Mitte-Studie – Nudging-Versuch (Versuch, den unmündigen Bürger zu erziehen)

Der Kommentator gibt das wieder, was ich nach dem Bericht der Tagesschau dachte:
https://www.faz.net/aktuell/politik/studie-rechtsextremismus-einseitige-meinung-zu-fluechtlingen-16157358.html

Ich habe diese 300 Seiten der Mitte-Studie nicht gelesen, werde sie auch nicht lesen.

Zu diesem Komplex detaillierter:
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/mitte-studie-teil-i-wie-die-spd-ihre-verlorenen-waehler-rechtextrem-schimpft/

Wenn ich dann das lese, dann freue ich mich wieder auf die nächste Nudging-Welle in Teilen der Presse:
https://www.focus.de/politik/deutschland/erziehungswissenschaftler-zu-mitte-studie-jeder-zweite-hat-vorurteile-gegenueber-fluechtlingen-was-wir-tun-koennen_id_10633419.html

Solche Einstellungen und Ansichten zu ändern müsse Aufgabe von Medien, Politik und zivilgesellschaftlicher Organisationen sein, sagt Erziehungswissenschaftler Berghan.

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Das beste Mittel gegen Verschwörungstheorien, Ablehnung von Minderheiten usw. ist: In Medien die Wahrheit sagen. Wenn Menschen in eine bestimmte Richtung erzogen werden sollen, wird man Wahrheit mit der Lupe und zwischen den Zeilen suchen – das Misstrauen solchen Erziehungspolitikern und Erziehungsmedien gegenüber, die die Bürger und ihre Meinung verachten, wird weiter wachsen. Der Befragte vergisst nämlich eines: Diesen Erziehungsmethoden ist die Bevölkerung ja schon seit langer Zeit ausgeliefert. Dennoch machen sich die Menschen ihre eigene Meinung. Die Studie zeigt mir: Leute, ihr seid gut, ja , ihr seid die moralischen Vorzeigeleute in unserem Land! – aber seid so gut und versucht nicht zu erziehen, sondern zu informieren. Saubere, ungefilterte Informationen und deren Einordnung sind hoffentlich das beste Mittel gegen Antisemitismus und Rassismus und anderen Unmenschlichkeiten.

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Wer definiert eigentlich „Mitte“? – Sodass behauptet werden kann, dass die Mitte verloren ist? Wenn die Mitte mehrheitlich links oder rechts ist, ist sie immer noch die Mitte. Ich weiß, ich bin naiv. Heute sieht man diejenigen Menschen als Mitte an, die meiner – also der Umfragenden – Meinung entsprechen. Man muss demokratische Prozesse fördern. Aber das bedeutet eben: Demokratie tolerieren. Wenn die Mehrheit diese oder jene Meinung vertritt, dann ist das eben die Mehrheit. Demokratie ist immer ärgerlich, wenn sie mehrheitliche Meinungen zutage fördert, die nicht meiner Meinung entspricht. Von daher finde ich es kurios, dass die Studie sich darüber freut, dass die Menschen demokratischer geworden sind, aber dann doch sehr viele Antworten geben, die den Fragenden nicht passen. Sind nun die Fragenden keine Demokraten, weil sie die Mehrheitsmeinung nicht akzeptieren?

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Mit Blick auf Erziehung der Bevölkerung sei das ZDF genannt, das wohl, wenn ich das richtig interpretiere, solches schon durchzusetzen versucht, indem es Klebers kritische Frage kürzt:
https://www.welt.de/kultur/medien/article192504347/Mitte-Studie-Deshalb-kuerzte-das-ZDF-Klebers-Interview-zu-Rechtspopulismus.html

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Ich frage mich auch, warum springt die Presse immer wieder auf den Zug solcher kuriosen Studien auf, die Worte zusammenkleistern, die nicht zusammengehören, die kuriose Schlussfolgerungen ziehen, aber diese dann verteidigen: Man muss das Ganze sehen nicht die einzelne Antwort. Wer aber schon einzelne Antworten kurios interpretiert, wie soll der vertrauenswürdig sein, wenn man das Gesamt betrachtet? Ich wiederhole mich: Glaube keiner Studie, die nicht von politischen Gegnern überprüft wurde. Von daher: Kann man das vergessen. Hoffentlich wurden die ca. 300 Seiten wenigstens auf Recycling-Papier gedruckt.

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