Feministinnen und Muslima + Integration des Islam + Liberaler Islam

Warum setzen sich Feministinnen nicht für Muslima ein?

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Bischof Voderholzer sieht http://www.kath.net/news/58336 :

„Der Islam nun freilich, so viel Realismus müssen wir aufbringen, ist eine postchristliche Erscheinung, die mit dem Anspruch auftritt, die Kerngehalte des Christentums zu negieren: Den Glauben an den dreifaltigen Gott, die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und sein Erlösungswerk am Kreuz. Nur wer seinen eigenen Glauben entweder nicht kennt oder nicht ernst nimmt, kann hier eine weit reichende Integration des Islam als Islam für möglich halten.“

Dass sich der Islam als Religion nicht in einer christlichen Welt integrieren kann, weil Mohammed eben schon andere Vorzeichen gesetzt hat, eben die der Verneinung des Anspruchs christlichen Glaubens, Gott gemäß zu handeln, dürfte weitgehend deutlich sein. Die Frage ist allerdings: Wie sieht es mit einer säkularen Welt aus? Ist der Islam als Religion fähig, sich einer säkularen Welt zu integrieren? Wahrscheinlich nur, wenn sich die säkulare Welt dem Islam weitgehend anpasst.

Aber: Wir dürfen nicht hoffnungslos und depressiv werden angesichts dieser Zukunft, sondern: Mut machen die Muslime, die den Islam aus einem politischen Islam zu einem Islam der Spiritualität verwandeln wollen oder sich in unserem Land so wohl fühlen, dass sie ihn zähmen wollen mit Hilfe unserer Kultur.

So heißt es hier http://www.ekd.de/download/christlicher_glaube.pdf („Christlicher Glaube und religiöse Vielfalt in evangelischer Perspektive. Ein Grundlagentext des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ (2015):

darum begrüßt sie (die evangelische Kirche) die Entwicklung eines westlich geprägten Islams als Ausdruck der Inkulturation und Beheimatung bei uns.

Die evangelische Kirche sucht das Gespräch mit dem Islam über die Grundlagen der Religion und der Ethik und geht davon aus, dass die Bedeutung der Theologie für die Öffentlichkeit einer pluralistischen Gesellschaft insbesondere dort erkennbar wird, wo der interreligiöse Dialog die Spielräume wechselseitiger Wahrnehmung und Aufmerksamkeit füreinander erweitert.

Das muss unser Ziel sein: Den liberalen Kräften des Islam Raum zu geben. Im Augenblick gibt man in der Politik eher den konservativen Kräften Raum, weil sie sich zusammengeschlossen haben. Aber ich hoffe, dass liberale Kräfte auch so langsam aufwachen.

Ich nenne hier zwei liberale Beispiele – habe mich allerdings nicht intensiver mit deren politischer Ausrichtung befasst: Muslimisches Forum Deutschland: http://www.muslimisches-forum-deutschland.de/_PDF/Muslimisches-Forum-Deutschland-Gruendungserklaerung.pdf

Liberal-Islamischer-Bund: https://lib-ev.jimdo.com/inhalte-und-ziele/

Lesenswert: Seyran Ates: Gründet mit mir eine liberale Moschee: http://www.zeit.de/2016/22/islam-reform-liberale-moscheen-berlin – wie der Artikel deutlich macht: Eine liberale Moschee – um der Muslime willen.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

KategorienAllgemein

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