Wer hätte das gedacht, dass die gute alte Tante SPD einmal zur Erfüllungsgehilfin der Wirtschaft wird. Nichts gegen die Wirtschaft – sie ist notwendig. Aber so notwendig, dass Familien ihre Kinder weggeben müssen?
Das Verfassungsgericht mag richtig geurteilt haben, wenn es das Betreuungsgeld für etwas hält, das den Bund nichts angeht. Aber die Folgen sind wunderbar sozialistisch-kommunistisch: Möglichst die Kinder den Eltern entziehen – und dann kommt die Begründung: damit sie früher gebildet werden. Da haben wir dann wieder die Wirtschaft im Blick. Utilitarismus: Was auf dem ersten Blick der Gesellschaft dient, das muss umgesetzt werden. Da kommt dann das Individuum, das sowieso den Linken nicht besonders gefällt, wieder ins Hintertreffen.
Alles sehr konfus? Nein. Kapitalismus und Kommunismus haben auch ihre Gemeinsamkeiten – und so können sie sich auf manchen Gebieten ganz gut miteinander vertragen. Was bei beiden immer ins Hintertreffen gerät: Die Freiheit des Individuums. Das schreiben Christen groß – allerdings ohne die Gemeinschaft zu vergessen.
Dass Mütter bzw. Väter beide arbeiten müssen, das geschieht auf weiten Strecken in unserer Gesellschaft nicht mehr freiwillig.
Dass vielfach Zugewanderte das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen dürften und damit schlechter ihre Kinder integrieren, sollte kein Argument gegen das Betreuungsgeld sein! Da muss man dann andere Mechanismen in Gang setzen, dass sie ihre Kinder integrieren lassen. Man kann doch die Gesellschaft nicht Benachteiligen, weil es Zugereiste gibt, die das ausnutzen?
Was werden eigentlich die Frauen machen, die jetzt schwanger sind und mit dem Betreuungsgeld gerechnet haben? Diejenigen, die mit dem Geld rechneten und gerade schwanger wurden, die können sich ja noch für die Abtreibung entscheiden (Begründung: Schwerer psychischer Schaden hervorgerufen durch verantwortungslose SPD-Politik). Aber diejenigen, die schon im fortgeschrittenen Stadium sind? Der SPD-Politik sind die wohl egal. Bayern könnte mit einer guten Familienpolitik die Familien aus den anderen Ländern abziehen. Die klagen dann über Überalterung – aber sind ja selbst daran Schuld.
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Da jubelte spiegel-online vor kurzem noch über die Steigerung der Kirchenaustritte – und der Spiegel selbst hat im Einzelverkauf 7,5% weniger Kunden. Bis auf Landlust haben alle großen mehr oder weniger verloren: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/udo-ulfkotte/spiegel-und-faz-vor-dem-zusammenbruch-die-geistige-insolvenz-der-leitmedien.html Ich finde es nicht gut. Ich finde es schlimm. Wir brauchen funktionierende Medien in unserer Demokratie. Aber vielleicht gibt es auch einfach zu viele Blätter, sodass eine Konzentration in der Natur der Sache liegt? Denn es fehlt fast jedem Zeit, all das zu lesen.
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