Hasspostings – nichts Neues + Plädoyer für eine Streitkultur + Deutsche als Köterrasse/Köterclan

Ich finde auch, dass Menschen ihre Worte bewusst wählen sollten und menschlich miteinander umgehen sollten – vor allem auch Christen: https://www.pro-medienmagazin.de/medien/internet/2017/02/27/trinkt-die-kaessmann-jetzt-wieder/ Das Problem ist aber nicht damit abgedeckt, dass man Hassworte beklagt. Denn es werden in dem Artikel auch Beispiele erwähnt, die ich nicht Hassworten zuordnen würde, sondern Worte, die in einer Gesellschaft notwendig sind, wenn man in Auseinandersetzungen einen gemeinsamen Weg finden will. Wir müssen lernen, miteinander offen und ehrlich zu streiten. Wir müssen auch Tacheles reden können, wenn wir denken, etwas läuft ideologisch in eine unsägliche Richtung. Die Frage ist nur: Wie gehen wir miteinander um. Denn wir Christen kehren häufig gerne was unter den Teppich – lassen manches rosarot und in einem falschen Frieden glänzen. Das hat dann zur Folge, dass manche irgendwann wirklich platzen.

Gerade als Christen müssen wir eine Streitkultur entwickeln. Wenn wir das nicht tun, dann werden irgendwelche zeitmodischen Mehrheiten einfach durchgesetzt – weil keiner wagt, dagegen deutlich Widerspruch einzulegen. Zudem: Ich befürchte manchmal, dass sich Menschen gegen deutliche Worte wenden, um ihre eigen Sicht unbehelligt durchsetzen zu können. Von daher: Entwickelt eine offene und ehrliche Streitkultur, die weiß, dass auch der andere vor Gott verantwortungsvoll seinen Glauben leben will, eine Streitkultur, die von der Vergebung und der Liebe lebt.

Zudem sind christliche Auseinandersetzungen – und zwar scharfe Auseinandersetzungen nichts Neues. Auch heute noch findet man Aussagen, die an die Zeiten Luthers erinnern – gegen den Papst und die katholische Kirche. Man findet heftigste Aussagen gegen Glaubende, die trinitarischen Glauben vertreten. Man findet alles – eben alles, was sich auch im Laufe der letzten 2000 Jahre so angesammelt hat in heftigster Auseinandersetzung. Das wird durch das Internet offenbar – was bislang eher in kleinen Zirkeln an Abgrenzungen geschehen sind. Man denke nur an die Schismata. Nun denn: Wir müssen auch lernen, mit Kritik umzugehen – und nicht alles persönlich zu nehmen. Das gehört auch zu einer neuen Streitkultur. Zudem dürfen wir nicht denken, dass mit anderen Meinungen die Welt untergeht, wenn sie sich durchsetzen sollten. Meine Meinung ist nur eine unter vielen.

Mir hatte einmal ein alter Mann geklagt, wie sehr er als einziges protestantisches Kind in einem katholischen Dorf gelitten hatte – vermutlich ging es einzelne Katholiken in einem protestantischen Dorf genauso. Wir haben schlicht und ergreifend so manches verdrängt. Aber: Verdrängen gehört nicht zur Streitkultur.

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Oh, oh, die Begründung der Staatsanwaltschaft, warum die Bezeichnung der Deutschen als „Köterrasse“ nicht Volksverhetzung ist, ist gefährlich, denn die lässt Spielraum dafür, auch andere Völker als solche bezeichnen zu können: https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/deutsche-duerfen-koeterrasse-genannt-werden/

Deutsche seien laut Staatsanwaltschaft nicht als besondere Gruppe erkennbar: „Bei allen Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft handelt es sich um die Bevölkerungsmehrheit“ und daher nicht um einen „Teil der Bevölkerung“. Auch als Kollektiv seien die Deutschen „nicht beleidigungsfähig“, da es sich bei ihnen nicht „um einen verhältnismäßig kleinen, hinsichtlich der Individualtiät seiner Mitglieder faßbaren Kreis von Menschen handelt“, heißt es weiter.

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