Sehr guter Beitrag zum humanen Miteinander

Ein sehr guter Beitrag zur Unterscheidung von Islamismuskritik und Islamfeindlichkeit: http://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/der-islam-hat-keine-dns-736/

1. Unterscheiden zwischen Muslim und Islamismus. Wer nicht unterscheidet, erschwert Liberalisierungsbewegungen von Muslimen.

2. Kritik am Islamismus darf nicht biologistisch / rassistisch sein. Rassismus müssen auch Muslime in ihrer Gruppe offenlegen.

3. Islam darf nicht pauschal als faschistisch bezeichnet werden. Man solle Neuinterpretationen des Koran unterstützen (genannt werden die liberalen und säkularen Muslime: Bassam Tibi, Khorchide, Lale Akgün, Lamya Kaddor, Yazar Nuri Öztürk, Navid Kermani)

4. Der Islam darf nicht dämonisiert werden – gleichzeitig müssen Muslime umdenken und nicht gewalttätig auf Provokationen reagieren.

5. Der Islam sollte nicht als Sündenbock herangezogen werden.

Wie kann man das durchführen? Durch „solidarische Kooperation zwischen säkularen Muslimen und humanistischen Nicht-Muslimen. Die säkularen Muslime müssen die Auseinandersetzung mit den Islamisten suchen und für liberale sowie säkulare Positionen plädieren.“ Und Nicht-Muslime sollen sich Pauschalisierungen entgegenstellen.

Diesen Beitrag hat Siamak Asgari geschrieben – ich kann dem bis auf ein paar Details, die ich hier in der Zusammenfassung nicht erwähnt habe, voll und ganz zustimmen. Das ist auch mein Wunsch, dass muslimische Intellektuelle in den islamischen Ländern endlich eine neue Koran-Hermeneutik auf den Weg bringen und durchsetzen. Damit würden sie beweisen, dass der Islam Veränderungsfähig ist.

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Was ich darüber hinaus noch anmerken möchte: Kann man junge Muslime und junge zum Islam konvertierte Menschen wirklich zurückholen in die Gesellschaft, indem man ihnen sagt: Wie böse die Isis ist? Denn gerade das lockt sie ja an. Man muss etwas bieten, wofür es sich zu leben lohnt und warum es gut ist, die Kultur des Lebens zu verbreiten. Christen bieten da natürlich religiöse Kultur als Ersatz an. Aber was hat die säkulare Welt an positiven Herausforderungen zu bieten?

Unsere Kultur hat im Wesentlichen Geld und Karriere zu bieten – zumindest Geldträume und Karriereträume. Und was haben wir zu bieten, wenn diese Träume zerplatzen, weil junge Menschen merken: Daraus wird nichts? Hartz IV ist kein guter Traumersatz.

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