mag Literatur, nicht Meinung!“ 

Das klingt wie ein Wissenschaftler, der sagt, was er treibt, sei ganz neutral. Außerhalb des sozialen Raumes.

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