Türkei, Syrien und Russland + Islamisten: Hass in arabischen Zeitungen

Ich würde weniger propagandistisch reden, aber diese Schilderung ist so falsch nicht. http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/11/25/die-komplizen-sind-nervoes-nato-fuerchtet-putins-klare-linie-gegen-den-terror/

Der Westen hat für Syrien ein Thema: Assad muss weg. Doch das ist kein Konzept. Das ist: nichts. Gefährliches Nichts, denn wie ich schon häufig schrieb, öffnet das den Islamisten die Tür nach Damaskus. Dass die Türkei ein Interesse an Eskalation hat, ist auch nichts Neues, sie versucht es ja immer wieder, die Nato in den Konflikt mit hineinzuziehen. Die Türkei hat ein Konzept: Assad muss weg, damit die Türkei dann Syrien als Vasallenstaat übernehmen kann bzw. die kleine Lösung: Teile aus Syrien herausbrechen und der Türkei zuordnen kann. Und darum unterstützt die Türkei munter die Islamisten – welche und wann auch immer. Die Türkei versucht den Westen dazu zu bringen, die Drecksarbeit zu leisten, damit sie sich dann ins gemacht Nest setzen bzw. den osmanischen Großreichtraum ein wenig näher kommen kann. Dass die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, auch der Türkei zugute kommen – ist auch nicht neu. Von daher bringt der Artikel nichts Neues – nur zusammenfassend und überblickshaft.

Apropos: Türkei hat das Recht, seine Souveränität zu verteidigen: Im gemeinsamen Kampf gegen die Islamisten dürfte doch ein Sekundenüberflug über ein Türkei-Zipfelchen kein Problem sein – denkt man sich als Laie so. Vielleicht hätte man das aber miteinander absprechen sollen. Aber eine Absprache hätte nicht im Sinne der Erdogan-Türkei gelegen. Von daher wüsste ich gerne, was nach den anfänglichen Querelen hinter der Kulisse abgelaufen ist.

Gut finde ich die Worte von Gabriel: „Erstmal zeigt der Zwischenfall, dass wir einen Spieler dabei haben, der nach Aussage von verschiednene Teilen der Region unkalkulierbar ist: Das ist die Türkei und damit nicht die Russen.“  http://www.focus.de/politik/videos/reaktion-auf-kampfjet-abschuss-alle-ziele-zerstoeren-putin-schickt-raketenkreuzer-moskva-vor-syrische-kueste_id_5110126.html

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Das Attentat in Paris wird von Muslimen bejubelt. Das ist nicht neu. Interessant ist allerdings, dass Die Zeit das Thema aufgreift – in einer sehr zwiespältigen Form: Es wird erkannt, dass dem so ist. es wird gesagt, dass aus den arabischen staaten keine Beileidsbekundungen sondern Relativierungen kamen. Es wird gesagt, dass wir in unseren Ländern alles mögliche gegen den Hass gegen Muslimen tun. Und dann wird gesagt, dass Liberale den Nahen Osten verlassen würden – sie hielten es in dieser Extremisierung der islamischen Länder nicht aus. Doch warum beziehen sie nicht Stellung? Warum versuchen sie nicht, die Lage zu Gunsten der Menschenrechte, des Miteinanders zu kippen? Haben sie resigniert? Heißt das, dass wir nicht einmal mehr mit den Liberalen rechnen dürfen, weil sie fliehen vor den Zuständen ihres Landes – und dann vielleicht in Europa einen konservativen aber nicht extremen Islam vertreten, sodass auch unsere Gesellschaft islamisiert wird – und dann auf Dauer auch extremisiert wird? http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/terrorismus-naher-osten-europa-paris-hass-gemeinsamkeiten Christliche Gemeinden versuchen mit allen Kräften, die Christen dazu zu bewegen, nicht auszuwandern. Und die Liberalen, die vielleicht mit den Christen eine Kampfgemeinschaft bilden könnten – die hauen voller Angst ab?

Die faz hatte einen ähnlichen Beitrag vom gleichen Autoren (Constantin Schreiber): Mitleid der Muslime in islamischen Staaten hielten sich in Grenzen: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/arabische-medien-nach-den-anschlaegen-von-paris-13917848.html Wer ist mal wieder Schuld an den Anschlägen? Die Liberalen in den Medienhäusern verbreiten übelste Nachrichten – können dann die normalen menschen besser sein? So wird Israel beschuldigt, aus den Anschlägen in Paris Nutzen zu ziehen. Diese beiden Artikel sind es Wert, gelesen zu werden. Denn so etwas sieht man selten: Die arabischen Staaten sind am Ende. Alle anderen sind schuld – nur nicht der Islam. Aber das tut gut, das zu lesen, weil auf diese Weise nämlich das gemacht wird, was die muslimische Gemeinschaft prägt:

a) Sich als Opfer zu sehen – und damit die Rechtfertigung zu liefern, zuzuschlagen.

b) Die Schuld bei anderen suchen, um ja nicht der Wahrheit über den Koran, den Propeheten und den Ahadith in die Augen schauen zu müssen.

c) Die Individuen, die angesichts der Grausamkeiten im namen des Islam und Allahs sich vom Islam abwenden könnten, auf diese Weise durch Desinformation bei der Stange zu halten. Man muss die Abweichler nicht mehr ermorden, weil man sie propagandistisch auf Linie bringt. Hat was Islamisch-Menschliches.

d) Der Islam ist hoch zu loben – statt angesichts der terroristischen taten zu kritisieren. Jeder Kritiker des Terrors ist ein Feind des Islam.

(Man vergleiche übrigens, was der Autor über die Reaktion der jordanischen Königin schreibt. Verstehe nur ich was nicht richtig?)

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Angeblich wurde eines der Mädchen, das aus Österreich zur IS ausgewandert ist, zu Tode geprügelt, nachdem sie wieder zurück nach Österreich wollte: http://nypost.com/2015/11/24/austrian-jihadi-bride-beaten-to-death-after-trying-to-escape-isis-friend/

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Warum lebt nun diese Frau, deren Bild irrtümlich für das Bild einer Terroristin gehalten wurde in Marokko in Angst? Weil es sie in einer Badewanne zeigt? http://www.focus.de/politik/videos/marokkanerin-lebt-nun-in-staendiger-angst-zeitungen-erklaeren-unschuldige-frau-in-badewanne-zur-selbstmordattentaeterin_id_5109565.html Es ist schlimm, was den Zeitungen passiert ist – vielleicht kann sie auch dagegen klagen. Aber dass sie nun in Angst leben muss – ist wohl islamisch-marokkanisch begründet.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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