Wikipedia+Ich+Google+Politiker

Dass ich immer noch eine der vier Personen des Kreises Groß-Gerau bin, die in Wikipedia erwähnt wird, dass ich eine der 16 Personen bin, die zu Brasilien erwähnt werden – ist schon kurios. http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Fenske_(Theologe,_1956) Vor allem kam neulich einer auf mich zu und sagte: Ich wusste gar nicht, dass sie in Blumenau / Brasilien so berühmt sind. Ich fragte: Wie kommen sie darauf? Er sagte: Sie stehen in Wikipedia unter den Persönlichkeiten, den „Söhnen und Töchtern der Stadt“ Mit ihnen nur noch 10 weitere. http://de.wikipedia.org/wiki/Blumenau_(Brasilien)

Ein anderer kam aufgrund dieses Artikels und sagte: Es gibt viele Wolfgang Fenske im Internet – aber sie sind der Berühmteste. Warum? So meine Frage – sie haben einen Artikel bei Wikipedia. Ich vermute, ich muss enttäuschen: Es gibt bekanntere – aber über mich gibt es zufällig einen Artikel – vielleicht auch nur aus Versehen.

Das ist Wirklichkeit verzerrend. Keine Bürgermeister, keine, die sonst wie in der Öffentlichkeit zum Wohl der Einwohner tätig sind – nur ich. Warum habe gerade ich einen eigenen Artikel? Keine Ahnung. Weil ich Blogger bin (dadurch bin ich natürlich nicht nur lokal bekannt)? Die Hessische Rettungsmedaille ist es sicher nicht (es haben ja nicht einmal Bundesverdienstkreuz-Träger und Trägerinnen eigene Artikel – gibt es auch im Kreis Groß-Gerau). Meine Veröffentlichungen? Die Auswahlkriterien sind sicher interessant. Zufall, wer gerade genommen wird?

Was Blumenau betrifft: Von den 11 Personen sind sechs Sportler. Was den Kreis Groß-Gerau betrifft: zwei Politiker (Amend, Siehr), ein Sportler (Ottermann). In den jeweiligen Artikeln zu den Städten finden wir natürlich noch andere Personen – allerdings ohne eigene Artikel. Hier bietet es sich für die jeweiligen Städte also an, über die wichtigen Personen auch Beiträge zu verfassen. Und so danke ich dem mir wahrscheinlich unbekannten Autor dieses Wikipedia-Artikels.

Nun, ich bin nicht dagegen, dass dieser Artikel in Wikipedia über mich zu finden ist – warum auch immer – im Gegenteil, fühle mich gebauchpinselt – und das habe ich mit diesem Beitrag auch getan. 😉

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Google hat den Verweis auf einen Artikel von Spiegel-online im Zusammenhang mit einem Scientology-Artikel gestrichen. http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/recht-auf-vergessen-google-entfernt-spiegel-artikel-aus-treffern-a-979255.html In diesem Artikel von SPON darüber wird auf Beispiele in England verwiesen, laut denen Google die Hinweise wieder einfügen musste, weil die Artikel richtig waren usw. Das bedeutet: Das Gerichtsurteil ist unrealistisch. Google kann doch unmöglich überprüfen, ob die jeweiligen Artikel richtig sind oder nicht. Und so gibt es ein munteres Rausnehmen – Einfügen – Rausnehmen – Einfügen… Ich finde, wer irgendwie öffentlich tätig ist, der muss damit rechnen, dass es negative Beiträge über einen gibt, auch falsche. Es ist halt so, dass man von Menschen beurteilt wird, die geistig entweder nicht so ganz fit sind oder die eine andere Weltanschauung haben und somit nicht richtig lesen können oder einem wissentlich etwas unterstellen – warum auch immer… Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man einfach so vor Veröffentlichungen steht – und daran denkt, dass das nun Tausende lesen können und sich nun ein falsches Bild von einem machen… Aber das ist der Preis, den wir heutzutage für öffentliches und gesellschaftspolitisches Wirken bezahlen müssen. Wer öffentlich und gesellschaftspolitisch wirkt, muss schlicht und ergreifend damit rechnen. Dass übelwollende Kritiker zum Schweigen gebracht werden, das hätte jeder gerne – aber ob es dazu im Internet rechtlich wirklich Mittel gibt? … rausnehmen – einfügen – rausnehmen – einfügen…

Was müssen Politiker nicht alles ertragen müssen! Ich muss sagen, ich bewundere sie in dieser Hinsicht sehr. Sie setzen sich voll für das Land, für die Bevölkerung ein, und bekommen ständig von irgendwelchen Seiten eine Watschn, Tritte vors Schienbein – und wehren sich nicht. Vor allem, weil alle – ohne selbst Verantwortung zu tragen – immer besser wissen, was die Zukunft bringen wird und welche Weichen zu stellen sind. Und so möchte ich appellieren – auch wenn es nichts hilft: Auch mit Politiker so umzugehen, dass man sie als Menschen achtet und sachlich gegen bestimmte Entscheidungen, Vorhaben usw. argumentiert. Ob ich selbst das im Blog immer eingehalten habe? Ich weiß es nicht, versuche mich jedoch zu bemühen.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

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