Denunzianten – die Kultur der Bösartigkeit + Snowden-Interview

Einige Beiträge zum Thema Denunzianten: http://blogs.faz.net/deus/2018/01/09/netzdg-oder-wie-freunde-lernten-das-denunzieren-zu-lieben-4813/

Und: https://sciencefiles.org/2018/01/10/kultur-der-boshaftigkeit-don-alphonso-uber-seine-freunde-die-das-denunzieren-zu-lieben-lernten/

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Ein Interview mit Snowden:

Ich bin in dieser Hinsicht skeptisch. Betonung des Individuums ist die Prämisse – aber das Individuum ist Teil einer Gemeinschaft. Und wie wird das Verhältnis: Individuum-Gemeinschaft austariert. Von daher: Auf der einen Seite haben wir einen massiven Individualismus, der, wenn er weiter um sich greift, Gesellschaft zerstörend sein kann – und wiederum haben wir heute den Versuch, dem Individuum massive Grenzen zu setzen – einmal durch den Staat (NetzDG, Kamaras…) vielfach aber auch von Individualisten, die gegen diejenigen angehen, die sie aus welchen Gründen – heute vielfach politisch bestimmt – nicht mögen. Und an dieser Stelle vielleicht auch Handlanger eines rigiden Staates sein könnten, ohne es zu ahnen. Das Verhältnis ist immer kompliziert, gesellschaftliche Austarierungen können schmerzhaft sein. Wohin steuert unsere Gesellschaft heute? Ich kann noch nicht erkennen, welche Gefahr stärker im Verzug ist. Ich sehe nur, dass sich etwas ändert.

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Besetzung öffentlichen Raumes + Migrationspolitik

Wenn man das liest, wie Zugereiste öffentliche Räume besetzen und Einheimische eher schnell das Weite suchen oder die Plätze meiden, denkt man doch auch an die Kapitulation Berlins – wie hieß der Park noch?: https://rheinneckarblog.de/08/schwarzafrikaner-besetzen-oeffentlichen-raum/135351.html

Gefährlich, gefährlich – irgendwann erhebt sich massiver Widerstand. Wenn der Staat versagt, kocht der Zorn. Noch sind die Einheimischen auf der Flucht. Aber in die Enge gedrängt, zusammengetan kann es schnell anders herum gehen. Und das ist es, was man den Verantwortlichen in den Staaten zum Vorwurf machen muss. Sie scheinen mit Blindheit geschlagen zu sein. Alles so schön friedlich hier – aber unter der Oberfläche brodelt es. Von daher versucht man diejenigen, bei denen es besonders brodelt, schnell aus dem Verkehr zu ziehen. Klappt eine Weile. Aber irgendwann knallt der Deckel. Migrantenpolitik muss äußerst klug sein.

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Familienförderung plus

Allgemein bejubelt – Politik jubelt, Medien jubeln mit! Endlich mehr Väter! Woher stammen die meisten Anträge? Aus Thüringen. Vorreiterrolle?: http://www.tagesschau.de/inland/elterngeld-plus-103.html

und: http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-elterngeld-101.html

Und wie sieht es aus mit der Rente? Später? Wenn die Kinder erwachsen sind? Wird als Kindererziehungszeit verbucht… http://www.finanztip.de/elterngeld/

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Esst weniger Fleisch: Weiße KlimaWeste oder Fleisch-Lebensmittelkarten

Der Meinung bin ich auch: esst weniger Fleisch. Nur interessant, dass das mit einem Ziel verbunden wird: Klimazielen näher kommen. Wer ist da im Boot? BUND und die Böllstiftung. So lange keine staatlich verordnete Fleisch-Lebensmittelkarten eingeführt werden…

Man weiß heute nie, auf welche Ideen manche kommen. Alternative: Wir importieren das Fleisch – so wie die Kohle. Unsere Klimaweste bleibt sauber – die andere nicht interessiert bzw. ihnen erst einmal der Export wichtiger ist, um die Bevölkerung ernähren zu können.

Ein solcher schon häufiger erschienene Fleischatlas scheint aber etwas ganz Sinnvolles zu sein. Was mich auch massiv stört ist die Überproduktion. Da lebt ein Tier, wird geschlachtet, wird weggeworfen. Die ethische Sicht mit Blick auf das Tier hat sich gewandelt – und das sollte sich auch im Tierkonsum bzw. der Tierhaltung intensiver durchsetzen.

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Entscheidung

Muss man sich entscheiden, froh zu sein?

Muss man sich entscheiden, Schönheit wahrnehmen zu wollen?

Muss man sich entscheiden, sich der Dankbarkeit zu öffnen?

Muss man sich entscheiden, im anderen Positives zu sehen?

Muss man sich entscheiden, nicht alles trübsinnig zu sehen?

Muss man sich entscheiden, gelassener zu sein?

Ich vermute ja. Zumindest manchen fällt es nicht leicht.

Mögen sie schnell entscheiden, damit sie nicht verbittern und verhärten.

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Bergpredigt: Schluss – Warnung und Lebensbasis

Schluss der Bergpredigt

Der Schluss der Bergpredigt endet mit einem Text, der auf das hinweist, was wir schon immer beim Lesen der Bergpredigt gedacht haben: Das ist aber schwer zu tun! Nicht zu beschimpfen, Frauen nicht begehrlich anzusehen, sich nicht scheiden zu lassen, wenn einem danach ist, aufrichtig zu reden, seine Wange hinhalten, wenn einer einen schlägt, den Feind zu lieben, nicht zu heucheln – denn man möchte ja immer besser dastehen, damit man soziales Ansehen hat, nicht nach irdischen Schätzen zu trachten… – das ist unmenschlich!

Aber Jesus, so Matthäus traut es uns zu, diesen weg Gottes zu gehen. Er ist schwer, aber er ist zu gehen.  Und weil der Weg so schwer ist, werden viele den leichten, den normalen Weg gehen. Dieses Bild wiederum ist sehr drastisch, er prägte sich ein und war bei unseren Vorfahren ein beliebtes Bild. Nicht nur bei unseren christlichen Vorfahren. Herakles musste sich auch am Scheideweg zwischen dem leichten, genussvollen aber verwerflichen und den beschwerlichen Weg der Tugend entscheiden, denn der leichte Weg der Glückseligkeit ist nur eine Vorgaukelei. Diese Wege waren von Frauen bestimmt: Frau Laster (Glückseligkeit durch Laster, sie ist verstoßen worden von den Göttern und versucht den Menschen, den üblen, leichten Weg zu gehen) und Frau Tugend (Schönes und Gutes geben die Götter nur dem, der sich müht und fleißig ist). Beide reden, miteinander diskutierend, dem Herakles zu – der Held entscheidet sich für den moralischen Weg, den Weg, der zum Ruhm führt.

Auf weitere Parallelen und Unterschiede sei hier nicht eingegangen. Es sei nur angemerkt: beide weisen auf Vergänglichkeit und Ruhm hin. Der eine hat Vergänglichkeit und Ruhm bei Menschen im Blick, der andere bei Gott. Das normale – auch tugendhafte – Menschen nach kurzer Zeit vergessen werden (anders als der Göttersohn Herakles), hat der christliche Glaube gewisse Vorteile: Bei Gott wird er nicht vergessen – und im Zuge der Auferstehung wird er mit anderen – wie auch immer – Gemeinschaft haben. (Nachträglich kann man sagen: Was für ein Glück haben wir, dass wir im Matthäusevangelium keine Frauen als Gegenspielerinnen finden – das hätte heute ziemlich große Aufmerksamkeit auf sich gezogen.)

Nach diesem plastischen Bild geht es zu anderen Bildworten:

Bildwort 1: Falsche Propheten werden kommen, sie sind reißende Wölfe, haben aber Schafskleider angezogen (Wolf im Schafspelz).

Bildwort 2: An den Früchten sind „sie“ zu erkennen. Trauben findet man nicht im Dornstrauch, Feigen findet man nicht bei den Disteln.

Bildwort 3: Es gibt gut gedeihende (gute) Bäume und schlecht gedeihende (faule) Bäume. Der gute Baum bringt gute Früchte hervor, der faule Baum schlechte Früchte. Bäume, die schlecht tragen, die werden zu Brennholz verarbeitet.

Zusammenfassend: Gefährlich sind diejenigen, die als Schafe verkleidet, den Menschen auf den breiten Weg in die Verdammnis führen möchten. Man soll also aufpassen, dass man sich nicht verführen lässt.

Woran erkennt man aber den falschen und den guten Propheten? An ihren Früchten. Bei Menschen, die nicht den Weg Gottes gehen (Antithesen usw.) findet man keine guten Früchte. Dann gibt es aber auch Menschen, die ein und dieselbe Sorte Baum sind – aber die einen tragen gute Früchte, die anderen schlechte Früchte. Interessant ist, dass Matthäus diesen Satz aufgrund seiner ethisch geprägten Bergpredigt ethisch verstärkt, während die Parallele bei Lukas die Lehre im Blick hat: Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor; ein böser bringt hervor aus dem Bösen, das Böse. Wovon das Herz voll ist, spricht der Mund. (Lukas 6,43-45)

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Im Lukasevangelium haben wir noch einen Satz angeschlossen: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“

Dieser Satz wird von Matthäus ausgeführt: Auch wenn die „Herr, Herr“-Sager noch so tolle Sachen gemacht haben (weissagen in Jesu Namen, in Jesu Namen exorzistisch tätig sein, Wunder tun in Jesu Namen) – Jesus wird ihnen keinen Zugang ins Himmelreich gewähren – sie sind Übeltäter und werden von ihm weggeschickt. Wie kommt es? Im Sinne des Matthäus: Man kann wunderbare Wunder tun – und das sogar in Jesu Namen – aber man kann parallel dazu: seinen Bruder beschimpfen, Frauen begehrlich ansehen, die Gewaltspirale erhöhen, heucheln, Gott nicht vertrauen, sondern sich selbst. Matthäus ist also ein massiver Kritiker seiner Gemeinde und möchte mit der Bergpredigt seine Gemeinde ethisch korrigieren. Und ich denke mir, dass er aus diesen Gründen nicht zufällig die Themen zusammengeführt hat, die er in den Antithesen usw. darlegt. Das macht aber insgesamt diesen Text zu einem der heftigsten Texte im Evangelium: Menschen, die im Namen Jesu handeln – sind nicht unbedingt „gute Bäume“, auch wenn sie in den Augen der Menschen noch so Großartiges tun.

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Abgeschlossen wird die Bergpredigt mit einem Text, den wir auch in der lukanischen Feldrede finden. Das heißt, er stammt nicht von Matthäus, er ist älter. Beide unterscheiden sich ein wenig im Wortlaut, was hier nicht vertieft werden soll. Es kommt darauf an zu sagen: Wer die Bergpredigt hört und entsprechend handelt, baut sein Leben auf eine gute Basis. Die Basis ist gut, weil es trotz Lebensstürmen bestehen bleibt. Anders, der diese Basis nicht verwendet – die Lebensstürme zerstören ihn.

Ähnliche Worte gibt es bei den jüdischen Gelehrten, bei Buddha (So wie der Regen in ein schlecht gedecktes Haus eindringt, so dringt Leidenschaft in einen nicht gesammelten Geist. So wie kein Regen in ein gut gedecktes Haus eindringt, so dringt keine Leidenschaft in einen wohl entwickelten Geist.“) Man kann sie alle miteinander vergleichen. Was aber hier deutlich wird: Für Matthäus und Lukas (das heißt somit auch die Logienquelle) ist die Basis des Lebens diese Zusammenstellung der Worte Jesu. Und Jesus – ist nicht einfach nur ein Weisheitslehrer unter Weisheitslehrern, so bekennen die Evangelisten, sondern er steht in einzigartiger Beziehung zu Gott – und die Nachfolger haben seinen Geist. Wenn auch manche dieser Worte so nicht von Jesus gesprochen wurden, nicht in dieser Reihenfolge und Zusammenstellung, so sind sie doch nicht zu übergehen. Was dann auch die Gemeinde – aus demselben Geist Gottes heraus – dadurch bestätigte, dass sie dieses Evangelium in den biblischen Kanon als Maßstab aufgenommen hat. Es geht – auch wenn ich das immer wieder mal betont habe  – nicht nur um die Frage, was hat Jesus wirklich gesagt, es geht auch um die Frage: Was haben diejenigen, die dessen Geist haben, daraus gemacht – und wie haben andere Geistbegabte es aufgegriffen. Jesus ist Ausgangspunkt – aber als der Christus.

Damit habe ich das Thema Bergpredigt beendet. Bücher wurden über sie geschrieben – hätte ich auch schreiben können. Insofern sind es Nachdenkanstöße – weil sie meine Perspektive kurz und knapp wiedergeben.

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Facebook kurios

Bei Steinhoefel gelesen: Eine Frau wurde 30 Tage gesperrt, weil sie den Bauerntanz von Bruegel hoch geladen hatte. Zu dem bösartigen rassistischen usw. Bild: https://www.bildung-lsa.de/unterricht/faecher/geschichte/die_zeit_der_renaissance/meisterwerke_der_malerei___arbeitsblaetter__raetsel/die_renaissance_als_kunstepoche___meisterwerke_der_malerei_.html

Das gehört doch zu den Fake News oder? Kein Sex, kein negativ dargestellter Mohammed, kein extremistisches Symbol, kein Fäkalwort, keine Herabwürdigung wie „Idiot“ – oder sind die Arme beim Tanzen irgendwie so angeordnet, dass es extremistischen Symbolen nahe kommt – dass ein Programm es aussortierte? Da bläst einer auf dem Dudelsack. Das wird es sein.

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Dazu s. auch zum Thema „Antisemitismus“: https://facebook-sperre.steinhoefel.de/illegal-content-2895/

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