Zeit haben

Irgendein Nahost-Kenner (ich weiß leider nicht mehr, wer das war) sagte einmal sinngemäß: In den islamischen Ländern haben Menschen viel Zeit. In dieser Zeit kann man sich sehr viel ausdenken. Im Westen hat man keine Zeit – und muss dann reagieren auf das, was sich die Menschen dort ausdenken.

Hier finden wir in der Überschrift die Formulierung: „Ihr Deutschen habt Uhren, wir haben die Zeit“: http://www.spiegel.de/plus/ihr-deutschen-habt-uhren-wir-haben-zeit-a-350274e3-c628-4af0-b3e4-e7a518bf27a0

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Grüne + Zwei Protestparteien: Grüne und AfD + Wölfe + Fake News + Zeitungs-Auflagen

Dass die Grünen auf einmal so viele Stimmen bekommen, hat wohl kaum wirklich politische Gründe, das ist so eine Art Selbstläufer geworden:  Mitläufer wählen einfach das, wie es die öffentliche Stimmung tut. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/union-und-spd-fallen-im-ard-deutschlandtrend-auf-rekord-tiefstand-a-1234012.html 

Und das ist politisch wieder einmal sehr interessant. Verstand spielt keine Rolle – es ist die Emotion. Das gilt nicht für die traditionell grün Wählenden und die Aktivisten usw., sondern das ist interessant mit Blick auf Stimmungswähler.

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Soweit ich sehen kann, heben sich die Grünen nicht dadurch von den anderen Parteien ab, weil sie Sacharbeit leisten. Sie sind wie die AfD eine Protestwähler-Partei. Die AfD ist die für die Rechten, die Grünen sind die für die anderen, die sich warum auch immer hier wiederfinden.

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Wölfe sind Raubtiere. Man muss sie realistisch sehen. Moderne Märchen sehen sie eher als die alten Märchen als Kuscheltiere. Identifikationswesen für Träumer – aber die Politik muss sich real um Menschen kümmern. Es ist schwer, in eine geordnete Welt auf einmal Wesen hereinzulassen, die sich nicht an die Vorgaben halten. Ihnen muss ein Rahmen gesetzt werden. Das Thema ist noch verhältnismäßig neu, sodass man um den richtigen Rahmen ringen muss. Welchen Reiß-Raum lassen wir ihnen? Wie hoch darf der Grad der Gefährdung von Menschen werden (nach dem Motto: Mich betriffts ja nicht? – also hoch)?: https://www.tagesschau.de/inland/woelfe-bundesrat-101.html

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Fake-News-Jäger: http://faktenfinder.tagesschau.de/ausland/eu-east-stratcom-101.html

So viele Fake-News, die derzeit Politik machen, sind schon Wahl bestimmend.

  • Doch was sind Fake-News?
  • Wer hält welche „Informationen“ für Fake-News?
  • Wer setzt gezielt Fake-News wofür ein?
  • Welche Fake-News sind harmlose Witzeleien?
  • Welche Fake-News-Witzeleien sind knallharte Politik?
  • Wer darf Fake-News in die Welt setzen – wessen Fake-News werden bekämpft?
  • Sind Fake-News nur falsche Meldungen?
  • Sind sie nicht auch verkürzte Meldungen?
  • Sind es nicht auch Meldungen, die richtige Infos in einem Kontext erscheinen lassen, die sie „leicht“ verbiegen?
  • Sind es nicht auch solche, die Stimmungen erzeugen bzw. Stimmungen erhitzen?
  • Fake-News sind auch solche News, die sich auf irgendwelche Menschen berufen, die gesagt haben sollen, die gefühlt haben sollen…
  • Wie bringt man bestimmte News – über die einen aggressiv, über die anderen eher apologetisch versteckt?
  • Sind das Fake-News oder dann doch eher Meinungen?
  • Wem liegt daran, Fake-News als solche zu kennzeichnen?
  • Wer hat die Macht, echte oder vermeintliche Fake-News zu bekämpfen bzw. sie in die Welt zu setzen?
  • Kann man mit einer subjektiven Auswahl der Argumente, wirklich Fake-News als Fake-News bezeichnen?
  • Manche leben in ihren Blasen und sind nur bedingt fähig, andere Sichtweisen wahrzunehmen. Wie geht man mit diesen um, denn sie sind gute Kunden von Fake-News – unbeabsichtigt natürlich und ganz neutral und objektiv.
  • Die ganzen Vermutungen, die die Zukunft betreffen, sind Fake News, weil sie versuchen, die Gegenwart zu beeinflussen, damit die Zukunft entsprechend herbeizuführen?

Über all das lässt sich trefflich streiten. Und: Jeder sollte so ehrlich sein – wie er nur kann. Sich selbst prüfen – und das, was er liest, prüfen. Darum sind wir so sehr abhängig von möglichst sachlichen Informationen der Journalisten. Wenn sie ständig ihre Meinung einfließen lassen – aus ihrer Sicht und der Sicht ihrer Gesinnungsgenossen gut gemeint -, verhindern sie eine eigenständige Meinungsbildung.

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Zu dem Thema Zeitungen – Auflagen/Verkäufe: https://meedia.de/2018/10/18/ivw-blitz-analyse-zeitungen-bild-welt-und-bams-verlieren-um-die-10-handelsblatt-zeit-und-f-a-s-dank-digital-kunden-stabil/

Und: https://www.pro-medienmagazin.de/medien/journalismus/2018/10/19/reichweite-von-zeitungen-steigt-weiter/

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ZDF – Linksextrem? + Historiker-Apologie + Linksextremisten in den USA

Das ZDF legt sich weit aus dem Fenster: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/konzert-von-feine-sahne-fischfilet-im-bauhaus-dessau-abgesagt-15844788.html

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Auf die Perspektive kommt es an: Hier verteidigen Historiker ihre Entscheidung: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/resolution-von-muenster-es-geht-um-unsere-sache-15839953.html

Die Resolution ruft dennoch nicht nur „gegen rechts“, sondern allgemein dazu auf, den Angriffen auf demokratische Institutionen durch die Analyse historischer Entwicklungen und durch das Einhalten bestimmter Grundsätze und Werte entgegenzutreten.

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Linksextremisten in den USA: https://www.epochtimes.de/politik/welt/usa-antifa-ruft-zu-gewaltsamem-umsturz-auf-medien-und-linke-politiker-verharmlosen-a2676601.html

Die westliche Gesellschaft darf sich durch Extremisten jeglicher Couleur nicht auseinander dividieren lassen. Schön geschrieben – doch dann lassen gesellschaftlich relevante Größen Extremisten wieder Raum – wie das ZDF.

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Gerichtsentscheidungen + Köln: Verschweigen

Auch Gerichtsentscheidungen können ein Teil falscher Politik sein, die dazu führen kann, dass Menschen unter Gewalt leiden und Aversionen gegen Volksgruppen entstehen: https://www.mz-web.de/thueringen/sexangriff-weimarer-zwiebelmarkt-mehrfachtaeter–verdaechtiger-war-auf-bewaehrung-frei-31449062

Stimmt ja, Gerichtsentscheidungen sind neutral und stehen außerhalb jeglicher gesellschaftspolitischer Situation. Ich vergaß.

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Interessanterweise kann ich mit Blick auf das mögliche Attentat in Köln diesen Beitrag hier dieses Mal nicht bestätigen: https://dushanwegner.com/seid-laut-und-mutig/

Zumindest die Tagesschau bringt noch am 17.10. das hier: https://www.tagesschau.de/inland/koeln-geiselnahme-111.html

Selbst spiegel-online hat das Thema noch im Blick – betont aber, dass er psychisch angeschlagen gewesen sei: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koeln-ermittler-halten-terroristisches-motiv-bei-geiselnehmer-moeglich-a-1233803.html

Doch nun? zwei Tage später: nichts mehr. Es regt nicht wirklich auf. Gewöhnt man sich daran?

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Saudis denken an die Zukunft – kaufen viel ein

Saudis denken an die Zukunft – und kauften sich bei vielen ein. Diese sind nun abhängig – wie eigentlich wir alle: wegen des Öls: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/wie-saudi-arabien-das-silicon-valley-finanziert-15844685.html

Aber der Druck half – vorerst: http://www.spiegel.de/politik/ausland/jamal-khashoggi-saudi-arabien-bestaetigt-toetung-in-istanbuler-konsulat-a-1234251.html

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UN-Migrationspakt + EU-Großbritannien-Nordirland-Schottland + Itaxit

Der UN-Migrationspakt in der Kritik: https://philosophia-perennis.com/2018/10/10/un-migrationspakt-will-kritik-an-immigration-unter-strafe-stellen/

Ich bringe das wieder, weil die Diskussion um diesen UN-Vorschlag in Gang kommen muss.

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Würde es nicht helfen, wenn man den Nord-Iren eine Art eingeschränkte Selbstverwaltung wie den Schotten – zugeschnitten auf die jetzige Situation der EU/UK Grenzfragen – ermöglicht? Oder ist das Verhältnis innerhalb der Nord-Iren noch so labil, dass eine solche wieder zu massiven Auseinandersetzungen führen würde?

Mit Blick auf die Auseinandersetzung mit Italien wird es spannend, was aus der EU wird – bzw. besser gesagt: Wie Italien die EU-Größen herausfordern wird, ob dann die EU nachgeben muss, weil Italien einfach zu groß ist, oder ob es ein Itaxit geben wird. Kaum zu denken, da ja sonst die EU gesprengt sein würde. Ich denke, die Briten können froh sein, dass sie dieses schwankende Schiff EU verlassen. Es ist schade um die EU. Man muss eine andere Strategie suchen: Die Länder stärken, statt sie zu schwächen. Stärker auf die nationalen Eigenheiten Rücksicht nehmen, statt alles zu brüsselisieren.

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Zum Brexit: http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-verhandlungen-wie-sich-grossbritannien-zum-trottel-macht-a-1233936.html

Ich sehe das Drama darin, dass die EU Politik streckenweise so übel war, dass die Briten meinten, sie müssten sich aus der EU entfernen. Hat Brüssel dazu gelernt? Ich sehe es nicht. Und nun hat man keine Ahnung, wie eine freundschaftliche Trennung möglich ist. Man schaut, verständlicherweise, aus der EU Perspektive rätselnd auf die Briten – wie Fleischhauer. Aber man sollte auch für die anderen denken, denn erst dann gibt es mögliche Lösungen. Wenn Briten und EU nur an sich und ihre Macht denken, kann nichts Vernünftiges bei herauskommen. So fährt man sich fest.

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Dittmann: Geborgen – Frage der Theodizee

Anita Dittmann (mit Jan Markell): Geborgen im Schatten Deiner Flügel. Die wahre Geschichte eines jüdischen Mädchens, das auf der Suche nach seiner Mutter durch Hitlers Hölle ging, Gerth-Medien 2018.

In diesem Buch geht es um ein judenchristliches Mädchen, das während der Zeit des Nationalsozialismus aufgewachsen ist. Deren allein erziehende Mutter wurde ins KZ geholt – sie wurde dann später auch in ein Lager gebracht. Im Chaos der letzten Kriegswochen kann sie fliehen, findet ihre Mutter. Gemeinsam wandern sie dann in die USA aus. All das erlebt sie aus dem Glauben an Jesus Christus heraus. (Weitere Beschreibung: https://www.jesus.de/geborgen-im-schatten-deiner-fluegel/ )

In diesem Buch, das angesichts der Brutalität der Menschen erschüttert, wird beschrieben, wie sie diese schlimmen Zeiten mit Hilfe des Glaubens überstanden hat. Aus der Sicht der Jugendlichen beobachtet sie Menschen, die das Leiden erleben: Atheisten fluchten, nicht gläubige Juden zogen sich in sich zurück, religiöse Juden fragten: Warum? „Wir Christen trösteten einander und erkannten, dass wir einige Antworten erst im Himmel bekommen werden.“ Das ist ein Merkmal dieses Mädchens: Sie schaut nicht so sehr in die Vergangenheit und sucht kaum zu erklären, ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet, in die Zukunft auf Gottes Handeln. Von daher ist sie offen – und beschreibt, wie sehr andere sich verschließen: Sie bekamen vom Lagerleiter die Möglichkeit, Weihnachten zu feiern. Christen konnten ihr Glück kaum fassen – und als sie vom Gottesdienst zurückkommen, sind sie beseelt. Andere blieben jedoch im Lager, wollten mit den Christen nichts zu tun haben, klagten Gott an, sagten sich von ihm los. Was sie erschüttert ist, dass Satan den Holocaust dazu benutzt, Menschen den Glauben zu nehmen – und damit auch Erfolg hat, die dann mit der Faust gegen Gott gerichtet, sterben. Sie selbst versucht dagegen anzugehen, indem sie andere um sich schart, die gemeinsam Bibel lesen, miteinander beten und singen.

Spannungen werden nicht ausgeglichen: Gott hat alles unter Kontrolle, das Leben des Glaubenden, Deutschland, die vom Krieg müde gewordene Welt – aber „der Dämon der Angst bemächtigt sich derer, die Jesus nicht kennen.“ In all diesem Leiden kann der Friede Gottes, der den Verstand übersteigt, Menschen ergreifen. Das erlebt sie alles: Führung, Trost und Hilfe, wenn etwas schlecht schien, erwies es sich in der Zukunft als gut, weil rettend.

Sie gibt zu diesen Spannungen keine Antworten, versucht es auch gar nicht: Gott lässt dem Bösen seinen Lauf, wie im Zusammenhang der Kreuzigung Jesu, weint mit den Menschen, die von den teuflischen Nationalsozialisten gedemütigt und ermordet werden.

Was sie für ihr Leben wichtig nimmt: Es gilt anderen Menschen den Frieden Gottes zu zeigen, wenn die Welt auch zertrümmert wird. Sie soll ihre Aufgabe darin sehen, dass der Satan ihr diesen Frieden und die Freude nicht raubt, obwohl sie Zielscheibe des Satans ist, weil sie Gottes Volk in all dem Leiden Hoffnung gibt. Diesen Rat gibt ihr der Pfarrer Ernst Hornig – der in der schlimmen Zeit mutig Menschen geholfen hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hornig

Sie schaut nicht zurück, fragt nicht – sie geht an Gottes Hand durch die jeweils schwere Gegenwart in die Zukunft, in die Gott sie führt. Allerdings hat sie ein Ziel: ihre Mutter finden. Das tut sie, an der Hand Gottes.

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Lerche – Vogel des Jahres

Diese Entscheidung finde ich gut – denn Lerchen haben zumindest bei uns massiv abgenommen – und das schon über einen langen Zeitraum hinweg (wie das Rebhuhn). https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-aktuell/video-die-feldlerche-ist-vogel-des-jahres-100.html

Dieses Jahr 2018 war wohl ein Jahr der Vögel. Andererseits beobachte ich, dass manche Kleinvögel unter dem Sommer gelitten haben müssen. Stieglitze sind mir nicht unter die Augen geraten. Haben sie sich verdrückt in eine wirtlichere Gegend – oder haben sie wirklich aufgrund des Sommers abgenommen? Das nächste Jahr wird es zeigen.

Nachtrag: So geht es einem. Just flogen soeben drei Stieglitze über mich hinweg.

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