Maskerade des Bösen

Bonhoeffer schrieb während der Haft in nationalsozialistischer Zeit, dass die große Maskerade des Bösen alle ethischen Begriffe durcheinandergewirbelt hätten. „Dass das Böse in der Gestalt des Lichts, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des sozial Gerechten erscheint, ist für den aus unserer tradierten ethischen Begriffswelt Kommenden schlechthin verwirrend; für den Christen, der aus der Bibel lebt, ist es gerade die Bestätigung der abgründigen Bosheit des Bösen.“ (Widerstand und Ergebung 1951,10)

Ich denke, dass man diese Erfahrung eines Menschen in einer solchen Zeit wahrnehmen sollte, damit man nicht immer wieder neu in Verwirrung gerät, wenn man erkennt, dass die positive Sprache als ein Einfallstor des Bösen genommen wird. Zudem: Vielleicht wird man durch solche Erfahrungen auch erst darauf aufmerksam, ob und wie die eigene Zeit davon geprägt ist.

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