Aggression gegen AfD + Leben in einer Demokratie + Broder und S&F + Hassmails

Gestern hatte ich einen Beitrag über Aggression gegen die AfD. Interessant finde ich, dass die Aggressoren, die Denunzianten usw. nicht merken, dass ihr Tun kontraproduktiv ist. Viele Menschen lassen sich heute nicht mehr einschüchtern durch Totschlagargumente, durch Diffamierungen, dadurch, dass sie in eine politische Ecke gesteckt werden. Sie denken selbst und tun das, was sie für richtig halten.

Was die AfD bekämpfen kann: eine gute Politik, sind gute Medien, die nicht der Politik nach dem Mund reden. Alles andere, Beschimpfungen, Hassäußerungen, Einschränkungen der Menschenrechte gegen AfDler – das geht nach hinten los, das lockt geradezu, trotzig zu werden. Das ist freilich einfacher, als gute Politik zu machen. Aber vielleicht bedankt sich die AfD einmal bei all ihren Hassern für die tatkräftige Unterstützung.

Interessant finde ich aus biographischer Perspektive: Als ich ca. 20 Jahre alt war, traten wir dafür ein, dass ein Kommunist Lokomotivführer bleiben darf – also gegen Berufsverbot für Kommunisten. Heute trete ich dafür ein, dass Menschenrechte auch AfDlern gebühren. Ob ich morgen wieder für Linke eintreten muss? Würde ich tun, wenn man sie bedrängen würde. Allerdings denke ich, dass ich nicht mehr so alt werde, wenn man für einen Schwenk in der Gesellschaft ungefähr 40 Jahre andenkt + Übergangszeiten.

Mein Maßstab ist weder Kommunismus, noch Nationalismus, noch Liberalismus, noch Kapitalismus… – ich bin Christ. Als solcher ist man frei von allen -ismen. So verstehe ich meinen Glauben – es gibt andere Christen die sagen zum Beispiel, als Christ muss man Sozialist sein. Zumindest haben das viele gesagt, als ich aufgewachsen bin. Aber dazu bin ich doch viel zu Freiheit liebend.

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Ich bin übrigens dankbar, in einer Demokratie leben zu dürfen und dafür eintreten zu können, dass unsere Demokratie eine Demokratie bleibt. So kann ich Menschen der Institutionen kritisieren, der Politik, der Kirchen, der Gewerkschaften, der Parteien, kann gegenüber mächtigen Medien Einspruch einlegen… – das ist alles möglich. Man muss daran arbeiten, dass dem so bleibt und dass die Gesellschaft auch immer freier wird.

Abträglich halte ich es jedoch, wenn diese Freiheit dazu benutzt wird, andere mit Dreck zu bewerfen, dazu benutzt wird, zu beschimpfen, statt zu argumentieren, unflätig zu werden, statt den anderen zu achten. Man muss das zwar ertragen, in einer Demokratie – aber man muss auch darauf achten, dass wir allesamt und auch wir selbst, sauber bleiben und die Demokratie nicht beschmutzen. Und das tun wir, wenn wir andere erniedrigen. Wir haben alle die Wahrheit nicht gepachtet – wir müssen alle zusehen, dass wir in der Spur bleiben, weil keiner sämtliche Argumente im Blick hat, geschweige denn frei ist von Emotion und falscher Selbsteinschätzung.

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Ich hatte neulich auf das folgende Thema hingewiesen – leider haben nicht alle meine Worte verstanden. Egal. Manchmal ist man eben missverständlich. Sollte ironisch sein. Darum weise ich dieses Mal nur auf Broder: http://www.achgut.com/artikel/zimmer_frei_fuer_frank_und_gerald

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Hassmails gegen wen auch immer sind keine legitime Form politischer Auseinandersetzung. Warum hat dieser SPD-Politiker Hassmails bekommen? Das steht nicht im Beitrag. Das wüsste man allerdings gerne, um den Rücktritt als Rücktritt und nicht als persönliche politische Aussage zu verstehen: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-12/thomas-purwin-spd-chef-bocholt-beschimpfungen-hassmails-ruecktritt

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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