Islamkritik und Rassismus

Diese Diskussion an der Uni Frankfurt ist sehr interessant: Es wird endlich deutlich gesagt, dass Islamkritik nicht mit Rassismus gleichgesetzt werden darf:
https://www.faz.net/aktuell/politik/eklat-um-kopftuchkonferenz-an-der-goethe-universitaet-frankfurt-16157559.html

Frauen wenden sich gegen die Diskussion zum Thema Kopftuch, mit heftigen Vorwürfen – andere, auch linke Gruppen – wenden sich gegen diese Vorwürfe. Zudem wird deutlich, dass bestimmte Gruppen gegen einzelne Personen hetzen. Sie sind nicht bereit (oder fähig) sich einer offenen Diskussion zu stellen. Diffamierungen und Denunziationen sind ein Übel in unserer Gesellschaft. Das hängt aber damit zusammen, dass Extremisten immer mehr Stammtischhoheit bekommen. Dass nun in Frankfurt viele da nicht mit machen wollen, ist ein sehr gutes Zeichen. Hoffentlich knicken sie nicht ein.

Diese Diskussion innerhalb linker Gruppen ist äußerst wichtig. Schön, dass sie an einer Universität aufgebrochen ist, denn die Freiheit der Lehre, eine Grundlage universitären Selbstverständnisses, darf nicht durch ideologische Tabus eingeschränkt werden. Die Präsidentin der Uni:

„Äußerungen wie ,Schröter_raus‘ stehen außerhalb jeglichen sowohl wissenschaftlichen als auch demokratischen Diskurses. Sie sind daher inakzeptabel. Solche Äußerungen haben nichts mit den Qualitätsansprüchen eines akademischen Diskurses zu tun und sind allen, die sich als Mitglieder unserer Universität bezeichnen, unwürdig. Ich kann nur dazu aufrufen, verunglimpfende, beleidigende und hetzerische Kommentare weiterhin bei Instagram und gegebenenfalls anderen derartigen Plattformen zu melden“

Heike Schmoll sagt dazu zu recht
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/frankfurter-diskurspolizei-wer-taugt-fuer-die-wissenschaft-16157664.html :

Wer nicht einmal an der Universität Meinungen akzeptiert, die den eigenen zuwiderlaufen, der muss sich fragen lassen, ob er für die Wissenschaft taugt. Es wird immer schwerer werden, die Meinungsfreiheit und den wissenschaftlichen Diskurs gegen den Gesinnungsterror von Minderheiten zu verteidigen.

Ich weiß nicht, ob es immer schwerer wird, sich gegen den Gesinnungsterror von Minderheiten zu verteidigen. In letzter Zeit sehe ich endlich einzelne positive Anzeichen dafür, dass den Gesinnungsterroristen Grenzen gesetzt werden. Es wird aber auch Zeit. Und es wäre gut, wenn diejenigen, die sich diesen entgegenstellen, nicht allein gelassen werden.

Am 17.3. hatte ich folgende Notiz für meinen Blog vorgesehen, hatte sie aber nicht hinein gesetzt. Jetzt tue ich es, weil im Kontext der genannten Diskussion deutlich wird: Islamkritiker standen bislang allein da. Aber sie müssen sich nicht allein wissen, auch wenn andere den Mund halten. Freilich: Es geht nicht um eine vehement abzulehnende rassistisch motivierte Islamkritik. Die gibt es wohl auch. Sondern es geht um eine sachgemäße Islamkritik da, wo der Islam in unserer Gesellschaft Fuß fassen möchte, aber unseren Werten widerspricht. Darüber muss eine Gesellschaft diskutieren, wenn sie eine freie Gesellschaft sein will. Eine Diskussion halte ich übrigens für fairer als die pauschale politische Forderung, der Islam müsse europäisiert werden bzw. ihn einfach nach unseren Vorstellungen umzubiegen und entsprechendes Weltbild einzufordern. Beides kann ein Eingriff in die Religionsfreiheit sein.

Hamed Abdel Samad schreibt https://www.facebook.com/hamed.abdelsamad/posts/10157204126600979 :

Mich erreichen seit gestern viele Hassnachrichten, die mich für den Anschlag auf die Moschee in Neuseeland mitverantwortlich machen. Manche davon sind wüste Beschimpfungen, manche unterschwellige Vorwürfe. Hassnachrichten bekomme ich täglich. Ich kann daraus ein Buch machen wenn ich will, aber das habe ich nicht nötig. Denn ich nehme diese Nachrichten meistens nicht ernst, weil dahinter oft junge Muslime stecken, die nicht wissen was sie sagen. Aber wenn Akademiker, die im Dialoggeschäft immer von gegenseitiger Toleranz reden, mir schreiben „Bist du jetzt zufrieden?“ oder „ich hoffe du kannst ruhig schlafen“, muss ich antworten:
1. Wenn ihr zwischen Kritik gegen Elemente des Hasses im Islam und Hass gegen Muslime nicht unterscheiden könnt, dann seid ihr Teil des Problems.
2. Wenn ihr nicht den islamistischen Terror, die Integrationsmisere, die Unterwanderungsversuche der Islamisten im Westen, die ungesteurte Migration, die Globalisierung und die Angst vor dem Abstieg, sondern alleine die Islamkritik für Hass gegen Muslime verantwortlich macht, dann werdet ihr weder den Hass im Islam noch den Hass gegen Muslime jemals bekämpfen können. 
3. Ihr versucht seit dem 11. September die Debatte um den Islam zu mäßigen und jede Kritik an diese Religion als Islamophobie abzustempeln. Was hat das gebracht? Weder ist der Terror noch der Hass gegen Muslime dadurch weniger geworden! Im Gegenteil, je mehr ihr die berechtigte Kritik in der Mitte der Gesellschaft kriminalisiert, desto mehr wandert sie zu den rechten Rändern ab und wird dort für Hass und Gewalt instrumentalisiert! 
4. Ich werde mit meiner Islamkritik nicht ein Bisschen leise werden, genauso wie ich immer jede Form von Intoleranz, Unfreiheit und Unmenschlichkeit kritisiere. 
5. Ich lass mich weder moralisch, noch politisch noch durch Morddrohung erpressen. Lebt mit meiner Kritik oder verbietet die Meinungsfreiheit!

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