Religionsunterricht Berlin + Ditib-Razzien + Ausweisung und Taufen von Flüchtlingen

Das ist ein eigenartiger Antrag der AfD in Berlin:

Die AfD ist im Berliner Abgeordnetenhaus mit einem Antrag zur Einschränkung des islamischen Religionsunterrichts gescheitert. Er zielte darauf ab, Passagen aus dem Koran, die nach Meinung der Partei zu Gewalt aufrufen oder gegen die freiheitliche Grundordnung verstoßen, in unteren Jahrgangsstufen nicht mehr zuzulassen.

http://www.focus.de/politik/deutschland/einschraenkung-geplant-afd-scheitert-mit-antrag-zu-islamischem-religionsunterricht_id_6657399.html

Wie die Grüne Bettina Jarasch zu recht sagte: „Der Glaubensinhalt geht den Staat nichts an.“ –

Die Lehrpläne werden Hand in Hand von Staat und Religionsgemeinschaft erstellt. Und auf diesem Weg – und mit Hilfe der Religionsbücher (vgl: Saphir – Religionsbuch für junge Musliminnen und Muslime) greift der Staat in das ein, was im Religionsunterricht gelehrt wird – der Religionsunterricht untersteht zudem der Schulaufsicht. Das heißt: Lehrpläne wählen aus – die Schulaufsicht muss kontrollieren, dass der Unterricht auch gemäß Lehrplan erteilt wird und extremistisches Gedankengut nicht in den Schulen verbreitet wird. Das ist schwer hat sich im christlichen Religionsunterricht, soweit ich das beurteilen kann, bewährt. Was den islamischen Religionsunterricht betrifft, müssen – soweit ich sehe – erst noch die Anfangsschwierigkeiten überwunden werden. https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/lehrplan/ch/a61455060bc97a6246e8b7110cc2fd7f/

Aber Eingriffe des Staates in Heilige Schriften – das geht nicht. Dagegen müssen auch Christen ihre Stimme erheben.

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Die Razzien gegen Imame von Ditib-Moscheen erzürnen selbstverständlich die Türkei: http://www.focus.de/politik/deutschland/durchsuchungen-bei-imamen-tuerkische-politiker-toben-nach-ditib-razzia-und-lassen-schlimmen-vorwurf-anklingen_id_6658360.html Beck (Grüne) kritisiert das Vorgehen – es käme zu spät, das Beweismaterial könnte schon längst vernichtet worden sein. Andererseits meint Özoguz (SPD), die Ditib solle endlich die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe erkennen und reagieren. Die Ditib sieht sich als einzige „gemäßigte islamische Organisation in Deutschland“ – die Menschenrechtsorganisation sieht die Ditib als Organisation, über die Erdogan Menschenrechtsverletzungen finanziert und dirigiert https://www.igfm.de/news-presse/aktuelle-meldungen/detailansicht/

Zu dem Thema äußert sich auch die Gewerkschaft: http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2017-02/recep-tayyip-erdogan-gew-einfluss-unterricht-deutschland

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Man muss vorsichtig sein, dass man Taufe nicht als Köder benutzt – Taufe als Köder zu benutzen, muss verhindert werden. Vorsichtig muss man sein, weil das nicht dem allgemeinen christlichen Verständnis entspricht: Erst Taufe, dann Unterweisung. Christlich ist es umgekehrt: Erst Unterweisung, dann die Erwachsenentaufe. Auch die Flüchtlinge, die getauft werden, müssen vorsichtig sein, weil sie nach einer Abschiebung, wie der Beitrag zeigt, in islamischen Ländern gefährdet sind. Ebenso gefährdet ein Verschleudern der Taufe, die Menschen, die wirklich Christen werden wollen, dann aber ausgewiesen werden, weil ihre Konversion vom Staat nicht anerkannt wird – und die Art der Fragen, die das Amt stellt, die diese Menschen gar nicht wissen können, hatte ich neulich – sind zum Teil kurios.

Bei uns herrscht Religionsfreiheit. Sekten und Sondergruppen sind freilich zu beobachten, weil sie Menschen fesseln können. In diesem Zusammenhang würde ich vorschlagen, dass die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen http://www.oekumene-ack.de/ueber-uns/mitglieder/ und die Evangelische Allianz http://www.ead.de/ – was solche Gruppen betrifft, die Ämter beraten sollten.

Zudem: Wenn sich jemand taufen lässt, um hier zu bleiben, und auch in den Gemeinden betreut und aufgenommen wird, dann bedeutet das, dass die Person einen großen Willen zur Integration zeigt. Wer allerdings wie auch immer als kriminell auffällt, der sollte dann keine Chance bekommen: http://m.schwaebische.de/region_artikel,-Fluechtlinge%C2%A0nutzen-Pendeltrick-zur-Abzocke-_arid,10615303_toid,441_type,amp.html

Ich hatte neulich einen Beitrag darüber, dass Abschiebungen nicht pauschal stattfinden sollten, sondern Menschen, die integriert sind bzw. denen nachweislich anzumerken ist, dass sie ihre Integration forcieren, dass diesen erlaubt wird, hierbleiben zu dürfen. Dass die Ämter in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort solche erkennen und erlauben, hier zu bleiben. Das wurde gestern dankenswerter Weise auch von HR-Info als Thema gebracht.

Es sei noch angemerkt: Man muss ebenso vorsichtig sein, was solche Artikel betrifft: http://www.deutschlandfunk.de/ploetzlich-christ-sekten-locken-fluechtlinge-in-angst-vor.886.de.html?dram:article_id=378593  Es ist gut, wenn sie auf Missstände hinweisen. Aber es stellt sich doch die Frage: Was für ein Interesse steht dahinter? Sind die Autoren autorisiert zu sagen, mit Gruppe X handelt es sich um eine Sekte? Bauschen sie ein Thema auf?

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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