Finanzierung des Kirchentages

Großereignisse haben keine guten Karten mehr – ob es die Olympischen Spiele sind, die Fußball-WM oder die Kirchentage – überall gibt es mächtige Gegner. Grund: Was das kostet! Alle sind froh, wenn das Großereignis da ist, weil es gesellschaftlich relevant ist und das alltägliche Einerlei durchbricht, aber keiner will es finanzieren. Die Städte wollen das Geld – aber nichts dafür ausgeben usw. Und so hat die Fifa Weichen gestellt, wenn sie die Fußball-EM auf viele europäische Länder verteilt. Denn dann gibt es keinen Ärger mit den Kritikern.

Was die Kirchen betrifft: Kirchentage gab es in neuerer Zeit immer. Kirchentage waren auch immer für unser Land wichtig, weil es viele Gespräche gibt, zwischen Politikern und nicht Politikern, zwischen den unterschiedlichsten Religionen und auch Atheisten: Man redet miteinander, tauscht Meinung und Ansichten aus. Von daher ist ein Kirchentag nie ein kircheninternes Ereignis, sondern eines, das gesellschaftspolitische Relevanz hat. Dass da Atheisten neidisch sind und am liebsten kein Geld geben wollen, ist auch klar.

Dennoch muss man sich überlegen, wie kann man die Veranstaltung billiger machen, denn viele Kommunen müssen ihr Geld anderweitig ausgeben, ob sinnvoll oder nicht, ob fehlgeplant oder nicht – das steht nicht zur Diskussion. Andererseits: Welche Vorgaben macht der Staat in allen möglichen Zusammenhängen, damit ein solches Großereignis stattfinden kann, die viel Geld kosten? Und: Auch wenn das Großereignis katholischerseits ein Laienereignis ist, so liegt es doch im Interesse der katholischen Kirche, dass es funktioniert, so dass hier sicher ein paar Euros mehr locker gemacht werden können.

In diesem kurzen Beitrag habe ich viele Interessen und Anti-Interessen zusammengeschaltet. Geld, atheistische Ideologie, Religion, Laien+Nichtlaienkirche, gesellschaftspolitisches Interesse, klamme Kommunen, Geld verschlingende Sicherheistmaßnahmen… All das muss also immer wieder austariert werden. Und es wäre Schade – und auch ein Armutszeugnis für unser reiches Land, wenn gesellschaftspolitisch relevante Großereignisse nicht mehr stattfinden könnten, weil die Bedenkenträger, Kleinkarierten und sonstigen alles Kreative und Außergewöhnliche ersticken.

Das zu dem Link: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/katholikentage-millionen-zuschuesse-stossen-zunehmend-auf-kritik-a-991970.html

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