Bibel blutrünstiger als Koran und sanfte Evolution + Barmherziger Islam

Hieran sieht man, mit was für Tricks gearbeitet wird. Eine Studie soll herausgefunden haben, dass die Bibel brutaler sei als der Koran: https://heplev.wordpress.com/2016/02/23/wissenschaftliche-behauptung-christliche-bibel-ist-blutruenstiger-als-koran/ Das wird in dem Beitrag kurz widerlegt.

Wenn man das Wort „töten“ als Maßstab nimmt, dann kann darunter zweierlei fallen: a) ein Täter tötet – b) ein Opfer wird getötet. Im Neuen Testament wie im Koran kommt also das Wort „töten“ vor. Doch welche Bedeutung hat es in den jeweiligen Schriften? Im Koran geht es nicht um Opfer. Anders im NT: Jesus und Stefanus werden getötet. Sie töten nicht. Im Gegenteil.

Gibt es irgendeinen Christen, der die geschichtlichen Gewaltaussagen des AT so interpretiert, dass sie heute Geltung haben und umgesetzt werden müssen? Die Bibel ist eine Art Tagebuch der Menschheitsgeschichte. Wir finden grausamste Texte in ihr, weil die Menschheitsgeschichte eben grausam ist. Und es gibt auch grausame Aussagen, die Menschen auf Gott zurückgeführt haben – womit die Bibel eben auch zeigt, dass Religion auf Abwegen agieren kann. Sie ist ein Buch, das nichts beschönigt, weder menschliche Abgründe noch menschliche Hochgefühle. Wir finden, wie der Artikel sagt, auch grausame Geschichten in Geschichtsbüchern unserer Schulen. Ohne Kriege und Gewalttaten gibt es kaum berichtenswerte Geschichte (denkt man meistens so). Aber die Geschichtswerke der Schulen bieten keine Handlungsanweisungen.

Das gewalttätigste Buch im Neuen Testament ist die Apokalypse des Johannes. Sie ist in einer Zeit entstanden, in der Christen massivst verfolgt wurden. Aber dennoch macht sie nicht, was wir im Koran finden: Der Mensch hat nicht das Recht, das Gericht Gottes in die Hand zu nehmen. Man mag die Vorstellung vom Gericht Gottes für brutal halten, ist sie auch. Aber es ist ein gehöriger Unterschied, ob dazu aufgerufen wird, als Mensch Blutbäder anzurichten oder ob der Mensch dazu aufgerufen wird, zu erdulden. Die Theologie der Apokalypse des Johannes war lange umstritten und ist umstritten. Ich weiß nicht, ob die Theologie des Koran in muslimischen Gemeinden umstritten ist.

Der christliche Maßstab zur Beurteilung biblischer Texte ist Jesus Christus. An ihm muss alles gemessen werden. Auch ein biblischer Text. Muslimischer Maßstab zur Beurteilung von allem ist der Koran. An ihm muss alles gemessen werden. Zwei weltanschauliche Welten, die nicht zusammen passen. Es sei denn, Muslime finden im Koran (!) einen Schlüssel, den Koran neu zu interpretieren. Wir sind gespannt.

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Übrigens hat einer als Kommentar dazu geschrieben: Wissenschaftler glauben an die Evolution. Dieser Satz soll wohl bedeuten: Die Bibel hat wissenschaftlich keine Relevanz. Die Evolution tritt an ihre Stelle. Aber auch das zeugt nicht gerade von intellektueller Größe.

a) Wissenschaftler glauben nicht an die Evolution, sie ist ein Instrument, die Entstehung der Welt zu erklären,

b) es gibt Wissenschaftler, die an Gott glauben und mit Hilfe des wissenschaftlichen Ansatzes der Evolution arbeiten;

c) im Rahmen der Evolution gibt es eben das Recht des Stärkeren, das Recht dessen, der sich am Besten anpasst. Setzen wir das nun auf die Menschheit um, haben wir den Sozialdarwinismus, der nicht gerade dafür bekannt ist, ein angenehmes Menschenbild zu vertreten (Ausmerzung unwerten Lebens, Höherzüchtung des Menschen). Und selbst dann, wenn man kein Anhänger des Sozialdarwinismus sein kann, so zeigt doch die Menschheitsgeschichte in allen Kriegen und Koalitionen, dass dort kein Raum für Menschlichkeit ist.

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Es ist doch schön, wenn einer der Welt verklickert, dass Barmherzigkeit das Herz des Islam sei. Alle werden ganz andächtig, ihnen wird es warm uns Herz und sie fragen sich inständig: Warum zeigt der Islam sich seit 1400 Jahren immer von seiner unbarmherzigen Seite? http://www.jihadwatch.org/2016/02/muslim-scholar-tells-vatican-conference-that-mercy-is-the-core-of-islam Und in der Gegenwart ebenso, wohin man schaut: Kämpfe, Aggressionen, Morde – der Staaten gegen Einzelne, Gruppen gegen Minderheiten, Männer gegen Frauen und Kinder… Wie das zusammen zu denken ist, bleibt wohl das Geheimnis von Saeed Khan. Interessant ist, dass er meint, dass die Barmherzigkeit des Islam im Katholizismus wurzele. Hoffentlich muss er am eigenen Leib nicht die Unbarmherzigkeit des Islam spüren, wenn er wieder einmal nach Pakistan fahren sollte.

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