Jugend und Populismus – pädagogisches Fingerspitzengefühl + Terror und politisches Kapital

Vielleicht wird das auch als Populismus bezeichnet, was Jugendliche selbst erfahren haben, weil man nicht will dass sie Realitäten wahrnehmen? https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/shell-jugendstudie-2019-anfaellig-fuer-populismus-und-verschwoerungstheorien-a-1291545.html

Und dass Jugendliche nicht gleich ticken und die Demo-Jugendlichen nicht repräsentativ für die Nicht-Demo-Jugendlichen sein dürfen, sollte sich auch so langsam herumsprechen.

Aber auch dann, wenn das jeder weiß, tun eben viele so, als würden die Jugendlichen auf ihrer Seite stehen, weil Jugendliche eben da zu stehen haben, wo liberale Gealterte sie sich wünschen, weil sie sich selbst in ihnen sehen wollen.

Man muss aufpassen, dass man nicht um des Guten Willen einfach populistisch drauflos agitiert. Und das kann man immer wieder bei Aktivisten finden. Ich vermute fast, dass so mancher Jugendliche ein Gespür dafür entwickelt hat, wo man Realität leugnet, um eine erhoffte Welt für realistischer zu halten.

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Je stärker man gegen Rassismus vorgeht, desto stärker steigt der Rassismus. Je stärker Rassismus in aller Munde ist – weil man gegen ihn ankämpft – desto mehr Menschen scheinen ein solches übles Weltbild zu bekommen. Woran liegt das? Jugendliche protestieren auch gerne gegen das Establishment. Das war nicht nur bei den 68gern so.

Man kann sich nur glücklich schätzen, dass Greta und co. meinen, die Erwachsenen hätten mit Blick auf die Natur versagt, womit sie eben ein jugendliches „Feindbild“ formulieren. Sonst hätten wir vielleicht noch mehr Rassisten, weil man sich für das einsetzt, wogegen die Erwachsenenwelt ist. Von daher sollten die Erwachsenen – auch Medien und Politik – ein gewisses pädagogisches Fingerspitzengefühl entwickeln. Das fällt Ideologen natürlich besonders schwer – aber sie müssen sich dann nicht wundern, wenn die Ideologen der Gegenseite verhärten.

Wie gut übrigens auch, dass es die AfD gibt, da man sonst niemanden hätte, gegen den man die gesellschaftlichen Aggression kanalisieren könnte. Ich wüsste gerne, wie unsere Gesellschaft ohne AfD aussähe. Glaubt wirklich einer: besser? Die Aggressionen wären dann nicht so gebündelt, sondern stärker: jeder gegen jeden, Gesinnungsgrüppchen gegen Gesinnungsgrüppchen. Ein gemeinsamer Feind schweißt auch die zusammen, die sich sonst nicht ganz so grün wären.

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Man sollte endlich aufhören, aus terroristischen Horrortaten politisches Kapital schlagen zu wollen. Das wertet die Terroristen nur auf. Das gilt für alle politischen Seiten.

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