Den Fahrer vom Steuer reißen

„Wenn ein Wahnsinniger auf dem Kurfürstendamm sein Auto über den Gehweg steuert, so kann ich als Pastor nicht nur die Toten beerdigen und die Angehörigen trösten; ich muss hin zuspringen und den Fahrer vom Steuer reißen, wenn ich eben an dieser Stelle stehe.“ Das soll Dietrich Bonhoeffer im Tegeler Gefängnis (1943/44) gesagt haben. Dietrich Bonhoeffer wurde 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet.

Ein sonderbares Wort für einen, der nach dem 19.12.2016 lebt – und so manchem Wahnsinnigen eben nicht mehr der Schlüssel aus der Hand genommen werden konnte, als sie mit Wagen in Mengen fuhren und Menschen mordeten (https://de.wikipedia.org/wiki/Islamistischer_Terrorismus).

Bonhoeffer sagte das, als ein Wahnsinniger – Hitler – herrschte, und im Grunde prophylaktisch nichts mehr möglich war. Wenn man allerdings in einer Zeit lebt, in der man hoffen kann, Wahnsinnigen noch vorher den Schlüssel aus der Hand zu nehmen (zumindest in Europa), ist es fast paradiesisch.

Wir leben, hoffe ich, sogar noch in einer Zeit, in der man versuchen muss, sämtliche religiös- und säkular-ideologische Wahnsinnige von ihren Vorhaben argumentativ und mit Druck abzubringen, in der man versuchen muss, den Wahnsinnigen die Basis ihrer Ideologie aus der Hand zu nehmen. Einsatz für Menschlichkeit ist mutig – feige sind Angriffe auf Ahnungslose und Wehrlose mit welchen Waffen (dazu gehören für mich nicht nur harte Waffen, sondern auch Denunziationen und Mobbing) auch immer.

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