Anschlag in London

Wieder hat ein Islamist einen Anschlag in Europa verübt. Die Polizei sagte sehr schnell, dass es ein Attentat war, islamistischer Hintergrund wurde genannt – es ahnte ja auch jeder. Bei uns wartete man nach dem Anschlag in Berlin verhältnismäßig lange – bis die erste Erregung sich gelegt hatte – und sagte dann erst einmal vorsichtig, dass ein terroristischer Anschlag zu vermuten war – irgendwann rückte man auch mit der Ideologie heraus, die damit vielleicht verbunden gewesen sein könnte. Vorher war es immer nur ein Lastwagen, der Menschen auf dem Weihnachtsmarkt umgefahren hatte. Und es wurden mir aus England nicht einmal Versuche bekannt, die Tat einem psychisch labilen Menschen in die Schuhe zu schieben. Und sogar bei uns sprechen Medien sehr emotional: „Getroffen ins Herz“ http://www.tagesschau.de/ausland/angriffe-london-parlament-105.html . Nach dem ersten Schrecken versucht man nun doch etwas runterzuschrauben: Der Täter sei vom internationalen Terrorismus inspiriert gewesen http://www.spiegel.de/politik/ausland/london-taeter-wurde-vom-internationalen-terrorismus-inspiriert-a-1140041.html – vom internationalen Terrorismus? Premierministerin May spricht von einer „kranken und verkommenen Tat“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/london-schuesse-am-parlament Dass man sich vom Hass und durch Böses gesellschaftlich nicht spalten lassen sollte, sagt sie auch. Das ist auch gut so. Es wächst die Gefahr, dass solche Aussagen irgendwann als Floskel angesehen werden. Damit es keine Floskel bleibt, müssen die friedliebenden einer Gesellschaft schon vor bzw. zwischen solchen schlimmen Taten Einheit und Einigkeit leben.

Übrigens soll der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, gesagt haben, dass Terroranschläge ein Bestandteil des Lebens in einer Großstadt seien: https://de.sputniknews.com/panorama/20170322314999848-terror-bestandteil-grossstadt/ (mit Berufung auf The Independent) (Nachtrag: Korrektur? http://www.focus.de/politik/videos/tweet-von-donald-trump-jr-donald-trump-jr-laestert-nach-anschlag-auf-twitter-ueber-londons-buergermeister_id_6823720.html)

Zu beobachten ist noch, dass der Anschlag an einem Tag stattfand, an dem Brüssel trauerte.

Zu beobachten ist auch, dass der Anschlag an einem Tag stattfand, an dem Erdogans Drohung bekannt wurde, dass Europäer weltweit nicht mehr sicher seien. Ich hoffe, er lernt daraus, dass man solches Geschwätz vermeiden soll. Es gibt immer Hassende, die so etwas umsetzen könnten. Wobei ich hierbei eher von einem Zufall ausgehe.

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