Würde und Barbaren

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Jeder Mensch hat Würde. Ein Mensch kann sich entwürdigen, indem er andere entwürdigt.

Ihm darf man jedoch die Würde nicht absprechen, denn dann entwürdigt man sich selbst.

Wer einen Mörder ermordet – wird selbst zum Mörder.

Mir fällt auf, dass manche gegen Islamisten anschreiben, selbst aber auf dem ethischen Stand der Islamisten sind. Brutalität scheint ansteckend zu sein – wie die Selbstentwürdigung. Sie lassen sich von denen hinab ziehen in die Gedanken-Barbarei, deren Tat-Barbarei sie ankreiden nach dem Motto: Ermordet die Barbaren – dann wird die Welt gut.

Natürlich kann eine Gesellschaft nicht überleben, wenn sie die Mörder frei herum laufen lässt. Menschen, die sich entwürdigt haben, aus dem Verkehr zu ziehen, mag für diese selbst entwürdigend sein, ist aber für eine Gesellschaft notwendig – wenn es nicht entwürdigend geschieht. Denn eine Gesellschaft darf nicht zulassen, dass Menschen durch Barbaren entwürdigt werden. Wenn die Führung einer Gesellschaft nicht in der Lage ist, diese Menschen – ihre Würde achtend – aus dem Verkehr zu ziehen, dann kann es sein, dass manche in der Gesellschaft bessere Zustände erhoffen, indem sie die Mörder entwürdigen.

Die Welt kann jedoch nicht gut werden, wenn das Herz finster ist – durch Barbaren verfinstert wurde.

Mein Herz verfinstert sich auch, wenn ich sehe, wie Menschen mit anderen umgehen: Pakistan, Syrien, Zentralafrika, Schweden, Deutschland… – aber es muss wieder erhellt werden, weil ich mich weder in Gedanken noch in der Tat den Barbaren anpassen will.

In der Zeit Jesu war es nicht besser als heute, im Gegenteil. Das ist das Besondere an Jesus: Er schlägt neue Wege vor – Wege, die dem Willen Gottes entsprechen. Selig sind, die reinen Herzens sind… – Feindesliebe – Gleichnis vom Verlorenen Sohn – Gleichnis vom barmherzigen Samariter – … Die Menschen sollten sich ent-barbarisieren lassen. Und dass wir heute versuchen, anders zu denken als Barbaren, dass wir versuchen, andere Wege zu gehen als Barbaren, hat nicht zuletzt mit diesem neuen Ansatz Jesu zu tun.

Gottes Wille wird sich durchsetzen, mein Freund, er wird sich durchsetzen – auch wenn der Mensch wegen der barbarischen Menschen noch viel Tränen vergießen wird.

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