Ausländer als Bereicherung

Menschen, mit denen man zu tun hat, können wenig bereichernd sein und sie können bereichernd sein. Und das gilt für Deutsche wie für Nichtdeutsche. Von daher kann ich den süffisanten Anmerkungen zu „bereichernden Ausländern“ nichts abgewinnen. Ich kenne viele Menschen, die von Haus aus nicht aus Deutschland stammen, und ich bin froh und dankbar, sie kennen gelernt zu haben und zu kennen, eben weil sie mein Leben weiter gebracht haben, freundlich waren, weise, gute Gedanken hatten, zuvorkommend waren, wenn man ihre Hilfe benötigte, auch ungebeten sahen, dass man Hilfe benötigte und sich Zeit ließen, um zu helfen.

Alles pauschale Ablehnen ist einfach nur dumm, bzw. man muss fragen: Woher kommen die Aversionen? Wird von einer negativen Erfahrung auf alle Menschen, die nicht aus Deutschland kommen, geschlossen? Was auch nicht gerade dafür spricht, dass man helle ist. 7 Milliarden Menschen – und nur ein paar aus Deutschland sind positiv bereichernd? Hingegen muss ich gestehen, dass ich auch manche Landsleute kenne, von denen ich denke: Hätte ich sie nicht kennen gelernt, hätte ich mich weniger geärgert.

Menschen, woher sie auch kommen, sind Menschen. Sie können das Leben erheben und erniedrigen. Ich wünschte, wir gehören zu den Menschen, die anderen das Leben besser machen, sie erheben, seien es Inländer, seien es Ausländer. Ich bin nicht auf der Welt, um Zank und Missmut zu verbreiten, sondern Menschen zusammen zu führen.

Manche mögen diese Worte nicht verstehen. Aber für mich heißt mitmenschliches Verhalten nicht, dass man zu allem Ja und Amen sagt. Sondern: Dass man das auf den Tisch legt, was schlimm ist oder zu Schlimmem führen kann. Man muss es auf den Tisch legen – auch im Streit -, um Wege zu finden, damit es für alle Beteiligten besser wird. Ich rede also nicht mit zweierlei Zunge.

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