Weihnachten – überraschend

Einer sagte dem Heiligen. „Ach, Weihnachten! Wenn ich es doch mal wirklich so richtig schön erleben könnte!“

Da sagte der Heilige: „Willst du das wirklich? Vorsicht, Gott kann dann Weihnachten werden lassen, wenn du es am allerwenigsten vermutest. Mitten im Alltag, im Sommer, im Krankenbett, im Gefängnis, bei der Busfahrt. Aber dann ist nichts mehr so, wie es einmal war. Es ist wie eine große Liebe – alles wird anders.“

Da sagte Einer: „Ich mag keine Überraschungen.“

Der Heilige antwortete: „Gott ist immer überraschend! Das siehst du ja an der Weihnachtsgeschichte. Wahres Weihnachten ist Überraschung: Du siehst es an Maria, an Josef, an den Hirten, den Königen, selbst an Herodes, den Weihnachtsgeschichten als Weihnachtsgeschichten.“

„Nein“, sagte Einer, „so ein Weihnachten mag ich nicht und meinte ich nicht. Ein schönes Weihnachten, meinte ich. Harmonisch, gemütlich, mit Familie und guten Freunden.“

„Schade“, antwortete der Heilige, „ich dachte, du meintest ein Weihnachten, in dem Gott im Mittelpunkt steht. Denn so ein Weihnachten wird immer schön – es kann harmonisch sein, gemütlich, mit Familie und Freunden – aber eben auch mit seinen anstrengenden Überraschungen.“

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