Globalisierender Nationalismus – Selbstbestimmte Globalisierung + Pro Agenda 2010

Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren, ob sich Trump, Le Pen, Wilders usw. (warum wird auch Putin genannt?) – gegen die Globalisierung sind. Sie sind, wie Brexit zeigt, gegen eine bestimmte Art von Globalisierung. Die Globalisierung muss von den Nationen selbst bestimmt bleiben. Man will nicht abhängig werden von irgendwelchen Herrschern in Brüssel, die die Grenzen öffnen und alle zwingen, ihren Vorstellungen von Globalisierung zu folgen, nicht von irgendwelchen Globalisierern, die meinen, ganzen Nationen ihre Vorstellung von Globalisierung überstülpen zu müssen. Das sahen wir ja schon am Kampf gegen TTIP usw. Die Globalisierung muss auf ein anderes Fundament gestellt werden. Das dürfte der Grund sein. Wir sehen ja an Trump, der wunderbar mit seinem japanischen Kollegen klar kommt (der Handschlag ist – auch wenn ich nicht küchenpsychologisch daherkommen will – zumindest vielsagen), das sah man an dem berühmt-berüchtigten Dekret: Die Nation selbst soll bestimmen – und wenn man bestimmen kann, dann kann man auch Verträge schließen.

Wenn wir immer nur hören, dass diese Kräfte gegen die Globalisierung seien, dann unterstellt man ihnen Dummheit und Isolation. Aber sie sind vermutlich nicht dumm, sondern eben national bestimmt, das heißt, wie geschrieben: Die Nation soll bestimmen, wie die Globalisierung abzulaufen hat. Dass das Haken hat, weiß ich auch. Aber es geht ja nicht darum, was ich für richtig halte, sondern wie ich die Lage einschätze.

Das große Problem, das ich zudem damit sehe: Die Digitalisierung ist schwerer zu händeln als die Globalisierung. Und wenn sich diese Länder davon ablösen, dann können sie auf kurz oder lang nicht mithalten. Warum sollten sie auf die Digitalisierung verzichten? Weil diese dazu führen wird, dass sehr viele Menschen arbeitslos werden, das heißt: Unmut und Unruhe entsteht. Es sei denn, sie finden einen Weg in die Moderne, die gleichzeitig der Bevölkerung zugute kommt. Zu: http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-02/globalisierung-widerstand-rechte-nationalismus-donald-trump-marine-le-pen-is

*

Ich halte es für eine große Gefahr, die Errungenschaften der Schröder-Agenda zurückzuschrauben. Sie mag vielen SPDlern nicht gefallen haben – aber die Regierungen sind nicht dazu da, den SPDlern zu gefallen, sondern das Land zu stärken. Und das hat die Agenda geleistet. Das soll man jetzt nicht wieder verspielen. Sonst finden wir uns wirtschaftlich bald auf dem Niveau von Frankreich und Italien wieder. Dann wird es in unserem Land heftig.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert