Predigten/Ansprachen an Weihnachten + Eucharistiefeier auf Arabisch + Kirche in Damaskus

Laut Medien dürften Flüchtlinge das Thema der Predigten gewesen sein – wobei wahrscheinlich ein Missverständnis vorliegen dürfte. Das Thema von Weihnachten ist, zumindest nach meiner veralteten Vorstellung: Die Geburt Jesu Christi – und sie hat mit allen zu tun. Sie ist in erster Linie kein Imperativ, sondern ein Indikativ: Gott liebt die Welt, seine Schöpfung. Er liebt die Menschen, er liebt dich.

Die Geburt Jesu wurde in den predigten, so Medien, dann als Aufhänger dafür genommen, die Flucht der Eltern Jesu mit dem Neugeborenen nach Ägypten darzustellen. Ob auch nicht vergessen wurde zu sagen, dass Gott die Eltern aufgefordert hat, vor dem Tyrannen zu fliehen, der das Kind töten wollte? Es war zumindest nicht der Arbeitsplatz des Josef der Grund. Der ausgewachsene Jesus ist auch einmal geflohen, weil er Angst hatte, gesteinigt zu werden. Er floh aus Galiläa in den Libanon. Also Flüchtling war Jesus, auch wenn die Kindheitsepisode historisch umstritten ist.

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Wer mag Bedford-Strohms Kindheitserinnerungen sehen? Aber: Die eigentliche Botschaft seiner Ansprache: Gott wird Mensch – kam in die harte, lieblose, gewalttätige Welt – und zieht uns auf seine Seite, um menschlich zu handeln… – Bedford-Strohm verbindet die Weihnachtsbotschaft auch mit der Auferstehung… Ganz kurz werden Probleme gestreift, die Menschen unseres Landes haben können, geht dann aber zu den Flüchtlingen über. Bei diesem Thema verweilt er länger. Was die Flüchtlinge betrifft: Er weist auf das Positive, das den vielen Helfern gelungen ist. Das Helfen der Helfer macht, dass die Welt hell wird – wie Gott in Jesus die Welt hell machte. https://www.tvo.de/mediathek/video/weihnachten-2015-ansprache-von-heinrich-bedford-strohm/

Die Weihnachtspredigt ist hier zu finden. Sie lässt sich kurz zusammenfassen: Gott wird Mensch – damit der Mensch menschlich werde – und damit sind wir bei den Flüchtlingen und den Umgang mit ihnen. https://www.ekd.de/predigten/bedford-strohm/20151225_rv_erster_weihnachtstag.html

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Die Weihnachtsansprache von Gauck war rundum richtig – natürlich kann man Haarspalterei betreiben – aber der Grundtenor ist voll unterschreibbar. „Wir sind es, die Bürger und ihre gewählten Repräsentanten, die entwickeln und verteidigen werden, was dieses unser liberales und demokratisches Land so lebenswert und liebenswert macht. Wir sind es, die Lösungen finden werden, die unseren ethischen Normen entsprechen, und den sozialen Zusammenhalt nicht gefährden. Lösungen, die das Wohlergehen der eigenen Bürger berücksichtigen, aber nicht die Not der Flüchtlinge vergessen.“ http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2015/12/151225-Weihnachtsansprache-2015.html Gut fand ich, dass er auf die Notwendigkeit hingewiesen hat, um den richtigen Weg zu streiten – aber eben mit legalen Mitteln.

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Parallelen zu den Ansprachen/Predigten von Gauck und Bedford-Strohm sind eminent.

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Der Papst sagte in seiner Ansprache: „Wo Gott geboren wird, da wird die Hoffnung geboren. Wo Gott geboren wird, da wird der Friede geboren. Und wo der Friede geboren wird, da ist kein Platz mehr für Hass und für Krieg. Und doch gehen gerade da, wo der menschgewordene Sohn Gottes zur Welt gekommen ist, Spannungen und Gewalt weiter, und der Friede bleibt eine Gabe, die man erflehen und aufbauen muss.“ – und er geht auf zahlreiche Konflikte weltweit ein, ebenso auf die Terroranschläge. Aber auch auf weitere Probleme: „Wo Gott geboren wird, da wird die Hoffnung geboren; und wo die Hoffnung geboren wird, da finden die Menschen ihre Würde wieder. Und doch sind noch heute Scharen von Männern und Frauen ihrer Menschenwürde beraubt und leiden wie das Jesuskind unter Kälte, Armut und unter der Ablehnung durch die Menschen. Möge heute unsere Nähe die Wehrlosesten erreichen, vor allem die Kindersoldaten, die Frauen, die Gewalt erleiden, und die Opfer von Menschen- und von Drogenhandel.“ Und er schließt: „Und so frohlocken wir am Tag unseres Heils heute gemeinsam. Beim Betrachten der Krippe schauen wir auf die offenen Arme Jesu, die uns die barmherzige Umarmung Gottes zeigen, und hören derweil das leise Stimmchen des Kindes, das und zuflüstert: »Wegen meiner Brüder und Freunde will ich sagen: In dir sei Friede« (Ps 122,8).“ Die gesamte Rede ist hier zu finden: http://kath.net/news/53393

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Meine Predigt ist hier zu finden: http://www.w-fenske.de/titus-3-25-12.html

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Gegen Verflachung des Glaubens sprechen eine Unternehmerin und Schriftstellerin: http://kath.net/news/53360

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„Ein muslimischer Flüchtling erklärt Weihnachten auf Arabisch“ http://kath.net/news/53357 Hier erfahren wir auch, dass das katholische Bistum Regensburg ein Heft mit Gebeten auf Deutsch und Arabisch herausgegeben hat http://www.bistum-regensburg.de/news/fuer-christliche-fluechtlinge-ein-stueck-heimat-liturgische-texte-und-gebete-zweisprachig-4063/ Die Eucharistiefeier auf Arabisch kann man hier herunterladen: http://www.bpa-regensburg.de/EUCHARISTIEFEIER_%20Elias.1.pdf

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In Damaskus wurde eine neue Kirche erbaut: http://kath.net/news/53382

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(Nachtrag 27.12.2015: http://de.catholicnewsagency.com/story/gegen-falsche-toleranz-fur-frieden-und-lebensschutz-starke-worte-zu-weihnachten-0333 )

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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