Verifizierung, Falsifizierung, Gott und Religion

Was ist logischer? Verifikation oder Falsifikation?

Wissenschaftlich orientiert man sich eher nicht an der Verifikation, sondern an der Falsifikation, da in vielen Bereichen nie das Gesamte untersucht werden kann.

Das bedeutet, dass man davon ausgeht, dass nur der Grad der Bewährung einer Theorie (aufgrund der Begrenztheit, vor der wir Menschen stehen) festgestellt werden kann.

Und was bedeutet das für Menschen, die Gott apodiktisch ausschließen? Sie meinen, alles im Blick zu haben, die Gesamtheit der Welt – bzw. zumindest davon auszugehen, dass sie die Gesamtheit der Welt im Blick haben könnten.

Für mich bewährt sich Religion (eingeschlossen der Glaube an die Existenz Gottes – also Religion als Substanz, nicht nur als soziale Funktion) – nicht nur für mich, sondern für sehr viele Menschen (auch Wissenschaftler des 21. Jahrhunderts) – für manche bewährt sich Religion/Gott in Graden nicht: Manche sehen Religion/Gott als menschliches bzw. gesellschaftliches Produkt (in der Nachfolge Feuerbachs und Freuds und ihre Überlegungen modifizierend) als mehr oder weniger sinnvoll an, manche sehen diese nicht als sinnvoll, sondern eher als gefährlich an (Marx…). Manche sehen sie als allerdings als sinnvoll an, weil es eben Gott ermöglicht, Religion auszuüben. Vor diesem Problem stehen wir. Von daher mutet es schon eigenartig an, wie massiv Gottes Nichtexistenz und die negative Funktion von Religion postuliert werden kann.

Die Vielfalt der Religionen widerspricht Gott nicht. Schrieb ich es nicht schon einmal vor kurzem? Egal. Bislang wird gesagt, dass sämtliche Völker, Stämme eine Ahnung von Transzendenz haben, selbst in Kindern soll das schon angelegt sein. Die Frage ist: Warum ist dem so? Die christliche Antwort: Weil Gott als derjenige, der in der Werdung der Natur seine Hand im Spiel hat, eine Ahnung seiner selbst in die Menschen gelegt hat (Gottes Geist). Der Mensch ist nicht fähig, mit dieser Ahnung Gottes angemessen umzugehen und kreiert Religionen – vom Animismus bis hin zum Monotheismus und den vielen Spielarten dazwischen. Und so sind alle Religionen zu beurteilen – auch Islam und Christentum. Aber dann kommt eben die Offenbarung Jesu Christi dazwischen, Gott zeigt sich selbst. Aber auch diese Offenbarung wird aufgrund der Freiheit des Menschen auch Gott zu widersprechen, zu einer Religion. Und so ist eben die christliche Sicht: Man muss sich in der Nachfolge Jesu immer mehr auf Jesus einlassen. Je mehr man sich auf Jesus Christus einlässt, desto christusförmiger wird man. Aber: Kein Mensch wird sündlos – von daher spielt die Vergebung der Sünden, in die sich Christen durch den Kreuzestod Jesu hineinnehmen lassen, bzw. hinein genommen werden, eine so große Rolle. Sichtbar ist diese Nachfolge in den Menschen, die sich besonders sozial engagieren, die mutig sind, frei und offen Widerstand zu leisten gegen alles mögliche Ungöttliche…

Für mich ist der Grad der Bewährung meiner Glaubenserfahrung sehr hoch – um das Thema oben in etwa aufzugreifen. Ich kann das freilich nur von meiner Erfahrung sagen: Wenn Christen, die ihren Glauben ernst nehmen, einander begegnen, dann spürt man das. Dann werden Bänder gespannt. Und das auch über Konfessionen hinweg.

Noch ein Aspekt: Das Gleichnis aus Matthäus 25,31ff. zeigt, dass Menschen, die einfach aus dem Bedürfnis heraus, anderen Menschen zu helfen, helfen, dass sie auch von dieser positiven Gottesahnung ergriffen sind, ohne es zu merken. Von daher gibt es auch Bänder zwischen Menschen über Religionen und Weltanschauungen hinweg.

https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutz.html und www.blumenwieserich.tumblr.com

KategorienAllgemein

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