Mission unter Flüchtlingen

Mission unter Flüchtlingen? Nein, sagen laut Artikel viele Kirchenchefs. Lieber handeln. Nun denn. Hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass christliches Handeln auch Mission ist? http://www.idea.de/thema-des-tages/artikel/mission-unter-fluechtlingen-kirchenleiter-sind-dagegen-83493.html Denn das ist doch das, was den religiösen Extremisten weltweit so bitter aufstößt, dass Christen menschlich handeln und somit Menschen, die in Not sind, auf sich aufmerksam machen. Was für ein Missionsbild diese – zumindest laut Artikel – haben, die in dem Beitrag zu Wort kommen, ist schon kurios. Irgendwie hinterwäldlerisch.

Es heißt aber auch: Nicht Mission, sondern Dialog – bei dem man den Glauben nicht verschweigt. Das geht ja noch. Wenn Dialog nun auf einmal heißen sollte: Sag mir, was du glaubst – aber ich sage dir nicht, was ich glaube, um dich nicht zu beleidigen, dann sollten mal alle in eine 2 jährige Klausur gehen und über das Fundament des Christentums nachdenken.

Interessant ist die Aussage: Nicht wir bringen Christus zu den Flüchtlingen, sondern Christus kommt in Gestalt der Flüchtlinge zu uns.  Dass Christus in Gestalt der Notleidenden zu uns kommt – ist eminent neutestamentlich. Aber, Leute, warum so kleingläubig! Christus kommt auch durch euch zu den Flüchtlingen! Beides ist christlich. Und wenn jetzt der barmherzige Samariter hervorgezaubert wird – klar, dass er nicht Christusverkünder ist, sondern einfach nur tut, was nahe liegend ist. Aber wir sind Christusverkünder und tun als solche, was nahe liegend ist. Warum sollen wir uns verstellen? Warum sollen wir mit dem, was uns antreibt, hinter dem Berg halten? Es gibt keinen Grund. Es gibt auch keinen Grund, nur die halbe gute Botschaft zu verkünden. Die ganze Botschaft ist gefragt.

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Ich verstehe schon, man will eben nicht plump sein. So lautet auch eines der 10 Gebote, wenn ich mich nicht irre, speziell für Kirchenleiter: Du sollst nicht plump das Evangelium verkündigen.

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Es ist immer schön zu sehen, wie ernsthaft und bedächtig biblische Texte rezipiert werden – dann aber, wenn es um den Alltag geht, schnell die Bibeltexte wegzuwerfen.

Der Wochenspruch lautet: „Aller Augen warten auf dich, Herr, und Du gibst ihnen die Speise zur rechten Zeit.“ Aller Augen warten auf Gott – nur nicht die Flüchtlinge?

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Haben Christen die Aufgabe, die Neutralität des Staates zu vertreten? Sollen sie an die Stelle des Staates treten? Der Staat ist zu Neutralität verpflichtet – nicht die Kirchen. Kirchen sind keine Handlanger des Staates.

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Der Landesbischof von Sachsen, Carsten Rentzing, er antwortet wie es sich gehört: Die Botschaft gilt allen Menschen – in Wort und Tat. „Für beides gebe es passende und unpassende Momente.“ Vielleicht sollte Herr Rentzing der Leiter der Klausur für die Kirchenchefs sein.

Nun hoffe ich, dass der Artikel sehr die Aussagen verkürzt hat. So verkürzt, dass die Aussagen der Kirchenchefs nur halb wiedergegeben wurden. Denn man kann ja vielen Artikeln nicht trauen. Und wenn dem so sein sollte, dass auch die Intention nicht richtig wiedergegeben wurde, dann bitte ich um Vergebung für diesen Beitrag und ich werde bei der zweijährigen Klausur auch immer das Geschirr waschen.

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Übrigens unter den Flüchtlingen missionieren Christen a la Kirchenchefs nicht. Das tun schon die Muslime: http://www.op-online.de/region/hanau/acht-christen-verlassen-notunterkunft-hanau-5595930.html

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