Kirche und Politik: „Christen müssen sich einmischen“ + Barmer Theologische Erklärung

Da bin ich ganz einer Meinung mit Bischof Markus Dröge. Christen müssen sich einmischen: http://cicero.de/kultur/Kirche-und-Politik-Christen-muessen-sich-einmischen

Die Frage ist allerdings: Wie. Ermöglichen sie einen lebendigen Diskurs auch in der Kirche selbst? Wie geht man mit politischen Gegnern in der Gesellschaft – und in der Kirche um?  Erkennen Kirchenmenschen, dass eben auch Christen und Kirchen unterschiedlicher Meinung sein können – auch in diesen Fragen:

Flüchtlingshilfe, Umweltschutz, Gleichberechtigung, Kampf gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Auch bei Fragen der heutigen medizinischen Entwicklungen wie der Präimplantationsdiagnostik oder der Gentechnik kann die Kirche nicht schweigen, da hier Grundfragen des christlichen Menschenbildes berührt werden: die unteilbare Würde jedes Menschen als Geschöpf Gottes.

Und das aus dem Grund, weil auch Christen Welt interpretieren und nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben – anders gesagt: auch sie haben nicht den umfassenden Durchblick in dem komplexen Spiel der Mächte. Sie haben zwar den Geist Gottes – aber jeder Christ dürfte wissen, dass er eben auch dem Geist Gottes nicht umfassend Raum gibt, sondern eben den Geist Gottes in seinem christlichen Unvermögen deckelt, einschränkt, fesselt. Wie schnell wurde immer wieder der Geist Gottes überstimmt durch propagandistische und verkürzte Informationen. Beleg? Katholische, evangelische, orthodoxe, anglikanische Kirche sowie die vielen Christen weltweit, die sich nicht in diesen Konfessionen wiederfinden. Sie haben vielfach unterschiedliche Ansichten – womit ich nichts Neues sage, aber man darf auch nicht so tun, als würden alle Christen mit einer Stimme sprechen. Eine theologische Elite ist bekanntlich auch nicht davor gefeit, politisch-ideologisch zu denken. Darum benötigen wir unbedingt den freien Diskurs auch in der Kirche.

Ja:

Jeder Amtsträger, jede Amtsträgerin ist an das Ordinationsgelübde gebunden, in dem er oder sie gelobt hat, die Bekenntnisgrundlagen der Kirche zu achten. Dazu gehört die Barmer Theologische Erklärung des Jahres 1934. Sie legt fest, dass es zur Aufgabe der Kirche gehört, an „Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit“ zu erinnern und damit an die Verantwortung von „Regierenden und Regierten“.

Darum ein Zitat aus der Barmer Theologischen Erklärung – dazu nur die erste These und die letzte These – es lohnt sich, sie ganz zu lesen, um zu bemerken, was für eine große Brisanz sie hat, auch für diejenigen, die sich auf sie berufen https://www.ekd.de/Barmer-Theologische-Erklarung-Thesen-11296.htm:

Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.

Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.

Die letzte These:

Der Auftrag der Kirche, in welchem ihre Freiheit gründet, besteht darin, an Christi Statt und also im Dienst seines eigenen Wortes und Werkes durch Predigt und Sakrament die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an alles Volk. Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne die Kirche in menschlicher Selbstherrlichkeit das Wort und Werk des Herrn in den Dienst irgendwelcher eigenmächtig gewählter Wünsche, Zwecke und Pläne stellen.

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Wölfe fallen Wahlkampf zum Opfer + Begrünung der Sahelzone

Wölfe scheinen dem Wahlkampf in Niedersachsen zum Opfer zu fallen: http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-mehreren-zwischenfaellen-niedersachsen-will-ganze-wolfsrudel-abschiessen-lassen_id_7652779.html

Oder wie soll man sonst diese Entscheidung verstehen. Handelt es sich um Fake News? Übrigens kommt hier der sonderbare Vorfall in Griechenland ja gerade recht, um das durchsetzen zu können – auch wenn man noch nicht so sicher ist, was da eigentlich los war: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/griechenland-woelfe-toeten-englische-touristin-a-1170323.html

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Man lese einmal diesen Artikel. Es stellen sich Fragen an die Experten, die was anderes dachten als:

Nicht der Sand sei schuld an der Wüstenbildung, es läge vielmehr am geringen Niederschlag, der hohen Bevölkerungsdichte und der unausgewogenen Landwirtschaft. In diesem trockenen Gebiet könnten auch Bäume nicht viel ändern, sie hätten nur eine Überlebenschance von 20 Prozent.

Aber gut ist, dass man dazu lernen kann: http://ze.tt/warum-in-afrika-eine-riesige-gruene-mauer-entsteht/

Wie sieht es eigentlich aus mit meinem Vorschlag, Gülle nach Afrika in die Sahara zu bringen – damit auf einem bestimmten Testgebiet etwas angebaut werden kann? Angeregt war das durch das Orangenschalenexperiment in Mittelamerika. http://blog.wolfgangfenske.de/2017/09/06/orangenschalen-vergroessern-urwald-guelle-fuer-die-wueste-methanloecher/

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Polizei Leipzig bedauert – oder nicht? + Gegner der AfD lieben sie! + Eilantrag und Strafe

Natürlich bedauert die Polizei von Leipzig, dass in einer Verlautbarung angesichts der Straftaten eines Libyers geschrieben wurde https://www.welt.de/politik/deutschland/article169075283/Leipziger-Polizei-entschuldigt-sich-fuer-Pressemitteilung.html

„Ob es sich bei den Diebstahlshandlungen und Raubstraftaten um angemessene Begrüßungshandlungen gegenüber der Bevölkerung handelt, werden die Opfer mit Sicherheit zu verneinen wissen.“

Und was folgt dann? Etwas, das aus meiner Sicht tiefer blicken lässt als dieser oben genannte Grund, der bei manchen einen Aufschrei der Empörung verursacht hatte:

„Die Pressemitteilung erfolgte im Wissen um die einseitige Wahrnehmung der Polizei, welche berufsbedingt fast ausschließlich mit negativen Aspekten des Flüchtlingszustroms befasst ist.

Mit wem hat es also die Polizei fast ausschließlich zu tun?

Medien und Politik schlafen und schlafen und schlafen. Man empört sich über diejenigen, die den Kopf hinhalten müssen. Und dann war Wahl – und sie fallen wieder in Tiefschlaf – nur die Empörer sind Wachhunde, die sofort losbellen, wenn einer sich meldet und nicht Systemkonform formuliert.

Leute, Leute, Ihr lernt nicht dazu. Ihr schreit auf, weil die AfD so viele Stimmen bekommen hat – und tut alles dafür, dass sie noch mehr bekommt, weil Ihr nicht die Realität aussprechen lasst, sondern nur die gewünschte Realität. Und damit gibt es auch keine Problemlösungen, weil Ihr Realitätsverweigerer sie verhindert. Und wer freut sich über Euer Unvermögen? Die AfD. Wahrscheinlich liebt Ihr aber auch die AfD, weil sie Euch so schön Möglichkeiten bietet, Euch zu empören und Euch besser zu fühlen als der – aus Eurer Sicht – Bodensatz (Kretschmann) oder die Arschlöcher (Kahrs) unseres Landes. BuhMänner und BuhFrauen tun gut. Die lassen das eigene Leben so schön sinnvoll erscheinen. Man hat was zu bekämpfen.

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Ein Anwalt muss 2600€ Strafe zahlen, weil er bei einem Eilantrag gegen die Abschiebung eines Asylbewerbers falsche Angaben gemacht hatte. Die Begründung halte ich für sehr interessant und vielleicht für weiter ausbaubar: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-09/asyl-bundesverfassungsgericht-eilantrag-abschiebung

„Das Bundesverfassungsgericht muss es aber nicht hinnehmen, an der Erfüllung seiner Aufgaben durch erkennbar missbräuchliche Anträge gehindert zu werden“.

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Medien sind unschuldig + Maas-Gesetz und FDP + Verantwortung tragen – Merkels CDU + Spahn degradieren + Kindergarten-Parteien statt Sachliche Politik + Bosbachs Klarsicht + Petry-CSU + Nahles und Schulz

Medien sind unschuldig am Aufblühen der AfD: https://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/2017/09/28/medien-sind-nicht-schuld-an-afd-erfolg/

Politik ist unschuldig am Aufkommen der AfD.

Fazit: Die Bürger sind Schuld am Aufkommen der AfD.

Sagt darum der OB von Heilbronn?  https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-afd-hochburg-im-suedwesten-die-heilbronner-waehlen-fast-wie-die-sachsen-_arid,305263.html:

Noch am Wahlabend, auf das AfD-Ergebnis angesprochen, sagte OB Harry Mergel, immerhin 80 Prozent Heilbronner hätten demokratisch gewählt, man werde aber genau hinsehen, wo das AfD-Klientel wohne und welche Möglichkeiten man hier zum Eingreifen habe.

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Keiner übernimmt Verantwortung für das Wahldebakel. Sie machen weiter wie bisher. http://cicero.de/innenpolitik/nach-der-bundestagswahl-niemand-uebernimmt-verantwortung

Aber – so frage ich mich – was wäre, wenn Merkel zurücktreten würde, Schulz das Handtuch schmeißt? Wer würde nachrücken? Die SPD hat Probleme mit Nachwuchs – denn es bleiben die Alten, die nur ausgewechselt würden. Vielleicht Maas statt Schulz? Und Schulz ist ja irgendwie schon ein neuer. Merkel – wer sollte an Stelle von Merkel rücken? Ich hätte schon Ideen. Aber: haben sie eine Hausmacht – oder wurde sozusagen die gesamte CDU auf Merkel zugeschnitten?

Merkel ist eher eine, die Verantwortung dadurch übernimmt, dass sie ausbadet, was sie angerichtet hat. Das finde ich nicht schlecht – allerdings setzt das voraus, dass sie es wirklich wieder gut machen will – und nicht einfach ein Weiter so im Blick hat. Ein Umdenken kann ich eher bei der CSU zumindest verbal erkennen. (Warum hat gerade die CSU mit ihrer 200.000 Obergrenze den Wähler brüskiert? Weil die Grenze zu hoch ist. Sie hätte von 10.000 reden sollen.)

Wenn Merkel weiter so macht, dann wird die AfD sich riesig freuen. Man kann Merkel und der CDU nur raten, nicht weiter so zu machen. Sondern wirklich auf einen großen Teil der Bürger einzugehen. Kann sie das noch, weil sie eben auf dem linken Rand die Wähler von der SPD weggefischt hat – die sie nun verlieren würde, wenn sie wieder in die Mitte rückt? Ich denke, die linken Wähler, die von der SPD weggefischt wurden, die werden Merkel wichtiger sein als die abtrünnigen Wähler von der AfD zurückzuholen. Das würde auch die Koalitionsgespräche vereinfachen – indem sie den Grünen entgegen kommt. Vielleicht bekommt sie dann auch die konservativen GrünWähler – und die liegen ihr mehr als die AfDWähler.

Letztlich würde das aber bedeuten: AfD ist im Bundestag etabliert – wie die Linke – und wird dann irgendwann auch Koalitionspartner werden, wie die Linke zumindest von der SPD ins Gespräch gebracht wurde.

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Was wäre, wenn Merkel Spahn degradieren sollte? Eine spannende Frage, auf die man kommt, wenn man diesen Beitrag liest. http://www.tagesschau.de/inland/merkel-union-wahlergebnis-101.html

Wie neulich schon geschrieben: So sehr ich Kauder schätze, dass er und nicht jemand anderes an die Spitze gewählt wurde, lässt wirklich auf ein „Weiter so“ schließen.

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Dazu bin ich wohl zu sehr Kind der Merkel-Ära als dass ich das unterschreiben könnte http://www.zeit.de/kultur/2017-09/angela-merkel-bundeskanzlerin-vertrauen-buerger-politikstil/seite-3:

Politik besteht aus der Herstellung anderer Möglichkeiten und, ja, auch aus Ideologie.

Tobias Haberkorn meint nicht rechte Ideologie – er meint linke Ideologie. Aber rechte wie linke Ideologie sind ein Schaden für jegliche Gesellschaft. Linke mögen träumen, dass mit linker Ideologie alles besser werden würde. Gibt es irgendein Beispiel weltweit dafür, dass dieser Traum ohne Schaden bzw. überhaupt realisiert wurde? Aber danach fragen Ideologen nicht. Wenns nicht klappt – dann sind eben die anderen daran Schuld, die man so lange disziplinieren und erziehen muss, bis sie kapieren – oder sich vehement gegen solche Ansinnen wehren.

Besser ist dieser Beitrag aus Die Zeit von Jochen Bittner: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/angela-merkel-bundeskanzlerin-fehler-lehren

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Es bleibt schon eine Frage an die FDP, ob sie das, was Maas in die Wege geleitet hat, angreifen oder unterstützen wird. Das kann der FDP nicht gefallen – und darum sollte es auch wieder in die Diskussion eingeführt werden. Daran erinnert: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/maas-ade/

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Dass sich die Parteien wie ein Kindergarten benehmen und nicht wie Verantwortliche unseres Landes, zeigt dieser Beitrag: http://www.focus.de/politik/deutschland/schluss-mit-dem-kindergarten-kaum-ist-die-afd-im-bundestag-machen-die-anderen-parteien-alles-falsch_id_7647799.html

Ich hoffe, es wird bald wieder die Vernunft einkehren. Gute Politik zeichnet sich dadurch aus, dass Politiker auch in Extremsituationen vernünftig reagieren. Und das kann man im Augenblick nur von wenigen, die öffentlich wahrgenommen werden, sagen.

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Nur am Rande: Solche Ausraster kommen der AfD zu Gute: https://www.journalistenwatch.com/2017/09/28/nazis-faschistenpack-dreckfressen-afd-stellt-strafanzeige-gegen-linken-abgeordneten/

Manche merken es nie, dass sie die größten Unterstützer ihrer Gegner sind.

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Auch solche Drohungen sind für Demokraten unter aller Kritik. Sorry, aber als Bürger darf man wohl fragen: Was soll das? Nun denn, auch Politiker sind Menschen. Aber welche wählt man?

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Bosbach sieht, wozu andere nicht in der Lage sind: http://www.kath.net/news/61129

Ich weise wegen Bosbach auf diesen Beitrag. Was Gröhe betrifft, kann ich nichts sagen: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-die-arroganz-der-macht-kolumne-a-1170307.html

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Den Gedanken einer Petry-CSU finden sicher manche äußerst ärgerlich. Ich finde ihn witzig. Vielleicht mit Namen: Die blaue CSU? http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82320784/nach-abgang-von-afd-frauke-petry-und-marcus-pretzell-planen-bundesweite-csu-.html

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Nahles und Schulz – man kann gespannt sein, wer gewinnt: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/klaus-dohnanyi-martin-schulz-spd

Und Schulz? Ich denke, er sollte wackeln. Mich wunderte sowieso, dass die SPD bzw. Gabriel ihn nominierte bzw. wählte. Wer käme nach? Die SPD hat doch sicher fähige Leute. Einmal überlegen: Weil, Maas, Barley, Schwesig vor allem unser Hamburger, Scholz, aber den mögen die Linken nicht so sehr. Wie sieht es aus mit unserem Hessen? Schäfer-Gümbel, natürlich Nahles… https://www.welt.de/politik/deutschland/article169071704/Dann-wagte-Schulz-eine-Aussage-die-viele-Genossen-kraeftig-aufregte.html

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Kosmopolitisches Weltbild contra kulturelle Modernisierungsverlierer + Transmann bleibt Mutter + Kirchen und AfD + Nestbeschmutzer

Ich stimme dem Beitrag zu, weil ich auch der Meinung bin, dass der Riss in der Gesellschaft nicht zwischen rechts und links, zwischen reich und arm usw. geht. Er geht tiefer. Der Soziologe Holger Lengfeld spricht von denen mit kosmopolitischem Weltbild und den kulturellen Modernisierungsverlierern. http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl_2017/partei-drittstaerkste-kraft-fluechtlingspolitik-nur-spitze-des-eisbergs-soziologe-erklaert-grund-fuer-afd-erfolg_id_7632752.html

Diese Bezeichnungen würde ich allerdings nicht übernehmen. Ich suchte immer wieder nach Begriffen für dieses Phänomen, fand keine. Diese hier helfen auch nicht weiter. Sie sind nicht neutral – und das ist Wissenschaft?

Ich habe immer noch keinen Begriff – sehe die Situation richtig beschrieben – aber die Terminologie trifft die Sache nicht. Wenn man sie negativ benamsen möchte, dann fehlt dem Hinweis auf den Euphemismus „kosmopolitisches Weltbild“ der Hinweis auf „Realitätsverlust und Kontrollwut aufgrund europäischer und nordamerikanischer Zentralisation“. Wenn man beide jedoch positiv bezeichnen möchte, dann fehlt der zweiten Bezeichnung, das Festhalten an guten Werten/Traditionen.

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Transmann bleibt Mutter. In seinem Leben als Frau hat er ein Kind geboren – und wollte nun in diesem Leben als Mann nicht die Mutter, sondern der Vater sein. Das wurde abgelehnt: http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl_2017/partei-drittstaerkste-kraft-fluechtlingspolitik-nur-spitze-des-eisbergs-soziologe-erklaert-grund-fuer-afd-erfolg_id_7632752.html

Das wäre auch das erste Kind gewesen, das ohne Mutter geboren worden wäre. Wäre also auch mal was Neues.

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Ein differenzierterer Blick der Kirchen wäre sehr wünschenswert. Denn der einseitige Blick hilft nicht weiter, wie man an den vielen Stimmen der AfD sieht. Einseitig? Ja, denn wer davon spricht, dass undemokratisch gehandelt wurde, darf nicht allein die CDU im Blick haben, die niedergebrüllt wurde, sondern sollte auch die AfD im Blick haben, der Entsprechendes geschah. Die Demokratie ist zu wertvoll, als dass man die Schuld einseitig verteilt.

Und: Die AfD ist nicht am Rassimus Schuld. Wer das meint, hat Wesentliches nicht kapiert. Die AfD hat rassistisch Denkenden möglicherweise Unterschlupf geboten – die gab es schon – und zwar vermehrt durch eine falsche Politik der Regierungsparteien. Diese hat den schlummernden Rassismus geweckt. Man mag die AfD bekämpfen – wichtiger ist es aber, die falsche Politik zu bekämpfen. Wenn die AfD verschwindet, ist der Rassismus nicht weg, wenn man die falsche Politik bekämpft verstummt der Rassismus wieder. Hoffe ich.

Man muss sich um die Menschen bemühen und nicht mit Holzhammermethoden auf sie rumkloppen. Das hat Merkel am Wahlabend erkannt. Ob sie das immer noch so sieht, weiß ich nicht. Aber anders geht es in einer Demokratie nicht. Und so etwas wie das Folgende halte ich für absolut daneben – undemokratisch. Solche emotionalen Bomben schaden der Kirche, weil sie ohne Verstand einer Empörung Luft machen. Die Kirche ist kein politisch-weltanschaulicher Privatverein (anders als Ditfurth mit ihrem Dresdenbashing): http://www.bild.de/regional/koeln/koeln/aufregung-um-tweet-von-bistumssprecher-53336588.bild.html

Man darf Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Man macht es sich auch als Kirche und andere Gruppen in der Gesellschaft zu einfach, wenn man die Fehler allein in der AfD sieht. Sie stecken tiefer in der Gesellschaft. Die AfD ist nur der Pilzkörper. Die Myzelien sind vielfältig. Wenn der Pilzkörper weg ist, dann sind die Myzelien noch da. Und das verkennen alle Naiven und Oberflächlichen. https://www.pro-medienmagazin.de/politik/2017/09/25/afd-ergebnis-ist-schock/

Ich vermute, Kardinal Marx weiß, was ich meine: http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/gegen-die-afd-ist-laudato-si-chancenlos

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Vielleicht hilft auch das ein wenig, um die mit kosmopolitischem Weltbild zu verstehen. Sie haben ein Hang dazu, andere Meinungen zu zensieren und mundtot zu machen: http://www.kath.net/news/61089

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Nun denn – das Wort Nestbeschmutzer ist nicht besonders beliebt – aber es gibt doch wieder wie Menschen Menschen behandeln, die nicht ihrer Meinung huldigen.

Stromlinienförmig Angepasste sind begehrt. Gegen den Strom schwimmen ist gefährlich.

Wissenschaft ist auch nicht von emotionalen Blindflecken befreit – das sieht man eben daran, dass sie Menschen rauskatalputieren, die nicht ins politisch und weltanschaulich korrekte Horn blasen.

Ein neues Beispiel: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/menschen/2017/09/27/vom-atheistischen-wissenschaftler-zum-glaeubigen-evolutionskritiker/

Spannend ist auch, was mit dem Atheisten Kutschera passieren wird: http://www.kath.net/news/60351

Was zählt an einer Uni? Der Mensch als Wissenschaftler oder seine stromlinienförmige Anpassung? Wieweit darf sich Politik in diese Belange einmischen? Wird die Freiheit der Universität nicht eingeschränkt? Meinungsfreiheit?  http://www.hessenschau.de/gesellschaft/wissenschaftsminister-empoert-ueber-kasseler-biologie-professor,prof-ehe-reaktionen-100.html

Dass ich als Christ mit Kutschera Hühnchen zu rupfen habe, habe ich wiederholt deutlich gemacht. Aber: Auch dann, wenn Gegner gegängelt werden sollen – in einer Demokratie – muss man sich für ihn einsetzen, zumindest den Protagonisten Fragen stellen. Kutschera auch. Aber jetzt sind die anderen im Blick.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf Expelled. Intelligenz streng verboten hinweisen (gibt es auch auf deutsch). Auch der Wissenschaftsbetrieb hat so seine ideologischen Animositäten. Wissenschaft wird von Menschen gemacht – und Menschen sind selten objektiv:

https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutz.html