Kopp-Verlag und Hugendubel – der demokratische Weg statt Gesinnungskrieger + Junge Freiheit wehrt sich + Unangemessen: Kreuz als Protest – Dracula

Es ist richtig, dass Hugendubel sich nicht von Gesinnungskriegern kleinkriegen ließ und Bücher vom Kopp-Verlag im Programm lässt. Ich für meinen Teil halte viele Bücher aus dem Kopp-Verlag für äußerst kurios, ich halte auch Bücher aus anderen Verlagen für nicht haltbar. Aber ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, irgendeinem Verlag oder irgendeiner Buchhandlung vorschreiben zu wollen, was sie für Bücher verlegen oder drucken. Gerade auch aus christlicher Sicht gibt es so viele Bücher, die die Menschen verdummen, sie auf den falschen religiösen und ethischen Weg führen, … – aber es gehört zu unserem demokratischen System, all das ertragen zu müssen und demokratisch das Seine dazu beizutragen, dass keiner Lust hat, sie zu kaufen. Das aber eben nicht mit Hilfe juristischen Zwangs oder indem man diese wirtschaftlichem Druck aussetzt, sondern durch – nicht nur Linke mögen das Wort doch so gerne! -: Meinungsbildung. Manche – vor allem Kleingeister – mögen das als zu langwierig oder schwierig ansehen – aber das ist für Demokraten der einzige Weg! http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/gerhard-wisnewski/hugendubel-zeigt-haltung-buecher-von-kopp-bleiben-im-programm.html

Es sind nicht nur Kleingeister: Ich vergesse immer die Profilierungssucht mancher, die bei ihren Gesinnungsgenossen durch Aktionen gegen politische Gegner im Kurs steigen möchten.

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Die Junge Freiheit wehrt sich gegen einen Leser – sicher nicht Leser aus Freude an der politischen Richtung der Jungen Freiheit – der ihr dies und jenes politisch ankreidet, unter anderem auch, dass sie im Zusammenhang eines Verbrechens die Herkunft eines Täters nannte. https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2017/der-kampf-des-herrn-r-gegen-die-nennung-der-taeterherkunft/

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Es ist aus meiner Sicht unangemessen, das Kreuz in politischen Auseinandersetzungen zu verwenden: https://einprozent.de/erfurt-holzkreuz-vor-ahmadiyya-gelaende-aufgestellt/ Es ist für Christen das Zeichen der Liebe Gottes zu Menschen, Zeichen der Vergebung, Zeichen der engen Verbundenheit mit dem Herrn Jesus Christus, der Liebe zu Jesus Christus… Ja, es ist Zeichen der Freiheit der Christen, Freiheit von Gesetz, Freiheit von Sünde, Freiheit vom Tod, Freiheit zu lieben – aber in der Auseinandersetzung um diese Ahmadiyya-Moschee – geht es in ihr – jetzt, ganz konkret – um Freiheit?

Christen haben freilich keine Oberhoheit über die Verwendung ihres Symbols. Von daher kann es von allen möglichen Menschen gebraucht werden – eben auch, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Aber Christen sollten sagen: Das geht nicht. Das ist Missbrauch des Symbols, das uns heilig geworden ist. Es in politischen Auseinandersetzungen zu verwenden, profanisiert es, degradiert es. Christen sollten überlegen: Das Kreuz ist zu wertvoll, um es in politischen Auseinandersetzungen – in denen es nicht um Christenbedrohung geht – zwischen den Fronten zerreiben zu lassen. Wir stellen und hängen es auf, wir tragen es – wenn wir es für richtig halten – mutig und lassen es uns nicht vorschreiben, wann jemand was dagegen hat oder nicht – aber wir benutzen es nicht, wenn wir damit einfach in politische Diskussionen eingreifen wollen, die mit unserem Glauben nichts zu tun haben.

Zudem: Ich halte den Islam für unsere vom christlichen Glauben geprägte Kultur als kleinere Herausforderung. Die größere Herausforderung sind Atheisten (vor allem die frommen Atheisten) und die gedankenlosen Säkularen. Muslime verändern im Augenblick eher am Rand – sie bekommen Zulauf durch Heiratswillige, durch Geburten, durch Zuwanderung. Weniger durch Attraktivität der Religion. Atheisten und Säkulare durchdringen die Gesellschaft massiver. Aber: Wir müssen um unsere christliche Kultur keine Angst haben: Wir sollen als Christen in der Kultur, in der wir leben, fröhlich und friedlich unseren Glauben in der Nachfolge Jesu Christi leben. Und so unsere Kultur in unserem Sinne prägen. Das finde ich übrigens so schön an den Kirchen in den östlichen Bundesstaaten, wie liebevoll die Gemeinden diese herrichten.

Das genannte Vorgehen erinnert mich ein wenig an Dracula: Kreuz als magische Abwehr einer blutsaugenden dämonischen Nachtgestalt.

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Spannend: Thema Grenzöffnung – Grenzschließung aus dem Jahr 2015 + Fehlentwicklungen

Was hinter den Kulissen im September 2015 ablief: http://hd.welt.de/politik-edition/article162585054/Das-Bild-das-es-nicht-geben-sollte.html .

Fazit: Es war keiner da, der entscheiden wollte, die Grenze wirklich zu schließen. Warum? Weil man juristische Schritte nicht absehen konnte und befürchtete, es könnte schlimme Bilder abgewiesener – vielleicht gar toter Flüchtlinge und Migranten – geben.

Den Mut hatten dann nach weiteren langen Wochen der Balkan und Österreich. Aber warum haben sich unsere Politiker nicht bei den Staaten bedankt, sondern gegen ihr Handeln geschossen? Zumindest öffentlich. Meine damalige Einschätzung stimmt also: Man ist den Österreichern dankbar gewesen – was allerdings vehement abgelehnt worden war.

Und seitdem hat sich unsere politische und gesellschaftspolitische Lage sehr verändert. Es ist allerdings alles nicht mehr so brisant, Dank der Österreicher und Dank des Türkei-Abkommens (das allerdings hoffentlich bald wieder Grundgesetzkonform werden wird. Einlass wahrer Flüchtlinge). Die Integrations-Anstrengungen sind nicht mehr so spektakulär, und so verfallen viele Bürger wieder in ihren Alltagstrott. Aber Integration zu leisten – das wird eine Mammut-Aufgabe bleiben. Dass alles, was die Sicherheit betrifft, im grünen Bereich ist, kann man nicht unbedingt sagen, nicht nur wegen der Gefährder, sondern vor allem wegen derer, die der Bevölkerung mit kriminellen Absichten schaden. Sie sind eine Minderheit – aber man muss diese Leute auch in den Griff bekommen, denn sie sind eine soziale Bombe: die Drogendealer, diejenigen, die Frauen bedrängen, religiöse und politische Extremisten. Sie waren zum Teil schon vorher da. Aber das ist ja kein Trost. Diejenigen, die sich voll und ganz integrieren wollen – auf die muss das Augenmerk und das Wohlwollen liegen – und diese muss man unterstützen.

Wie lange Integration dauert, sieht man zurzeit an den Erdogan-Anhängern, die noch immer, trotz faschistoider Intention Erdogans, mit ihm sympathisieren, und an vielen anderen, von denen im Blog immer wieder die Rede ist. Man sieht das an den Salafisten (bislang ca. 900 IS-Kämpfer aus Deutschland in Syrien/Irak), anderen Extremisten, die Juden angehen (ich sage nur: Al Quds Tag, den man kraftvoll zu disziplinieren sucht – aber doch latent in den Hirnen mancher Schiiten wühlt: https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Quds-Tag ). Wir haben in unserem Land viele Zeitbomben. Sie ticken leise vor sich hin – und können nicht nur bei einem der vielfältigen Nahostkonflikte massiv ausbrechen.

Man lasse sich von der augenblicklichen Ruhe nicht täuschen. Von daher ist eine verantwortungsvolle und kluge Politik notwendig – auch eine, die Grenzen setzt.

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Es war schon eine Flut, die über Deutschland hereinbrach. Man mag das Wort Flut oder ähnliche beschönigend vermeiden – aber für die Verantwortlichen vor Ort war das eine besondere Art Katastrophe. Heute, so hörte ich, würde mancher manches anders machen – aber man hatte keine Erfahrungswerte und konnte entsprechend einfach nur reagieren. Dass manches schief gelaufen ist, könnte auch an dem hier erkennbar werden: http://www.focus.de/politik/deutschland/toetete-er-fuer-die-al-nusra-front-mutmasslicher-kriegsverbrecher-mann-soll-2400-euro-hartz-iv-bezogen-haben_id_6743751.html All die Fehler werden hoffentlich möglichst schnell bereinigt.

Wobei sich die Frage stellt: War das ein Fehler? Bekommt nicht jeder Mann, der mit schwangerer Frau und drei Kinder kommt 2400.- Hartz IV?

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Ehe für alle + Konservative Revolution – Jesus und die goldene Zeit

Sie wollen Druck machen, die SPDler, damit das Wort Ehe gesprengt wird und nicht mehr das bedeutet, was es bedeutete: https://www.pro-medienmagazin.de/politik/2017/03/06/neuer-streit-um-ehe-fuer-alle/

Und was haben sie damit gewonnen? Nichts. Nur, dass ein Wort verändert wird. Das, was damit erreicht werden soll, hätte auch auf anderen gesetzlichen Wegen erreicht werden können. Das ist ein Scheingefecht. Mehr nicht. Vor allem auch darum ein Scheingefecht, weil eine gleichgeschlechtliche Ehe noch immer verbal von Ehe nicht gleichgeschlechtlicher Ehen getrennt wird. Und dann? Dann haben sie das Wort gesprengt und alle Aktivisten sind´s zufrieden? Glaube ich nicht. Ich bin gespannt, welche neuen Impulse dann von Pressure Groups kommen werden, um die Gesellschaft zu verändern. Und was hat die SPD davon? Sie kann in aller Rückwärtsgewandtheit (Agenda 2010) in Wahlzeiten sagen: Schaut, wie modern wir sind! Und damit manchen Menschen Sand in die Augen streuen.

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„Die konservative Revolution. Die Gegenwart ist ein fremdes Land“: https://www.nzz.ch/feuilleton/die-konservative-revolution-die-gegenwart-ist-ein-fremdes-land-ld.148975 Ein interessanter Text, der die Geschichte durchläuft – eingeschlossen die Geschichte des Islam: Menschen tun alles, um die alte goldene Zeit zurückzubekommen.

Was mich daran vor allem interessiert: Jesus hat einen anderen Ansatz. Er träumt nicht in die goldene Zeit Davids zurück, er sieht: Was erwarten die Menschen von Gottes kommendem Reich? Sie erwarten Schalom: Gesundheit, Wohlergehen, Frieden, Gerechtigkeit, Ruhe, Sicherheit, Freiheit… – also alles, was sich der Mensch an Gutem wünscht. Und das, was sich der Mensch an Gutem wünscht, das soll er jetzt schon tätig umsetzen. Das ist etwas anderes als das Ersehnen einer alten vergoldeten Zeit – das ist auch etwas anderes als der Ansatz, dass der Mensch selbst diese goldene Zeit umsetzen muss – wenn nötig mit Gewalt gegen Andersdenkende – denn der Mensch kann diese Zeit nie herbeiführen. Gott muss es tun. Das heißt, der Mensch tut das Seine in seiner Zeit, gemeinsam mit anderen – lässt aber anderen ihren Freiraum. Ist also anders als die ganzen Weltverbesserer, die nicht vor Gewalt zurückscheuen, um ihre vergoldete Welt durchzusetzen. Ich muss die ganzen -ismen-Ideologien der Neuzeit nicht nennen.

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Ein Reich – ein Volk – ein Gott -> Ein Volk – ein Reich – ein Führer

Eine Provokation, was Tomas Spahn hier schreibt http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/was-bleibt-von-deutschland/ :

Wer sich hinstellt und in seiner schier unendlichen Dummheit schreit: „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße!“, der stellt damit unter Beweis, dass er die Pervertierung des Volksbegriffs durch die nationalistischen Sozialisten sich zu eigen gemacht, ihn zutiefst verinnerlicht hat. Er verharrt unreflektiert in deren Denkwelt, tritt ihre ideologische Nachfolge an, denn er hat niemals begriffen, dass sein und der Nationalsozialisten Denken mit der Idee einer deutschen Nation nach den Vorstellungen ihrer Begründer niemals etwas zu tun hatte. Er hat sich in seinem Kopf festgefressen in den Irrlehren des kleinbürgerlichen Plebejers Adolf Hitler; es fehlt ihm die Kraft und die Größe, sich selbst davon zu befreien. Und so will er seine eigenen Dämonen töten, indem er das tötet, was zu verstehen seine geistigen Möglichkeiten um Äonen übersteigt.

Uiuiui – eine harte Nuss. Ob diejenigen die Argumentation nachvollziehen können, die dagegen sind? Ich vermute – sie könnten, wenn sie wollten (zumindest manche) – aber sie wollen wohl eher nicht. Sie beißen sich an Schlagworten fest und werden garstig.

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Junge Türken für Erdogan + Was kann Nationalismus als Lebensziel ersetzen?

Angeblich sollen viele junge Türken für Erdogan sein. Warum? Toprak meint unter anderem: Erdogan teilt die Welt in gut und böse auf (Meine Frage: Macht er damit nicht das, was auch unsere Linken so fasziniert: Sie sind die Guten, die anderen sind die Bösen – siehe Gaucks „Dunkeldeutsche“?) Das Demokratieverständnis sei unterentwickelt (Meine Frage: Würde er hier nicht auch so manche auf seine Seite ziehen – allerdings nicht mit Blick auf Türkentum usw., sondern: Bekämpft den Gegner mit allen Mitteln!) „Erdogan inszeniert die Türkei als Großmacht, die unabhängig von der EU ist“ (meine Frage: Was ist, wenn die EU den dreistelligen Millionenbetrag an die Türkei nicht mehr auszahlen wird?). Was Erdogan darüber hinaus geschickt macht, und das wird in dem Beitrag nicht erwähnt: Er bietet sich dar als Einheit nicht nur mit dem Türkentum, sondern auch mit dem Islam. Nationalismus wird mit religiösem Extremismus verbunden. Dem können dann viele nicht widerstehen, vor allem, weil auch innerhalb der türkischen Community Druck gemacht werden kann: Bist du gegen Erdogan bist du gegen Türkentum und gegen den Islam! Und wer will schon als Türke gegen Türkentum bzw. gegen den Islam sein. Dass sich Menschen von solcher billigen Rhetorik beindrucken lassen, das kann man auch in unseren politischen Auseinandersetzungen begegnen.

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Eingangs wird gesagt, dass sich viele Erdogan zuwenden, weil sie in Deutschland Anerkennung vermissen. In unserem Land vermissen sehr, sehr viele Menschen Anerkennung. Werden sie gleich zu Extremisten überlaufen? Muss nur einer kommen und sie bauchpinseln? Diese Warnung muss in unseren Ohren gellen. Denn ich vermute, dass Deutsche, die keine Anerkennung bekommen, hier nicht anders sein dürften, als Türken, die keine Anerkennung bekommen. Interessant finde ich in dem Zusammenhang: Deutschland ist groß – Deutschland ist wer auf der Welt. Von daher werden Höcke und co., die die mangelnde Anerkennung bzw. Zurücksetzung Deutschlands beklagen, kaum durchdringen. Im Augenblick nicht. Sie würden, nach dieser Vermutung dann durchdringen und Gehör finden, wenn Deutschland runterrutschen würde. Von daher muss – um der Zukunft Willen, der Nationalismus zurückgedrängt werden.

Aber er wird nicht durch einen abstrakten Internationalismus ersetzt werden können. Kann Europa an die Stelle treten? Darf Europa an die Stelle treten? Wäre ein europäischer Nationalismus besser als ein Nationalismus, der sich auf einzelne Länder konzentriert? Kann der Stolz sich auf Bildungsbürgertum verlagern – wie es mal war? Die Bildungsbürger haben Adel und Klerus ersetzt, die kümmerten sich ja auch nicht unbedingt um Nationalismus: Wichtig war es, dem Adel zuzugehören und entsprechend Anerkennung zu bekommen.

Für Christen ist die Sache klar: Man freut sich, Christ zu sein.

Aber welche kollektive Identifikationsmuster hat eine nichtreligiöse Gesellschaft zu bieten – wenn auch Karriere/Kapitalismus wegfallen?

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Gott ist unser Leben

Menschen, die Schweres erleben müssen, zeigen durch ihr Erleben, dass Gott tragen hilft.

Menschen, die Dunkles erfahren müssen, zeigen, dass Gottes Licht in die Finsternis dringt.

Wenn Schweres schwer bleibt und Dunkles finster:

Menschen müssen nicht Stärke beweisen, sie zeigen, dass man sich in Gottes Hand fallen lassen kann.

Einfach fallen lassen kann.

Wir Menschen, die wir dem Tod ausgeliefert sind, feiern das Leben, weil Gott unser Leben ist.

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Chebli sieht sich als Opfer

Chebli sieht sich als Opfer, so hat man den Eindruck, wenn man diesen Beitrag liest: http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez—stadt/staatssekretaerin-sawsan-chebli-angegriffen–weil-sie-muslimin-ist-26138642 Aber darf man so naiv sein und seine private Scharia Meinung als geltende Meinung ansehen? Die Scharia – oder wie manche Muslime sagen: Scharias – ist nun einmal nicht einfach nur eine privat-spirituelle Größe. Zumindest ist sie das nicht für einen äußerst großen Teil der Muslime, wenn man von den islamischen Staaten und ihrer Scharia-Interpretation auch in unserem Land ausgeht (https://www.welt.de/politik/deutschland/article156269271/Islam-Gebote-stehen-ueber-dem-Gesetz-findet-fast-die-Haelfte.html) .

Von daher wird von liberalen Muslimen Chebli vorgeworfen, sie mache den konservativen Islam hoffähig. Ob sie wirklich so naiv ist und ihren Privat-Glauben mit der vielfach vertretenen muslimischen Sicht verwechselt? Sie selbst hat ja nicht die Scheu gehabt zu sagen, dass ihr frommer muslimischer Vater weder lesen noch schreiben könne, aber integrierter sei als viele Funktionäre der AfD. Was bedeutet für sie Integration? Das Land verteidigen, meint sie, aber das tun auch die AfD Funktionäre, nur eben aus ihrer Sicht, von daher: Was meint sie also damit? Sie macht sich bei liberalen Muslimen auch angreifbar, wenn sie das Kopftuch verteidigt. Das sind alles so Punkte, die Alarmglocken schrillen lassen – eben vor allem auch bei liberalen Muslimen, die unsere Freiheit genießen. https://www.pro-medienmagazin.de/index.php?id=68549

Der Artikel lässt auch nicht erkennen, dass Chebli inzwischen weiter gedacht hat, im Gegenteil, sie weist darauf hin, dass es auch fromme christliche Politiker gibt. Und sie weist darauf hin, dass sie angegriffen wird, weil sie Muslimin sei. Das mag für ein paar Unbelehrbare gelten – aber das gilt sicher kaum für die muslimischen Kritiker – und auch nicht für andere, die sachlich befürchten, dass unter der Hand islamische Werte – die mit unseren nicht kompatibel sind – eingeführt werden sollen. Zudem: Das ist ja nicht das Problem, dass es auch fromme muslimische Politikerinnen (wie sie) gibt. Das Problem ist: Welche Werte vertritt sie letztlich? Ihre Scharia-Interpretation (beten, fasten, Almosen geben) ist für Demokraten kein Problem. Aber ihre ist nun einmal kaum repräsentativ.

Sie sollte klar Stellung nehmen. Die Aussage, „der Islam sei sehr pragmatisch auslegbar“ – ist keine klare Stellungnahme, sondern beinhaltet im Grunde eine, die wieder sehr im Sinne konservativen Islams interpretiert werden kann. Ich sage es, auch wenn ich mir das nicht zu eigen mache: im Sinne der Taqiyya. Dass das so ausgelegt werden kann, sollte sie als Politikerin berücksichtigen. Auch wenn sie es freundlich, demokratisch, als spirituell fromme Muslimin so meint, muss man doch den Interpretationsrahmen derer berücksichtigen, die es nicht gut meinen – vor allem auch, wenn sie sich selbst nicht scheut, ihre Gegner massiv anzugreifen.

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