Gewalttätige Amerikaner, Deutsche und Christen

Natürlich gibt es gewalttätige Deutsche und: Deutsche sind auch nicht besser als andere Menschen auf der Welt. Alles richtig. Und es gibt auch Menschen, die sich Christen nennen, die gewalttätig und grausam sind – auch richtig. Und Deutsche waren Nationalsozialisten (aber auch Kommunisten!), Christen haben Hexen verfolgt und Kreuzzüge geführt, Amerikaner sind Christen und sind überall kriegerisch und ausbeuterisch tätig – wie unsere westliche kapitalistische Wirtschaft insgesamt. All das ist schmerzhaft und schlimm. Ja, lieber Kritiker, alles richtig – zumindest in etwa.

Doch im Augenblick spielen andere die Karte der Gewalt massiver aus – und das mit einer äußersten Brutalität. Und wir haben das zu benennen – um der Opfer Willen. Es geht nicht an, die Täter zu verschweigen, weil es auch sonst üble Menschen auf der Welt gibt, und sie auch unter uns Deutschen und Christen gibt. Es geht nicht an, die Täter einer Religion von heute zu benennen, weil unter den Tätern vor 1000 Jahren Christen waren. Es geht nicht an, die Opfer allein zu lassen, sondern ihnen zu zeigen: Wir denken an Euch, wir machen uns Gedanken um Euch, wir kennen die Täter und wir versuchen, ihre Untaten nicht rein zu waschen.

Dass die Gewalt gegen Menschen, die ausgebeutet werden, nicht verschwiegen werden darf, das schreibe ich auch regelmäßig in meinem Blog. Ich bin nicht auf einem Auge blind. Zudem versuchen die Täter, dieses ihr äußerst brutales Weltbild in alle Welt hinaus zu exportieren. Täglich werden Bomben gezündet: Pakistan, Nigeria, Afghanistan, Somalia, Indonesien… – überall dort gibt es mutige Menschen, die gegen die Gewalttäter aufbegehren, und dafür mit dem Leben bezahlen müssen. Und wir sollen die Täter verschweigen? Wir sollen diese mutigen Menschen alleine lassen?

Ich denke ja gar nicht daran!

Über das, was verantwortungsvolle Politik in unserem Land ist, kann man trefflich streiten. Das gehört zu einer Demokratie. Und zu ihr gehört es auch, dass man die Themen, über die man streiten muss, nicht aufgrund einer utopischen Harmoniesucht verschweigt und dass man eine andere Meinung in der Auseinandersetzung nicht undemokratisch zurückdrängt und so tut, als sei alles in Butter – und die üblen Menschen seien die Kritiker einer harmoniesüchtigen Politik und Gesellschaft.

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