Missbrauch: Kirche

Missbrauch hat es gegeben und zwar schon vor 1946 – und eben auch vor 1968. Die Sache ist nur: Vor 1968 galt es als Sünde. Um 1968 herum, gab es ideologische Gründe, mit der die Sünde als legitim verteidigt werden konnte: Es galt in manchen Kreisen als moderne Pädagogik. Das ist das Problem zumindest aus meiner Sicht. Sie gab Handwerkszeug an die Hand, um die Sünde nicht mehr Sünde nennen zu müssen. Die übliche Strategie: Etikettiere Sünde um – und dann ist sie erlaubt und sogar notwendig, zum „Erhalt des Friedens“, „um Menschen Gutes zu tun“, „ist ja nur natürlich“, „um die Welt zum Guten hin zu verbessern“ usw. usw. usw. https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/missbrauchs-forscher-kritisiert-benedikt-xvi-und-beichte

Ein paar Tipps für solche, die es nicht mehr wissen: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cohn-bendits-paedophile-aeusserungen-danys-phantasien-und-traeume-12164560.html und: https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article138531446/Das-schmutzige-Geheimnis-der-linken-Paedagogik.html (hier ist von „Missbrauchsideologie“ die Rede) – und noch ein Text: https://www.fr.de/wissen/vorzeige-paedagoge-relativiert-sexuellen-missbrauch-10982208.html Spannend finde ich in diesem Beitrag diese Aussage:

„Hartmut von Hentig MUSS der Preis für besondere pädagogische Leistungen aberkannt werden, da die Wissenschaft geklärt hat, dass ,kindgerechte Pädagogik‘ und Pädokriminalität sich ausschließen.“

Und was lesen wir hier? Nicht mit Blick auf die Katholische Kirche https://www.zeit.de/2019/26/kindesmissbrauch-odenenwaldschule-evangelische-institutionen-kirchentag/seite-3 :

Hartmut von Hentig wiederum war zwei Jahre Lehrer am Birklehof, bevor er 1963 – unhabilitiert – eine Professur an der Universität Göttingen bekam. Picht, Becker und Hentig gehörten zu einer aufgeklärten, linksliberalen Elite. „Protestantische Mafia“ hat der Soziologe Ralf Dahrendorf dieses Netzwerk einmal genannt, im Kontrast zur kleinbürgerlich-katholischen Welt Konrad Adenauers.

Es ist eben ein Unterschied, ob man aus kirchlicher Sicht etwas als Sünde bezeichnet, oder ob das, was Sünde ist, verharmlost wird. Und das ist eben in diesem Zeitraum um die 68er geschehen. Und die Sünder in der Kirche haben sich diese ideologische Entschuldigung angeeignet. Das geht ja auch auf anderen Gebieten schon seit 2000 Jahren so.

So einfach, wie der eingangs genannte Forscher, kann man sich die Kritik an Benedikt XVI. nicht machen.

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