Debatten-Kultur und Kirche + Politischer Gebrauch des Kreuzes

Mir wird das Wort Debatten-Kultur immer wichtiger.

Meine Frage ist es:

Tragen Kirchen dazu bei, dass wir an dieser Stelle die Kultur weiterentwickeln oder tragen sie dazu bei, sie mit Füßen zu treten?

An dieser Stelle sollten wir Christen immer fragen: Schließen wir Türen oder öffnen wir Türen für den politischen Gegner, den theologischen, philosophischen Gegner?

Wir haben mit Mühe den interreligiösen Dialog gelernt – können wir auch wieder lernen, den Dialog zwischen den politischen Lagern im Land zu führen?

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Eine Anmerkung zu unseren Kölner Christen: Man kann nicht einerseits missbilligen, dass rechte Gruppen das Kreuz für politische Statements verwenden und es dann selber tun. Quod licet Iovi non licet bovi – gilt nicht in Kirchens.

Wenn ich recht sehe, soll auch gegen die AfD in Kirchen gebetet werden. Wenn diese Info stimmt, dann ist das Missbrauch des Gebetes. Martin Luther King und seine Demonstranten haben auch während einer Demonstration gebetet. Aber sie waren Opfer. Diese Gebetschristen Kölns sind – wenn so etwas stattfinden sollte – eher Opfer politischer Hysterie.

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Akzeptanz der EU und Wohlstand + Debattenkultur + Allschuldiges Deutschland

Die Akzeptanz der EU hängt mit Wohlstandsversprechen zusammen: https://www.wirtschaftsforum.de/interviews/was-nutzen-uns-die-exporterfolge-wenn-sie-nicht-zu-mehr-wohlstand-bei-uns-fuehren/die-akzeptanz-der-eu-basiert-vor-allem-auch-auf-dem-wohlstandsversprechen/

Das ist es auch, was ich befürchte: Wenn unsre Wirtschaft zu lahmen beginnt, dann geht es auch bei uns drunter und drüber. Die Frage ist: Sorgen wir mit den jetzigen fetten Jahren für magere Jahre vor? http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/1_mose/41/ Wie kann unsere Gesellschaft Zeiten durchstehen – ohne Zerrissenheiten, Zerwürfnisse, Anarchismus, Chaos – die schwer sind? Wir sollten jetzt schon

Debattenkultur einüben, die zuhört statt niederschreit,

das Miteinander statt das Gegeneinander,

die Gesprächsbereitschaft statt Abschottung vom politischen Gegner,

teilen von Gütern,

und kluge, sehr kluge Bevölkerungspolitik.

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Ein Beitrag zu der Aussage, dass die Deutschen an allem Schuld sind – und sich auch als Allschuldige fühlen: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article163873639/Dass-wir-an-allem-schuld-sein-sollen-zeigt-nur-unseren-Erfolg.html

Ich hatte auch einen Schuldbeitrag: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/03/14/schuld-der-christen-schuld-von-nichtchristen/ Allerdings mit Blick auf die Kirchen:

Überheblichkeit der Kirche zeigt sich auch darin, wenn sie meint, für alles und jeden verantwortlich zu sein und auch für alle stellvertretend die Schuld bekennen zu müssen. Was ist, wenn einer das nicht will? Wenn er seine Schuld selbst tragen will? Wenn er nicht einsieht, dass er schuldig geworden ist? Alle dem eigenen Schuldbewusstsein einordnen zu wollen, ist, wie gesagt, überheblich und wird dem Menschen in seiner Vielfalt nicht gerecht.

Dass auch der Beitrag religiöse Komponenten hinter dem Alle Schuld den Deutschen sieht:

Spätestens an diesem Punkt taucht ein sehr protestantischer Schuldstolz auf, der auch eine paternalisierende Geste aufweist. Die Eigenverantwortung der Schuldigen wird eingebremst zugunsten der Schuldfähigkeit der mächtigen Deutschen. Diese Selbstbeschuldigungen sind nur auf den ersten Blick demütig, sie sind vor allem hochmütig den vermeintlichen Opfern gegenüber.

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Kirchen in Russland / Orthodoxe Kirche + Christen in Indonesien + Imame fordern exemplarische Hinrichtung + Lynchmord an säkularem Muslim + Christ-Teenager in Ägypten ermordet

Ich schrieb am 13. Juli 2016:

>Das sehe ich auch immer wieder mit Misstrauen: Die Orthodoxe Kirche in Russland nimmt eine Rolle ein, die gefährlich ist. Aus der Geschichte heraus ist das verständlich, denn die Orthodoxe Kirche ist eng mit den jeweiligen Staaten verbandelt, wenn sie nicht im Laufe der Geschichte an den Rand gedrängt wurde. Aber dass die Orthodoxe Kirche Russlands nicht durch ihre Geschichte gelernt hat, dass die Knechtung eines Volkes durch die Kirche schlecht ist, halte ich für ein großes Übel, das irgendwann wieder brutal auf diese Kirche zurückfallen kann. Nach dem Fall der Sowjetunion hätte sie die Möglichkeit gehabt, eine wahrhaft ökumenische Kirche in Russland zu ermöglichen. Aber sie geht den Weg des Nationalismus und der Macht. Wie gesagt: Das entspricht der Vergangenheit der Orthodoxen Kirche, nicht aber – zumindest was dieses Gebaren betrifft – dem Evangelium Jesu Christi.

Damit sei nicht in Abrede gestellt, dass die Orthodoxe Kirche in ihrer Tradition sehr viel zur Kirche beigetragen hat, die großen Theologen haben tiefe Gedanken gehabt, die Gemeinden haben eine große Frömmigkeit, die Kunst – Musik, Literatur, Gemälde – geben vielfach den Glauben in einer großartigen Dimension wieder, die uns im Westen, vor allem in der protestantischen Kirche verloren gegangen ist. Darum habe ich hin und wieder auch Ausdrücke des Glaubens der Orthodoxen Kirchen in meinem Blog. Aber diese Dominanz der Kirche, zumindest derer, die der politischen Elite zugehören, können einmal als faules Fundament angesehen werden, das das wunderbare Gebäude zum Einsturz bringt. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/russland-evangelisieren-nur-mit-erlaubnis-96791/

Putin muss mit der Orthodoxen Kirche angebandelt bleiben, denn er hat es in seinem Land nicht leicht. Die Kirche puffert so manches ab, was sich an Aggressionen gegen die Regierung aufstauen kann. Von daher ist klar, dass er die Nähe zur Orthodoxen Kirche sucht. Aber die Orthodoxe Kirche sollte sich nicht in Gefangenschaft der Politik begeben.

Am 27.11.2013 schrieb ich:

Die russisch orthodoxe Kirche versucht wieder, ihre Macht zurückzuerobern: http://www.kath.net/news/43842 Das macht geschwisterlich gesehen keinen Sinn, sondern ist eher hinderlich, wenn sich einer aufspielt – wie in dem Evangelium gesagt wird: Die Jünger stritten sich, wer der größte sei… http://www.kath.net/news/43864 Es ist eine sehr kleinkarierte und provinzielle Haltung, die dahinter steckt. So haben auch andere christliche Konfessionen in Russland mit Schwierigkeiten zu rechnen, weil die orthodoxen Brüder und Schwestern sehr neidisch auf alle sind. Neid und Ausgrenzung gehören nicht zu den großen Tugenden unseres christlichen Glaubens.

Und im August desselben Jahres schrieb ich:

Immer wieder merkt man, wie unsere orthodoxen Brüdern und Schwestern doch so ihre eigene Schiene fahren – und immer wieder wird leider auch deutlich, dass sie niemanden neben sich dulden. So auch in Griechenland: http://www.idea.de/detail/glaube/detail/griechenland-bibelverteilaktion-stoesst-auf-widerstand-25514.html Statt sich zu freuen, dass Bibeln verteilt werden – nein. Das mag man nicht. Ein entsprechendes Bild auch in anderen orthodox geprägten Staaten: Andere Christen werden als Gefahr angesehen, auch wenn sie dazu beitragen, glaubensfremde Menschen zu Christus zu führen. Diese Geschwister haben an dieser Stelle noch eine Menge vom Freiheitsgeist Jesu zu lernen. Dass ich mich ihnen vielfach nahe fühle, dass werden meine Blogleser schon erfahren haben. Aber manches ist nicht gut. Ein solches Machtgebaren steht Christen nicht gut an.

Das zeigt, dass das, was den Zeugen Jehovas in Russland geschieht, ganz im Duktus der dortigen Politik liegt: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2017/04/21/die-zeugen-jehovas-gehorchen-gott-mehr-als-putin/ Zudem kennen wir das auch aus anderen Bereichen unserer Erde: Wo Religionsfreiheit eingeschränkt ist, ist auch Pressefreiheit eingeschränkt – und umgekehrt.

Im April 2012 schrieb ich im Zusammenhang der Orthodoxen Kirche einen Satz, der mir noch immer gefällt:

Wer sich aufbläst, muss die Nadel fürchten. 

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In Indonesien unterlag der christliche Gouverneur bei der Wahl – und muss nun eine Verurteilung fürchen. Was hat er getan? Angeblich hat er sich abfällig über den Koran geäußert. Was hat er gesagt? Er hatte Politiker kritisert, die meinten, man dürfe sich als Muslim nicht von Ungläubigen regieren lassen https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2017/04/20/christ-unterliegt-bei-gouverneurswahl-in-jakarta/

Aber positiv zu bewerten ist, dass für ihn ca. 42% der Bevölkerung gestimmt haben dürften (das amtliche Endergebnis steht noch aus). Der Sieger soll gemäßigter Muslim sein – hoffentlich trägt er dazu bei, dass Indonesien nicht den Extremisten in die Hände fällt.

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Imame in Pakistan fordern die exemplarische Hinrichtung der Christin Asia Bibi, damit die Lage beruhigt wird: http://www.kath.net/news/59294 Eine Christin soll Opfer werden, damit Muslime miteinander auskommen können? Was für ein Wahnsinn. Das zeigt, was für eine archaische Religion der Islam für manche Leute ist.

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In Pakistan wurde ein säkularer Muslim zu Tode geprügelt und getreten: http://www.kathpress.at/goto/meldung/1495467/ngo-verbreitung-des-islamismus-in-pakistan-erschreckend

Ich habe schon wiederholt meine Bewunderung für Muslime in Pakistan ausgesprochen, die es wagen, ihre eigene Meinung zu vertreten. Wie viele sind in den letzten Jahren ermordet worden! https://www.facebook.com/Pakistan-For-All-306237509513944/

Treten Euro-Muslime eigentlich für ihre liberalen Glaubensgenossen weltweit ein? Wahrscheinlich eher nicht – sie haben mit den Auseinandersetzungen mit traditionsorientierten Muslimen im EU-Land genug zu tun. Und unsere traditionsorientierten Moscheeverbände? Treten sie für ihre liberalen Glaubensgenossen weltweit ein? Ich befürchte, dass auch die freieren Muslime weltweit eher allein gelassen werden.

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In Ägypten wurde ein christlicher Teenager ermordet: https://www.opendoors.de/nachrichten/aktuelle-meldungen/aegypten-christlicher-teenager-ermordet

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Straftaten stark gestiegen + Malmö = Chicago Schwedens + Kein Platz

Laut Bild ist Kriminalität 2016 um 6,37% gestiegen: gestiegen sind Mord, Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen, Rauschgiftkriminalität.

Am 24.3. schrieb ich:

Man bekämpft Straftaten nicht, indem man veraltete Statistiken neuen entgegenstellt.

weil jemand mit Zahlen von 2015 gejubelt hatte, dass anders als die bösen Rechten sagen, Kriminalität nicht gestiegen sei.

Die Steigerungen wundert niemanden, der die Informationen der Medien beobachtet. Mal sehen, wann jetzt die Zahlen wieder relativiert werden.

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Nun, so langsam wird auch in den größeren Medien immer wieder einmal das Problem Schwedens benannt. Hier am Beispiel Malmös – das Chicago Schwedens: http://www.focus.de/politik/ausland/kriminalitaet-in-schweden-kein-einziger-fall-aufgeklaert-morde-auf-offener-strasse-versetzen-malmoe-in-angst_id_7003413.html?utm_campaign=facebook-focus-online-politik&ts=201704211844 – und gleichzeitig verharmlost und man kann es verstehen: schöngeredet: Der eigentliche Gegner sind diejenigen, die Malmö schlecht reden? Wenn man den Text liest, dann erkennt man, unter welch einem Druck ein Teil der Bevölkerung steht, aufgrund des Milieus: Ein Jugendlicher wollte keinen Polizeischutz trotz Bedrohung – und wurde dann ermordet.

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Einer sollte in Abschiebehaft – aber die war überfüllt, man musste ihn laufen lassen: http://www.focus.de/politik/deutschland/vorfall-in-leverkusen-kein-platz-in-der-abschiebehaft-polizei-muss-straftaeter-laufen-lassen_id_6998732.html

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Flüchtlingskrise unbemerkt?

Die Flüchtlingskrise kehrt fast unbemerkt wieder zurück? http://www.focus.de/politik/ausland/im-mittelmeer-die-fluechtlingskrise-kehrt-still-und-heimlich-zurueck_id_6994016.html Italien ist der Puffer – darum interessiert es hier keinen. Sobald Italien ans Verteilen geht – wird die Lage auch für andere EU-Länder ernster. Aber nicht für die Öffentlichkeit. Wenn es zumindest bis zur Wahl stille vor sich geht. Bloß keinen Aufruhr unter der einheimischen Bevölkerung schüren. Aber vielleicht hat man es ja bis dahin auch verstanden und kann es so machen, dass alles unter menschenwürdigen Umständen – und vor allem rechtlichen! Umständen – abläuft.

Freilich stellt sich die Frage: Wie viele warten bislang noch immer auf eine Reaktion auf den Asylantrag – bevor man überhaupt darüber nachdenkt, neue menschen – wenn auch nur vorübergehend – aufzunehmen? Wie viele warten noch auf eine menschenwürdige Unterkunft?

Nicht, dass wieder das Herz durchgeht und der Verstand auf der Strecke bleibt – damit auch unmenschliche Verhältnisse wiederkommen.

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Radikalislamische Taliban + Säureangriffe statt Messerangriffe

Die Taliban heißen nicht Islamisten sondern gehören zum „radikalislam“ – wenn wir diesem Artikel folgen: http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-taliban-angriff-fuenfzig-tote-101.html Die radikalislamische Taliban hat eine Militärbasis angegriffen und dabei mindestens 50 Menschen ermordet.

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Ein hochrangiger OIS-Kämpfer soll getötet worden sein: http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-usa-toetet-hochrangigen-is-kaempfer-a-1144356.html

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Die Säureangriffe in Großbritannien sind sehr stark gestiegen – vermutlich, weil die Angreifer geringere Strafe erwarten als wenn sie einen Menschen ermordet hätten: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/london-zwei-festnahmen-nach-saeure-anschlag-in-nachtklub-a-1144358.html

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Leben – ewig

Wir müssen im Leben immer wieder neue Wege gehen.

Von Kindheit zur Jugend zum Erwachsenen vielleicht zum Alter.

Und den letzten Weg, den unbekanntesten Weg von allen Wegen.

Kindergarten, Schule Ausbildung, Beruf, Rente.

Liebe, Kind, Verluste,

fallen, aufstehen, Enttäuschung, Schmerz, Glück, Dankbarkeit,

loslassen, loslassen, loslassen – und Neues ergreifen.

Die Konstante auf allen Wegen bin Ich – das wandelbare „Ich“,

das „Ich“ ein anderes in Kindheit, ein anderes als Jugendlicher, ein anderes in Erwachsenenzeit.

Die Konstante auf allen Wegen ist unser Herr Jesus Christus, der nicht Wandelbare –

auch auf meinem Weg

in Ewigkeit.

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Entzauberung der Welt wurde zur Verzauberung

Die Naturwissenschaften entzaubern die Welt, das sah Max Weber so, das sahen nach ihm auch viele Wissenschaftler so. Heute wissen wir: Die Wissenschaft entzaubert nicht die Welt. Der Zauber geht tiefer. Nur ein Beispiel aus dem Alltag: Wir sehen eine Blume. Mit den neuen Objektiven können wir Details sehen lernen, die wir vorher nie gesehen haben. Und je mehr wir sehen – nehmen wir Mikroskope usw. usw. dazu, desto spannender wird es, desto zauberhafter, desto vielfältiger. Zu jeder Erklärung kommen viele neue Fragen. Es durchschaut kaum mehr einer die Faszination der Welt umfassend. Für jedes und alles gibt es Experten, die nur auf ihrem Gebiet umfassend Ahnung haben – und verzaubert sind.

Die Entzauberung der Welt führt zur Verzauberung der Welt. Entzauberung ist Verzauberung geworden.

Gott sei Dank.

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