Vegetarier, Veganer, Fleischesser

Jetzt wird es kompliziert: Menschen, die rein vegetarisch usw. leben, töten mehr Lebewesen als diejenigen, die Fleisch essen. Wie das? Für den Anbau von Monokulturen – damit also sehr viele Menschen etwas zu essen haben – werden die Äcker bearbeitet, werden die Pflanzen besprüht, zerfetzen Erntemaschinen Tiere. Wer leidet? Rehe und – über den Artikel hinaus: Mäuse, Hamster, Maulwürfe, Vögel in Massen, … http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/584509/2/Vegetarier-sind-auch-Moerder#kommentarfeld  Der Artikel plädiert dafür: Normal zu leben und das zu essen, was die Gegend, in der er lebt, hergibt. Und Tiere, die auf Wiesen grasen… Er plädiert also dazu, normal zu werden. Weder mit Fleisch zu übertreiben, noch mit Gemüse und Obst. Es ist schon eine interessante Zeit, in der Normale die Ausnahme bilden. Dass er beschimpft wird, ist auch klar. Denn alle die sich bislang als Weltenretter im Rampenlicht sonnten, bewundernde Blicke und Worte erheischten – sind nun ein wenig heimatlos und müssen nun wieder Neues suchen, mit dem sie sich wichtig machen können – oder eben: bissig ihre Position verteidigen. Und da Angriff die beste Verteidigung ist, werden selbst die sanften Weltenretter zu Furien.

Aber das muss doch nicht sein. Wer kein Fleisch ist, muss das nicht damit begründen, dass er die Welt retten will, sondern nur, dass er nicht will, dass Menschen grausam mit Tieren umgehen, Tiere als Objekte betrachten usw. Dann hat man auch keine Argumentationsprobleme mehr. Wenn man allerdings sagt, man sei gegen das Essen von Tieren, um die Klimaerwärmung zu verhindern usw. dann macht man sich angreifbar.

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Neulich im Radio eine Sendung zu dem Thema gehört. Da wurde aufgezählt, wie gefährlich Fleischessen für die Gesundheit ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die folgenden Maßnahmen beschlossen werden: Fleischessen ist äußerst gefährlich für die Gesundheit – sagt Experte XY, sagen dann immer mehr Experten… – die Regierung beschließt zum Wohl der Kinder, dass Fleisch im Kindergarten und Schule verboten wird. Dann wird Druck auf die Eltern aufgebaut: Mama, Papa, die Tante im Kindergarten und Schule… hat gesagt: Fleisch essen macht dolle krank. Ich will kein Fleisch mehr essen. Ich will, dass du auch lange lebst… Folge: Es essen immer weniger Familien Fleisch. Und dann sagt die Regierung: Es wird immer weniger Fleisch gegessen, also schließen wir die Gaststätten, die Fleisch verkaufen. Dann werden in einem weiteren Schritt alle Fleischverkäufer beschnitten – sei es, dass Wurst nur noch mit Aufdrucken verkauft werden darf, die man aus der Zigarettenbranche der EU kennt. Dann kommt endlich der Zeitpunkt, den die Grünen so sehr ersehnt haben – und den sie, an der Regierung zusammen mit SPD und Linke auch durchsetzen werden: Verbot von Fleisch in Deutschland. Dass Länder, die noch nicht so fortschrittlich sind, mit Hilfe von Entwicklungsgeldern unserem Geschmäckle angepasst werden müssen, versteht sich von selbst.

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