Rechte Mythologisierungen + Nationalismus

In diesem Beitrag geht es um:

Der aus Völkerpsychologie, Geschichtsmythologie und Abendlandkitsch zusammengeschraubte Glaube an die identitäre Wesenhaftigkeit von Völkern und Nationen. Es ist die Sehnsucht nach einer völkischen, verzauberten Welt, in der sich Interessen aus der Abstammung ableiten.

Nils Markwardt: Im Geisterreich des Völkischen http://www.zeit.de/kultur/2017-04/politische-mythologie-rechtspopulismus-identitaere-bewegung-heimat-volk-fakten/seite-3 Dass er das so formuliert, wie er es tut, gehört zu unserer „beglückende(n) nationale(n) Identität“.

Ich habe den einen oder anderen Kommentar überflogen – es ist interessant wie argumentiert wird – manche dreschen nur Phrasen, manche argumentieren tiefgehend. Und da findet man dann auch selbstverständlich volle Ablehnung des Nationalismus, wie er üblicherweise gang und gäbe ist. Daneben die Aussage, dass Nationalismus zur Demokratie führte wie wir sie im Augenblick haben. Dieser Beitrag wird damit beendet, dass der Nationalismus-Gegner angesprochen wird:

Aber machen Sie sich keine Sorgen, die Zukunft Europas wird nicht mehr von Nationalstaaten geprägt sein, sondern eher von Verwaltungseinheiten, die aus historischen Gründen die Namen von Nationalstaaten tragen.

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Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen führt zum Nationalismus – zum Nationalstaat – und befreit die Menschen von Familienclans, Feudalherrschern, Stammesgewaltigen usw. Wenn der Nationalismus dann zur Ideologie wird, das heißt, man erhebt sich über andere Nationen, Völker, dann ist er nicht mehr zu tolerieren. Ansonsten gibt es keinen Ersatz – es sei denn, dass Europa zur Grande Nation wird. Aber dann hat man eben den EU-Nationalismus bzw. weitergehend den Europa-Nationalismus. Aber zu diesem Thema habe ich mich schon häufig geäußert: Im Februar: http://blog.wolfgangfenske.de/2017/02/05/nationalismus/ Und hier frage ich mich, welche Identifikationsmuster eine säkulare Gesellschaft zu bieten hat (Kapitalismus gilt nur für die Reichen und diejenigen, die eine Chance auf Reichtum wittern und Geld zum Ausgeben haben, Bildungsbürgertum gilt nur für Bildungsbürger, die von Kindheit so etwas mitbekommen haben, Kommunismus wird stärker die ärmeren Gruppen ansprechen bzw. Jugendliche, die sich irgendwie gesellschaftspolitisch engagieren wollen, bis sie selbst im klassischen Fahrwasser fahren, Menschen aus dem Kulturkreis des Islam sehen stärker in ihrer Religion einen Identifikationspunkt, Nationalsozialisten entdecken das erbärmliche Rassedenken und arbeiten sich selbst daran als Übermenschen, die andere verachten hoch… – kurz: Gesellschaft wird in Gruppen zerrissen, die sich jeweils bekämpfen): http://blog.wolfgangfenske.de/2017/03/07/junge-tuerken-fuer-erdogan-was-kann-nationalismus-als-lebensziel-ersetzen/

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